Lieber Chili,
es tut mir wirklich leid zu hören, dass Dir auch durch meine Moderation schlecht geworden ist. Gerne möchte ich dazu beitragen, dass Dir in Zukunft derartiges Ungemach erspart bleibt.
Zum Startprozedere der Rallye D in den letzten Jahren.: Start auf der Rampe direkt vor der Porta Nigra, ein Ort wie er sich malerischer nicht denken lässt. Der gesamte Ablauf ist dezidiert von der FIA vorgeschrieben. Das gilt auch für die Moderation (Markus Schramm/Hannes Biechteler).
Danach fahren die Teilnehmer durch Triers Fußgängerzone, gesäumt von tausenden Zuschauern, kommen dann zum Hauptmarkt, wo sie in Richtung Dom nach links abbiegen.
Dort befindet sich ein ADAC-Info-Truck und direkt in der Kurve, die absichtlich etwas großzügiger abgesperrt ist, gibt es einen zweiten Moderationspunkt; das heißt, es wird nicht moderiert, wer da jetzt vorbei fährt, sondern die Autos werden von den Sprechern angehalten, vorgestellt und kurz interviewt. Bei den Top-Teams stehen jeweils 2 Min., später jeweils eine Minute zur Verfügung.
Warum gibt es diesen Punkt überhaupt? Weil es eine große Nachfrage danach gibt, weil nicht genug Platz an der Porta Nigra ist, dass alle dicht genug heran könnten und weil einigen der etwas informellere Ton am Hauptmarkt besser gefällt.
Zu den Moderatoren:
Was Jean Paul Klinkers, übrigens eine Legende in B und NL, betrifft, muss ich davon ausgehen, dass Du fließend Flämisch/Niederländisch und Französisch verstehst, denn es war sein Job diese Sprachen abzudecken, Dir eine Beurteilung seines "Gelabers" ansonsten nicht möglich gewesen wäre. Der zweite Kommentator war Alfred Gorny, den ich persönlich seit 15 Jahren kenne, und mit dem ich seit 8 Jahren intensiv zusammen arbeite. In all diesen Jahren habe ich nie etwas Irrelevantes aus seinem Munde kommen hören, schon gar nicht zum Thema Rallye. Ich bin erstaunt, dass Du ihn nicht mal zu kennen scheinst; falls Du ein Heft des Rallye-Mag Dein eigen nennst, findest Du sein Bild über seiner Kolummne.
Mein Name steht im Absenderfeld des Posts.
Wieviel Variationsmöglichkeiten stehen einem Moderator in 2 bzw. 1 Minute eigentlich offen, abzüglich der Antwort, manchmal noch einer Kurzübersetzung?
Es geht am Hauptmarkt also nicht um Moderation, nicht wirklich um Interviews, sondern eine Nähe zwischen den Rallye-Fans und den Teams zu ermöglichen; dass ein Loeb, ein Latvala, ein Gassner Jr., für 2 oder 1 Minute stehen bleiben, sich zeigen, ein, zwei Sätze sagen, um dann weiter zu fahren.
Gäbe es die Moderatoren an dieser Stelle nicht, wären die Teams nach spätestens 5 Sekunden aus dem Gesichtsfeld verschwunden.
Vorausgesetzt Du hast Dir aus welchen Gründen auch immer eine Aversion gegen jede Moderation geholt, frage ich mich warum Du Dich gerade dahin begiebst, wo diese stattfinden. 20 Meter in Richtung Dom und Du hättest kein Wort verstanden, 50 Meter und Du hättest gar nichts mehr gehört. Woher ich das weiß? Weil sich bei mir Leute beschwert haben, dass die Anlage zu klein gewesen sei, und man uns nur in einem kleinen Bereich verstehen konnte. Dort wo die meisten Leute standen. Warum wohl?
Das mit den Tafeln ist nicht Dein Ernst? Ich sehe schon 8 zwei Mann Teams mit Kombifahrzeugen pro WP, dass wären 24 Wagen und 48 Mann/Frau pro Tag jeweils eine große Tafel, nebst Schwamm und Kreide, den 10 Liter Eimer Wasser zum wegwischen nicht zu vergessen und natürlich ein Dach, wär ja schlecht wenn möglicher Regen die sorgsam aufgetragenen Informationen auslöschen würde, durchs Gelände schleppen! Weil Du eine Aversion gegen Streckenreportagen hast? Besorg Dir ein Smartphone, gibt es gebraucht schon ab 50€, demnächst von einem Discounter sogar neu für hundert, monatlich flat 10€, dann hast Du alle Zeiteninfos, die die Deutschlandrallye selbstverständlich allen Internetnutzern kostenlos zur Verfügung stellt. Und wenn Du dann noch genug Geld hast, kannst Du noch ein privates Pilotprojekt Tafel starten!
Die vielen Gäste aus dem Ausland werden es Dir danken, denen sind die Roaminggebüren für das mobile Internet nämlich zu hoch. Weshalb sie sich bei mir darüber beschwert haben, dass es dieses Jahr viel weniger Sprecherpunkte gegeben habe. (Was stimmt!)
Nach meiner Schätzung bleiben an einem Zuschauerpunkt max. 10% der Zuschauer bis zum letzten Auto oder sogar für den zweiten Durchgang. Ein Abschlussfahrzeug macht deshalb keinen Sinn.
Die Geschichte mit der Auffahrt hätte mir auch passieren können, neige bei solchen Dingen auch manchmal zur Besserwisserei. Nur würde ich das im nachhinein nicht als "riesen Frechheit" sondern als anmaßende Dummheit bezeichnen und diese nicht dem Veranstalter sondern mir selbst zuschreiben.
Nichts für ungut!
Martin