Beiträge von rx-guru

    Joo, der Pappi ist ja mehr damit beschäftigt, seinen politischen Gegnern auch mal eine Ohrfeige zu verpassen...;)


    Na ja, das ist ja auch schon wieder einige Jahre her. Und der "Rotzlöffel" hatte es ja so gewollt. Martin vor versammeltem Auditorium als Feigling zu bezeichnen, nur um sich selbst zu profilieren, konnte nicht gut gehen. :p

    Fakt ist, dass dieser ganze Scheiß, den die da drüben als RallyCross deklarieren, nichts mehr mit europäischem Rallycross zu tun hat. Auch wenn dort Rallycross-Fahrer und -Autos am Start sind, kann man es allenfalls unter "Tinseltown-Spektakel" abheften.

    @ rx1: Schönes Video! Auf der Strecke Cadwell Park war ich leider nie. Die beiden Kommentatoren sind übrigens mein Freund/Kollege Bill Mantovani, der in den Jahren vor Tim Whittington der wichtigste RX-Berichterstatter im UK war, und der Ex-RX-Fahrer Colin Howard.

    Nachdem bereits zuvor schon die Rallycross-DM in der Müllenbachschleife (die Race-of-Champions-Arena) gastierte, durften im Dezember 1990 einige Rallycrosser dort am Rallye-Festival im Anschluss der Eifel-Rallye teilnehmen und, wie beim RoC, zur Demonstration Parallel-Rennen fahren. John Welch (sein 4x4-Kadett-Motor überhitzte nach Zahnriemenschaden), Will Gollop (MG Metro 6R4 BiTurbo), Martin Schanche (Ford RS200 E2), Tommy Kristoffersson (Audi quattro A2 mit TransAm-Motor), Terje Schie (Peugeot 205 Turbo 16 E2) und Pekka Rantanen (Ford RS200 E2) waren unter anderen dabei. Gewonnen wurde der K.O.-System-Wettbewerb vom schon 1999 verstorbenen Thor Holm im Ford RS200 E2, nachdem der Norweger tags zuvor 48 Jahre alt geworden war.


    Die FIA Internations-Cup-Rennen für Rallycrosser waren, wie rx1 bereits erwähnt hat, im Juli 1992 und im Juli 1993 in der Müllenbachschleife. Und an beiden Veranstaltungen hat John Welch tatsächlich nicht teilgenommen.


    @ rx1: John Welch hat den Zakspeed-Kadett nie gehabt und der Zakspeed-Kadett hatte nie einen Gitterrohrrahmen. Die Bezeichnung Opel Kadett GSi T16 4x4 stammt übrigens aus meinen EM-Listen, weil ich immer den Bezug zum homologierten Gruppe-A-Auto herstelle. Das hat Frank Van Rooy für RXO übernommen und so verfahren wir bis heute. Welch selber hat seine beiden Autos Vauxhall Astra genannt, obwohl ich auch Bilder von seinem ersten "Astra" mit Opel-Aufklebern habe. ;)

    @ mick g: There are pics available showing a white Kadett Rallye 4x4 in Africa, with the by then official Opel yellow, grey and black stripes. What car is that? Prototype one as test driven by Rauno Aaltonen?

    Da habe ich mich wohl etwas irreführend ausgedrückt … Ein Rallycross-Spezialfahrzeug kann seit Anfang der 1980er relativ freizügig auf der Grundlage jedes Modells eines Herstellers aufgebaut werden, das durch diesen für die Gruppe A homologiert worden war/ist. Es muss nicht genau wie ein Gruppe-A-Auto vorbereitet sein. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass John Welchs zwei RX-Kadetten Rohrrahmenautos waren, obwohl gerade im UK immer schon Rohrrahmenautos im RX zulässig waren. Da Welch aber kontinuierlich in der EM antrat, musste er sich ohnehin ans FIA-RX- statt ans RACMSA-RX-Reglement halten.


