Beiträge von rallyecom

    Angeblich soll sich das Sportgericht damit beschäftigen... ob dabei war rauskommt, steht allerdings in den Sternen.

    Und ja, in der Regel startet man das Onboard-Video an der ZK. Die 1-3 Minuten, die es dann zu lang läuft - kein Problem. Vergessen, weil am Start irgendwas ist und eine gewisse Hektik ausbricht... sehr ärgerlich. Zumindest die weit überwiegende Mehrzahl der mir bekannten Teams startet die Cam an der ZK oder bereits in Warteposition 1 vor der ZK.

    Letztlich hat diese Fehlentscheidung wohl zur Folge, dass WP-Leitungen und Zeitnahmen vermehrt dazu übergehen werden, auch den Vorstartbereich per Dashcam zu dokumentieren. Machen ja auch etliche Sportwarte an der Strecke schon so, gerade von Rundenzählern oder auch Hauptfunkposten ist mir das mehrfach bekannt. Einfacher kann man ein Nicht-Halten und Nicht-Melden eines Incidents auf der Strecke nun mal nicht nachweisen...

    Es erscheint eben nicht sach- und regelgerecht, dass dem Protest stattgegeben wurde. Mehrere Menschen haben das Fehlverhalten des Teams beobachtet und gemeldet. Entgegen dem Reglement führte das letztlich nicht zur Bestrafung des Teams - weil die Sportkommissare hier offensichtlich eine Fehlentscheidung getroffen haben.

    Um diese Annahme aus der Welt zu schaffen müsste das Team sein Onboard-Video ab der ZK veröffentlichen. Wird es aber nicht tun... denn aller Wahrscheinlichkeit nach wird das OB-V das korrekte Verhalten der Sportwarte und den Fehler des Teams dokumentieren.

    Dass das Team damit durchgekommen ist liegt ausschließlich daran, dass neben dem betroffenen Team nur der Rallyeleiter gegen eine Spoko-Entscheidung in Berufung gehen kann. Da auch eine Berufungsgebühr zu hinterlegen ist, der RL bzw. der Veranstalter an der Bekanntgabe der Ergebnisse interessiert ist und ohnehin seitens der Lobbyisten bestimmter Rennserien versucht wird, Einfluss auf die Veranstalter zu nehmen, wird es eine "politische" Entscheidung gewesen sein, nicht in Berufung vors Sportgericht zu gehen.

    Offensichtlich wurde nicht bedacht, dass damit dem Ehrenamt (die allermeisten Sportwarte arbeiten ehrenamtlich) ein Tritt in den Hintern gegeben wurde, die WP-Leitung letztlich der Lüge bezichtigt wurde. Und das darf so nicht stehen bleiben.

    Es stehen hier die Aussagen von Sportwarten (WP-Leitung / Zeitnahme) gegen das Wort eines Teilnehmers. Das Ganze wirft in vielerlei Hinsicht noch einige weitere Fragen auf. Aber genau die Frage: "Wieso werden die Aussagen der Sportwarte mit einem Handstreich vom Tisch gewischt?" erregt hier viele Gemüter. Aber genau an dieser Frage werden wir in den nächsten Jahren sehr zu knabbern haben. Denn wer stellt sich bei Wind und Wetter für einen Appel und ein Ei raus an die WP, um dann, wenn man tatsächlich etwas meldet zu erfahren, dass diese Meldung nichts wert war, weil das Wort eines einzelnen Teilnehmers deutlich mehr wiegt.

    Genau das ist der Punkt. Wir gehen zu den Schulungen, machen unsere Anwärtereinsätze, geben Geld für die Lizenzierung aus - und dann wird das, was wir an der Strecke als Regelverstoß wahrnehmen und melden letztlich ignoriert, weil ja nicht sein kann, was nicht sein darf. Und der Sportwart als solcher ist nicht berechtigt, Berufung einzulegen.

    Das DMSB-Sportgericht muss künftig aus eigenem Antrieb ermitteln und entscheiden können, wenn es -sei es durch Sportwarte oder durch Medienberichterstattung- Kenntnis von solchen (meiner Ansicht nach) Fehlentscheidungen erhält - und das auch dann, wenn seitens der jeweiligen Rallyeleitung keine Berufung eingelegt wird (warum auch immer). Und gerade Sportkommissare, die ja gewollt unparteiisch und unabhängig entscheiden sollen müssen "aus dem Rennen genommen" werden, wenn diese Unparteilichkeit ernsthaft in Frage steht.

    Der einzige Weg, hier zu einer Entscheidung pro Teilnehmer zu kommen wäre der Videobeweis - also die vollständige Onboard-Aufzeichnung ab ZK. Ansonsten sehe ich die Aussagen der Teilnehmer als bloße Schutzbehauptung.

    Ich glaube nicht, dass das Team das vollständige Onboard-Video veröffentlichen wird... ich war selbst als Sportwart auf dieser WP und kenne vom WP-Leiter über den Anwärter bis zum Stv. RyL mehrere der beteiligten Personen - alle gut genug, um zu wissen, dass die Schilderung des Teams vielleicht Wunschdenken, keinesfalls aber eine Wiedergabe der Tatsachen ist. Über den Streckenfunk wurde vom Start eine Verzögerung kommuniziert, weil "e01 nicht in die Puschen kommt"...

    Ärgerlich ist mal wieder, dass ausschließlich der Rallyeleiter (bzw. dieser im Auftrag des Veranstalters) gegen diese Entscheidung in Berufung gehen kann - den Sportwarten als Zeugen ist dieser Schritt verwehrt, auch wenn sie durch diese Entscheidung offen der kollektiven Lüge bezichtigt werden...