WM :: Rallye Mexiko (5.-8.3.2015)

  • Ich glaube nicht, dass sich die Technik und die Mechanik der einzelnen Hersteller großartig voneinander unterscheidet. Alle verwenden Hochleistungs-Einspritz-Injektoren, speziell darauf abgestimmte Steuergeräte, jeder verfügt heute über leistungsstarke ALS-Komponenten, alle fahren mehr oder weniger Einheitsbereifung und die Differential-Steuerung ist auch bei allen Herstellern nahezu identisch.


    Ich behaupte vielmehr, dass bei der Beurteilung der Wettbewerbsfähigkeit viele weitere Parameter berücksichtigt werden müssen. Und immer wieder stelle ich fest, dass ein ganz wichtiger Punkt bei den Diskussionen vergessen wird: die Co-Piloten.


    Natürlich gibt es Fahrer die in der Lage sind dank eines besonders ausgeprägten Gedächtnisses während des Abfahrens vermeintliche „Schlüsselstellen fotografisch abspeichern zu können“. Doch nur durch das Vorbeten eines möglichst genau erstellten Aufschriebs sind die meisten in der Lage auf WP´s ab einer Länge von etwa 6 Kilometer Bestzeiten zu erzielen. Dazu ist es aber auch erforderlich, dass Pilot und Co eine harmonische Einheit im Fahrzeug bilden und sich wirklich blind vertrauen können.


    Und unumstößlich dazu muss ein schneller Mann (Frau) eine besondere Gabe besitzen: sich auf den Punkt über einen erforderlichen Zeitraum hinweg konzentrieren zu können... auf´s präzise Zuhören... auf´s schnelle Autofahren... auf´s Unerwartete zu reagieren!


    Ein weiterer wichtiger Aspekt für Schnelligkeit auf Wertungsprüfungen ist aber auch das Verständnis für die Komplexität eines Rallyeautos und das Zusammenspiel von Motor, Antrieb, Fahrwerk und Reifen, sowie die daraus resultierenden Ergebnisse hinsichtlich der Fahrstabilität auf dem jeweils vorhandenen Untergrund.
    Der Pilot, der für sich gewonnene Erkenntnisse bei Testfahrten anschließend im Wettbewerb seinen Technikern so mitteilen kann, dass aus dieser Zusammenarbeit letztlich WP-Bestzeiten und im günstigsten Fall Siege entstehen... dieser Pilot ist zweifellos allen anderen Konkurrenten um Welten voraus.


    Da kann man VW nun mögen oder nicht, sie haben das derzeit beste Team. Da hilft es auch nicht, einen Fahrer zum Psychologen zu schicken, um irgendwelche Blockaden zu lösen...


    Da kann ein Team nur hoffen, irgendwann auf einen Fahrer zu treffen, der ähnliche Fähigkeiten entwickeln kann, wie Seb 1 und Seb 2, die irgendwann vielleicht einmal das nachfolgende Zitat von John Foster gelesen haben:
    “Wer in seinem kurzen Leben Großes leisten will, muss mit einer solchen Konzentration seiner Kräfte an die Arbeit gehen, dass es für die untätigen Zuschauer aussieht als wäre er wahnsinnig.”

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