    Wie auch immer, der bei Opel verbliebene Zakspeed-Kadett war ein Gruppe-S-Prototyp ohne Rohrrahmen, wie auch die Bilder im Heft zeigen. Die beiden für Colsoul gebauten Autos waren Paris-Dakar-Prototypen, laut Artikel mit Gitterrohrrahmen. Was Welch später alles an ihnen veränderte, um sie RX-tauglich zu machen, ist mir entweder gar nicht bekannt oder nicht mehr bewusst. Ich habe die drei von Opel gebauten 4x4-Kadetten nie im Urzustand gesehen, ich habe nur die zwei von Welch im RX bewegten Autos über Jahre live erlebt.

    Richtig! Nur in Prototyp 1 steckte ein Zakspeed-Motor, weil man so das Xtrac-System von Schanche direkt übernehmen konnte und weil man so einen irrsinnig starken Motor (zwischen 500 und 600 PS, je nach Bedarf) zum Testen hatte, den es bei Opel ja nicht gab.


    In beiden Opel Kadett GSi T16 4x4 von John Welch war ein 2,1 Liter Opel-Motor. Für RX musste das Auto selbst in der Gruppe A homologiert sein (als Kadett E GSi halt) und der Motorblock musste von einem Motor stammen, der aus einem homologierten Opel stammte. Dann konnte man mit dem Motor, im gesteckten Rahmen des FIA-Reglements (Turbofaktor, Gewichtsfaktor zum Hubraum) natürlich, fast alles tun. Weil damals noch kein 'Air-restrictor' im RX erforderlich war, hatten Welch und Co. rund 650 fahrbare (!) PS zur Verfügung, auf den Prüfständen sogar noch mal gut 100 PS mehr. Heutzutage sind 45er-Restriktoren im RX ein Muss, wodurch die Top-Leute nur noch über ca. 550 PS starke Triebwerke verfügen.

    Textzitat: "Das es dieses Gruppe B Projekt überhaupt geboren werden konnte ist einem anderen Mann zu danken. Guy Colsoul, der sich mit einem Opel Manta 400 1985 bei der Rallye Dakar auf Rang drei platzierte." Anmerkung: Deutschfehler wie im Artikel.


    BU-Zitat: "Der Belgier Guy Colsoul hatte den Anstoß zum Bau des Kadett 4x4 gegeben, um mit …"


    Einerseits hatte Guy Colsoul mit dem abgebildeten Auto mit Zakspeed-Motor zumindest ursprünglich rein gar nix zu tun, andererseits wird wohl die überwiegende Mehrheit der Leser obige Infos genau wie ich interpretieren. Nämlich, dass Colsoul dafür sorgte, dass es bei Opel einen Allrad-Kadett gab.

    http://de.wikipedia.org/wiki/D…owskiXtrac-GBRXGP1983.jpg


    Voilà, der Ur-Xtrac, von mir fotografiert bei seinem RX-Debüt im Dezember 1983 in Brands Hatch. 1984 wurde der Mk3 vom schwedischen Magazin "Teknikens Värld" ausgiebig getestet und schaffte die 0–100 km/h in 2,5 Sekunden. Dieses Auto gab den Anstoß zu Opels Plänen, einen Allrad-Kadett für die Rallye-WM zu bauen. Ein Gruppe-S-Auto (10 Einheiten) hätte es werden können, von einem Gruppe-B-Auto (200 Einheiten) konnte man in Rüsselsheim nur träumen. Warum man also einfach nicht aufhören will, im Zusammenhang mit dem 4x4-Kadett von einem Gruppe-B-Auto zu reden/schreiben, werde ich wohl nie begreifen … :rolleyes:


    PS: In der gezeigten Aufmachung ist der Mk3-Escort heutzutage Eigentum von Mike Endean, der damit über Jahre hinweg Bergrennen und Sprints fuhr. Danach stieg Mike auf einen Ford Puma 4x4 (Xtrac) um, dem über 800 PS nachgesagt werden.

