Wir haben hier in der Gegend ein nettes Blättchen, welches unter Berichte und Bilder die nicht von Personen vom Verlag geschrieben wurden einfach (nh) (nicht honoriert) anstatt dem Namen oder Namenskürzel setzen. Ich weiß nicht ob das generell so ist aber ich habs bei uns schon mehrfach erlebt.
Mag sein, aber nach dem Copyright-Gesetz ist das illegal. Für Gratis-Photos gilt trotzdem, daß der Fotograf anzugeben ist, wenn dieser es wünscht. Wenn man so etwas gerichtlich anzeigt, kann es verdammt teuer werden. Hier gilt nämlich auch der umgekehrte Beweis, d.h. nicht der Kläger muß beweisen, daß er recht hat, sondern der Beklagte, daß beim Photo kein Name des Fotografen dabei war. Es ist klar, daß man zu der Zeitung nie mehr zu gehen braucht, wenn man sie mal diesbezüglich bedroht, aber es in meinen Augen journalistischer Ehrenkodex, das Urheberrecht zu beachten, ganz unabhängig von den gesetzlichen Vorschriften. In unserer Zeitung ("Rally & more") werden jedenfalls die Fotografen immer mit vollständigem Namen genannt, auch wenn es sich hie und da um Gratis-Pressephotos handelt, die man womöglich über ein Team bekommen hat. Wir stehen gerade bei unseren "kleineren" deutschen Mitarbeitern (bei 200er-Rallye oder Sprints) auf dem Standpunkt, daß denen das zusteht. Gibt ja auch immer eine Belegexemplar, damit man bei Akkreditierungsanträgen was vorzuzeigen hat.
Und was die Diskussion über selbstgestrickte Photowesten betrifft, so kann ich nur sagen, daß der Veranstalter einer Rallye seine Streckenposten darüber informieren sollte, wie bei seiner Veranstaltung Fotografen und profesionelle Film-Crews genau gekennzeichnet sind. Dann hat man mit einer selbstgebastelten Weste ohnehin keine Chance. Wenn es jemand auf den dezenten Hinweis nicht einsehen sollte, gibt's immer noch die Möglichkeit, die WP zu unterbrechen, bis der "falsche" Fotograf dorthin geht, wo andere Zuschauer auch stehen müssen. Am besten verbunden mit der Drohung, die WP überhaupt nicht mehr weiterzuführen. Ich könnte mir vorstellen, daß die normalen Zuschauer dann mit dem Betreffenden schon Tacheles reden würden, denn die wollen ja die Prüfung sehen. Unvernünftige Zuschauer (falsche Warnwesten sind mir in Österreich wie erwähnt noch nie untergekommen und ich habe seit 1986 keine Rallye in Österreich mehr versäumt) werden hierzulande auch manchmal von der Polizei dazu gebracht, den Streckenposten zu folgen, wenn sie allzu stur sind.
Das beiliegende Bild - übrigens von meiner Frau (auch permanente Photoweste für ÖM und ARC) im April aufgenommen - zeigt im Hintergrund zwei unserer Kollegen mit den permanenten österreichischen Photowesten.