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Die Jahreshauptversammlung des AMC Bad Königshofen ein halbes Jahr nach der Jubiläums-Grabfeld-Rallye, der 25., hätte eine zufriedene sein können. War diese doch ein rundum gelungenes Großereignis, unfallfrei und ein Renommee für den Motorsport im Landkreis und in der deutschen, inzwischen auch internationalen Rallye-Szene.
Viele Ehrenamtliche im Club
Die Behörden hatten mitgezogen, mehrere Freiwillige Feuerwehren und das BRK ebenso. Hunderte von freiwilligen, ehrenamtlichen Helfern, auch aus befreundeten Clubs, hatten zum Gelingen beigetragen, wofür sich die AMCler im Voraus und hinterher bei deren Rallyes revanchierten. Auch durch die Jugend-Kartslaloms um den Rhön-Grabfeld-Cup sowie das Jugend-Fahrrad-Geschicklichkeits-Turnier hat der AMC Bad Königshofen einen nachhaltigen Beitrag zur Hebung der Verkehrssicherheit von Kindern und Jugendlichen und deren unfallfreies Fahren geleistet.
Bei all den Veranstaltungen stand bis Frühjahr letzten Jahres „ADAC“ in der Wettbewerbs-Ausschreibung und -Bezeichnung. Dies, weil der AMC mit seinen 161 Mitgliedern, davon 15 aktiven Kart-Jugendlichen, bis dahin ein Ortsclub des ADAC Nordbayern war. Dem ist inzwischen nicht mehr so. Der Gau Nordbayern hat dem AMC Bad Königshofen die Bezeichnung „ADAC-Ortsclub“ aberkannt.
Alle materiellen Zuwendungen gestrichen
„Dies hat unterschiedliche Folgen“, sagte AMC-Vorsitzende Sylvia Wacker bei der Versammlung. „Wir müssen die Bezeichnung aus unserer Satzung streichen!“ Das wurde auch als einer der letzten Tagesordnungspunkte beschlossen. „Unsere Vorstandschaft hat keinen Zugriff mehr auf das Internet-Portal des ADAC Nordbayern. Unsere Veranstaltungen dürfen den Beinamen nicht mehr tragen. Wir bekommen sämtliche Unterstützungen materieller Art wie Broschüren, Pokale, Medaillen bis hin zu den finanziellen, im Vorjahr rund 1100 Euro, gestrichen. Und worüber sich die Eltern der jugendlichen Kartfahrer besonders echauffierten: Die Jugendlichen bekamen die Ausweise entzogen, die zur Teilnahme an den regionalen und überregionalen Kart-Turnieren Voraussetzung sind.
Wie passt dies zusammen: Auf der einen Seite der Image-Gewinn durch den AMC, auch für den ADAC in turbulenten Zeiten. Auf der anderen Seite diese restriktive Maßnahme vom übergeordneten Dachverband? Völlige Klarheit über den oder die Gründe konnte für die Mitglieder nicht geschaffen werden, sondern nur über die Sanktionen. Einige wurden sogar total überrascht, während Sylvia Wacker nur von mehreren Gesprächen berichtete, zu denen die Vorstandschaft nach Nürnberg zitiert worden war. Sogar ein Zeitungsbericht sei thematisiert worden. Sylvia Wacker unterließ es „aus zeitlichen und emotionalen Gründen“, die weit reichenden Ursachenverflechtungen aufzuklären, sofern dies überhaupt möglich ist. Weshalb für Nicht-Eingeweihte der Eindruck blieb, dass es offensichtlich weit oberhalb des AMC um Kompetenzen und persönliche Befindlichkeiten in und zwischen den Motorsportverbänden geht.