Nette Idee. Hier mal meine ganz persönliche Meinung:
Hauptproblem Nr.1: Rallye ist in Deutschland eine Randsportart. Das geht bei der Berichterstattung im TV schon los. In meinem Bekanntenkreis weiß fast jeder welche Mannschaften in der 1. Bundesliga spielen, oder sogar wer die Finalisten der Dart WM waren. Einen Kalle Rovanperä als amtierenden WM kennt da niemand. Einen Ken Block oder Colin Mcrae kannte man noch von diversen Rennspielen und Youtube Videos. Dahingehend hatte der Ken wirklich viel dafür getan den Rallyesport in die weite Welt hinaus zu tragen. Und ich denke solange die Popularität nicht annähernd dem unserer Nachbarländer gleichkommt, wird es schwer sein Sponsoren/Geldgeber zu finden, die mal eben eine volle Saison (egal in welcher Klasse) finanzieren können/wollen/dürfen.
Nächstes Problem: Die Politik in Deutschland. Wie BMW-Drift schon geschrieben hat, das Interesse besteht viel mehr darin die Welt zu retten indem sich auf der Straße festgeklebt wird oder Gemälde etc beschmiert werden. Ich warte sowieso auf den Tag wo eine Sitzblockade vor der Start/Zielrampe einer Rallye ist. Hinzukommen die steigenden Preise für das alltägliche Leben. Rallye ist im Amateurbereich ein kostenintensives Hobby. Sicherlich wird sich der ein oder andere Aktive auch überlegen wieviel Zeit/Geld er noch da hinein steckt wenn andere große Kosten auf der Tagesordnung stehen.
Und natürlich das übliche Problem: Das Ausnahmetalent. Um wirklich ganz vorne dabei zu sein braucht es meiner Meinung nach mehr als Erfahrung, ausreichend WP Km etc. Man sieht jetzt ja selbst an der WM Spitze wie sich da die Spreu vom Weizen trennt. Und wenn man das gewisse "Etwas" nicht hat, wird es verdammt schwer ohne großen Geldbeutel auf Dauer in der internationalen Ebene überhaupt nur mitzufahren, da gab es in der Vergangenheit ja genügend Beispiele. Und so entsteht auch der Teufelskreis: Fahre ich ab Km1 letzte Rille mit der Gefahre ich schmeiße das Auto in den Wald, war aber vorne dabei und habe eventuell ein Ausrufezeichen gesetzt? Oder lasse ich es ruhig angehen, sammle Erfahrungen und lasse alles heile damit ich die weitere Saison finanzieren kann aber vielleicht kein Hersteller aufmerksam wird?
Und Thema deutsche Hersteller: Wir haben bei VW gesehen dass im WRC Programm nicht wirklich viel los war was deutsche Piloten anging. Den einzigen Deutschen den ich live im WRC Polo gesehen habe war Dieter Depping
Ich habe mich mit dem Gedanken abgefunden, dass es wohl in diesem Leben keinen (Fahrer)Weltmeister bzw. Fahrer in der WRC aus Deutschland geben wird.