Wann immer man die einschlägigen Motorsportseiten und Foren im Internet besucht, wird man mit ständig neuen Gerüchten über die Entwicklung des Rallyesports in Deutschland überschüttet. Das Problem ist nur, dass jeder Leser „etwas anderes gehört“ hat oder „mehr weiß“, als ein anderer.
In erster Linie ist es wichtig, dass es wieder eine „Deutsche Rallye-Meisterschaft“ gibt.
Ohne eine Deutsche Meisterschaft als Zugpferd ist jeder Titel, der im gesamten Deutschen Motorsport errungen wird, nichts wert.
In zweiter Linie ist es wichtig, dass jeder, der mit dem Thema Motorsport befasst ist, egal ob als Organisator, Teilnehmer, Journalist, Sponsor oder Zuschauer genau weiß, was auf ihn zu kommt.
Berechenbarkeit ist eine wesentliche Grundlage langfristiger Beziehungen. Und Teilnehmer großer Motorsportveranstaltungen müssen langfristig planen, um am Ende erfolgreich ihre Ergebnisse präsentieren zu können. Insofern müssen alle technischen Vorschriften für den Aufbau und die Ausrüstung von Fahrzeugen für die nächste Saison spätestens bis zur Mitte der laufenden Saison abgesegnet sein, damit sich alle Teilnehmer rechtzeitig auf neue Gegebenheiten einstellen können.
Die DRM ohne WRC zu bestreiten, halte ich für eine mutige Entscheidung, denn dadurch fehlen vielleicht einige Teilnehmer aus dem benachbarten Ausland und... einige Zuschauer, die nur deswegen (?) an die Wertungsprüfungen kommen.
Was allerdings ist mit den (alten) Gruppe A / N- Fahrzeugen wie z.B. Mitsubishi Lancer, Subaru Impreza, Escort RS Cosworth ?
Warum dürfen keine „S1600“ gewertet werden? Oder vielleicht wieder doch?
Was bleibt an Fahrzeugen / Teilnehmern, wenn keine Gruppe H und keine Gruppe G zur Wertung zugelassen werden (oder wäre eine Zulassung dieser Fahrzeuge möglich, wenn die Besitzer von „Bastelbuden“ ihre Fahrzeuge in einen der Sache entsprechend ansprechenden Zustand versetzten) ?
Außerdem dürfen nie wieder kurz vor Toresschluss Entscheidungen bekannt gegeben werden, die es vielen Akteuren nicht ermöglichen, zu reagieren, sprich: geeignete Fahrzeuge vorzubereiten - geschweige denn - geeignete Sponsoren zu finden / oder bei plötzlichem Sponsorverlust geeigneten Ersatz zu finden.
Welche Geschäftspartner legen Wert auf eine Zusammenarbeit, deren Langfristigkeit nur dadurch geprägt ist, dass am Ende einer Saison nichts so beständig ist, wie die Unbeständigkeit?
Die Kommission derer, die über das Wohl und Wehe einer DRM zu entscheiden hat, steht immer noch mit gezogenen Colts auf dem Schießstand und feuert immer mal wieder... allerdings aus der Hüfte. Und trifft wenig bis nichts.
Eine richtige Strategie bestünde darin, nicht nur möglichst viele Teilnehmer für den Start bei einem DRM - Lauf zu begeistern, sondern vor allen Dingen „neue Kunden“, sprich Zuschauer, zu akquirieren. Es wird nur dann mehr Zuschauer an der Strecke geben, wenn der „neue“ erfährt, dass dort mit Fahrzeugen gefahren wird, die er selbst (möglicherweise) schon einmal besessen hat oder vielleicht bald mal besitzen wird.
Nur mit Fahrzeugen, die beim Zuschauer Emotionen wecken, werden Zuschauer auch an die Strecke kommen und staunen, was Rallyepiloten mit diesen Fahrzeugen in der Lage sind, so alles anzustellen.
Beim „Insider“ sind das WRC, S2000 und S1600, sowie R1, R2 und R3; beim „Neukunden“ eben ein Polo, ein Corsa, ein Fabia oder ein Peugeot 207 (eben ein Jedermann-Auto), weil er (der Neukunde) mit dem Begriff WRC, S2000 oder S1600 (etc.) nichts anfangen kann.
Das bedeutet aber nicht nur eine Änderung der Strategie hinsichtlich der Fahrzeugzulassungen, sondern auch hinsichtlich des Gesamtablaufs einer kompletten Veranstaltung.
Damit es nicht zu viel auf einmal wird...
...folgt ein Vorschlag zur Fahrzeugeinteilung, Punktevergabe und zum Ablauf später.