[MENTION=5315]106Rallye[/MENTION]:
Ich hoffe, ich enttäusche Sie jetzt nicht, wo wir gerade beginnen, uns richtig gut zu verstehen. Aber ich meinte mit den Klasseneinteilungen und deren Wertung jetzt nicht, daß ein Fahrer einer kleinen Klasse einen Gesamtsieg in der Meisterschaft erreichen kann. So ein Modell ist geeignet für einen Bewerb wie die Austrian Rallye Challenge (wo man gewiß auch über Änderungen des derzeitigen Systems reden könnte), aber nicht so sehr für die österreichische Rallye-Staatsmeisterschaft.
Okay, man kann der Auffassung sein, daß es sportlich bzw. moralisch besser oder günstiger wäre, wenn auch Jemand mit einem - vergessen Sie das mit dem Low-End-Töfftöff - serienmäßig gehaltenen 1600er oder mit einem Volvo Staatsmeister werden könnte - noch vor einem R5 oder WRC. Und Sie sagen zu Recht: Wie erklärt man den Kosteneinsatz dann den Sponsoren? Unweigerlich würden die großen Klassen eliminiert werden. Ob das so zielführend ist? Ich weiß es nicht.
ABER ich habe nichts dagegen, wenn die kleineren Klassen aufgewertet werden. Durch eine Jahreswertung für Fahrzeuge, die möglichst gleichwertig sind (hundertprozentig wird man das natürlich nie hinbekommen). Und die Sprünge/Niveauunterschiede von einer Klasse zur nächsthöheren sollten möglichst gleichmäßig verlaufen, wegen optimaler Aufstiegsmöglichkeit.
Ich bin mir sicher: Wenn auf diese Weise eine Motivation dafür geschaffen wird, sich von einer kleinen und kostengünstigen Klasse hochzudienen und von der Pike auf gegen eine möglichst große Zahl von gleichwertigen Gegnern anzutreten, werden die kleineren Klassen fühlbar aufgewertet, und die Zuseher und Medien werden sich stärker für diese Klassen interessieren. Daß das bei der Sponsorensuche ganz bedeutend sein kann, versteht sich von selbst. UND: Wer sich in einer kleinen Klasse gegen viele starke Gegner durchsetzt, der schafft es meist auch in der großen Liga.
Meine Auffassung ist seit eh und je: Guter Rallyesport braucht sowohl eine gesund entwickelte Breite als auch eine attraktive Spitze. Momentan noch krankt es an beidem.
Um zum Thema M1 Rallye Masters zurückzukehren: Jetzt würde mich schon interessieren, in welcher Motorsportkategorie in Österreich es das schon gegeben haben soll, daß es geschwind eine Regeländerung gab, um sich erneut einen Vorteil zu verschaffen. Damit wir einen etwas konkreteren Anhaltspunkt haben.
In jedem Fall denke ich, daß man nicht voreingenommen sein sollte, sondern dem Projekt M1 Rallye Masters eine faire Chance geben sollte. In zwei oder drei Jahren, wenn es nicht so läuft, wie es laufen sollte, können wir immer noch meckern, aber zuerst einmal sollten wir den Beitrag zu mehr Attraktivität begrüßen. Ich bin überzeugt vom richtigen Spirit von Knobi, Reini & Co, aber ich werde mich sicher äußern, wenn das Ganze eine Richtung annehmen sollte, die aus sportlicher Sicht bedenklich ist.
Ihr Schlußwort nehme ich Ihnen gerne ab, und ich bin sicher auch kein Unmensch. Auch wenn Ihnen "gewisse Leute" gerne etwas Anderes suggerieren wollen...;)
Und gerne dürfen sich auch Andere hier zu Wort melden, die zum Thema etwas Ergänzendes, Berichtigendes, Abrundendes zu sagen haben.