    Zur erneuten verfälschenden Legendenbildung über den Opel Kadett Rallye 4x4 im Rallye-Magazin, Ausgabe 5/6 2010:


    Der Belgier Guy Colsoul hatte ursprünglich überhaupt nichts mit dem Gruppe-B-/Gruppe-S-Projekt und dem ersten Prototypen zu tun! Warum wird er jetzt als der "Vater" des 4x4-Kadett dargestellt? Guy hat von seinem Wissen um einen bereits laufenden Rallye-Prototypen profitiert und in Folge wurden für ihn und Erwin Weber zwei Rallye-Raid- respektive Paris-Dakar-Prototypen gebaut. Diese beiden Autos gingen später an Mike Endean (statt Eandeans), Gründer und ehemaliger (!) Besitzer der Firma Xtrac (statt XTrac), und seinen Busenfreund, Rallycrosser John Welch. Eins der Autos soll sich heutzutage wieder in Endeans Besitz auf Guernsey befinden, das andere Auto ging an Tommy Kristoffersson in Arvika, Värmland, Schweden. Dort habe ich selbst im Vorfeld der Schweden-Rallye 1995 dessen Überreste gesehen. Das mit einem 1860-cm³-Zakspeed-Turbomotor (statt 2 Liter Saugmotor mit Turbo …?) ausgerüstete Auto in Rüsselsheim kann nur der Prototyp Nummer 1 sein, der ursprünglich weiß lackiert war und mit gelb-schwarzen Opel-Dekorstreifen fotografiert und der Presse vorgestellt wurde. Warum der heutzutage im Bastos-Design daher kommt, ist mir ein Rätsel. Hat vielleicht etwas mit PR-Aktivitäten um die Paris-Dakar zu tun …? Dieses Auto wurde der Presse erstmals mit verriegelten Schlössern für die Motorhaube präsentiert, weil man das darunter befindliche Ford-Triebwerk verstecken wollte.


    Wie auch immer, da die Geschichte des 4x4-Kadett untrennbar mit der Geschichte des Xtrac-Systems verbunden ist, der wohl immer noch innovativsten Technik mit Abstammung Rallycross-Szene, hier eine Auflistung derer, die, im Gegensatz zu Guy Colsoul, tatsächlich mit dem usprünglichen Projekt zu tun hatten:


    1. "Mister Rallycross" Martin Schanche, Erfinder und Finanzier des Xtrac-Allradsystems. Er hatte die Idee dazu, konnte sie selbst aber nicht umsetzen.
    2. Mike Endean. Der ehemalige Hewland-Mitarbeiter realisierte Schanches Ideen, dem Vernehmen nach in Zusammenarbeit mit einem gewissen Chris Goddard, den ich selbst aber nie kennen lernte.
    3. Die Ford-Leute in Boreham. Weil die partout nicht mit Schanche und Endean kooperieren wollten und absolut von der Überlegenheit des Heckantriebs überzeugt waren (Escort RS1700T), kam 1984 für den Norweger und den Briten Opel als Alternative ins Spiel.
    4. Rauno Aaltonen. Der Finne hat 1984 auf Einladung von Martin Schanche dessen 560 PS starken Ford Escort XR3 T16 4x4 (der sogenannte Ur-Xtrax, das Siegerauto der Rallycross-EM 1984, heutzutage in Endeans Besitz) in Niederzissen bei Zakspeed zur Probe gefahren. Danach war der "Rallye-Professor" von dem Allradantriebs-Konzept dermaßen überzeugt, dass er Opel überzeugen konnte, zuzugreifen auf das, was Ford zuvor abgelehnt hatte.
    5. Karl-Heinz Goldstein und Tony Fall. Sie überredeten Endean zur Kooperation mit Opel, wobei Schanche ausgebootet wurde, und animierten ihn zur Gründung der Firma Xtrac. Für Endean das große Los: Er wurde in Folge zu einem Top-Lieferanten der F1- und WRC-Teams, verdiente mit Xtrac viele Millionen, wurde von Queen Elizabeth II geehrt und trennte sich als Bergrennen fahrender Pensionär auf den Kanalinseln lebend von seiner Xtrac Ltd.