Pinky
Ja Pinky, es liegt tatsächlich im Ermessen der Sportkommissare und Uwe hat Saar Ost richtig beschrieben.
Bei der Saar-Ost wurde der Stand nach den ersten beiden WP’s als Referenz angesetzt und dann wie von Uwe beschrieben eine prozentuale Berechnung vorgenommen.
Bei der Potzberg wurde die WP 5 als Referenz angesetzt.
309 S 16
Zunächst einmal ist die Regelung der Zeitenzuordnung keine saarländische oder Pfälzer Regelung. Die Handhabung kommt aus der WM. Wenn ich mich recht erinnere, habe ich das erst Mal davon gehört 2003 oder 2004 bei einem Ereignis an dem, ich glaube, Loeb und Panizzi in San Remo beteiligt waren.
Später wurde diese Regelung dann in unser DMSB Rallyeregelement übernommen und ersetzte die alte Regelung, die auch als „Italienische Regelung“ bezeichnet wurde.
Allerdings muss ich Dir massiv widersprechen was die Bewertung der alten Regelung angeht. Diese Regelung war nie fair, es gab immer nach Abbrüchen riesige Diskussionen und enorme Verschiebungen in den jeweiligen Klassements.
Noch mal zur Erinnerung wie es damals war: Kam es zum Abbruch, erhielten alle nicht gestarteten Teams (und auch die, die stehen bleiben mussten) eine gleiche Zeit, unabhängig in welcher Klasse man fuhr. Die Sportkommissare hatten lediglich 3 Auswahlzeiten zur Verfügung, und zwar aus den drei schlechtesten bis dahin unter regulären Bedingungen gefahren Zeiten.
Damals kam es massenweise zu Verfälschungen in Gesamt- und Klassenklassement. Der Schaden für einzelne Teams betrug auf langen Prüfungen nicht Sekunden sondern teilweise Minuten. Faire Zeiten waren Zufall!
Du schreibst auch es sollte für ein behindertes Fahrzeug einen Neustart geben. Gottlob gibt es auch diese Regelung nicht mehr. Bei den meisten Rallyes wäre diese Regelung nicht umsetzbar. Beispiel: Bei einer langen WP (25 Km) kommt es 1 Km vor dem Ziel zur Blockade. Bis der WP Leiter die Situation richtig einschätzen kann und in Abstimmung mit dem Rallyeleiter eine Anweisung zum Neustart geben kann, vergehen bei einer solchen Prüfung schnell 20-30 Minuten. Dann muss das betreffende Team wieder zum Start zurück, also auch wieder gut 15-20 Minuten. Hinzu kommt die bereits gefahrene Zeit bis zum Unfallpunkt von ca 15 Minuten. Zusammengefasst startet das Team als ca 1 Stunde oder mehr nach seiner ursprünglichen Zeit. Davon abgesehen geht ihm nun möglicherweise das Benzin aus oder durch das nochmalige Fahren bewirkt ein sich andeutender Defekt nun das endgültige Aus.
Wäre dies alles Fair? Und wann würden dann Rallyes enden?
Klar ist, ein 100% faire Lösung gibt es nicht! Die jetzige Reglung ist die Fairste.
Bei uns wurden in diesem Jahr insgesamt 4x Zeiten gerechnet.
Saar-Ost: 1x Vorteil
Sachsen Rallye: 1x 11,5 sec Nachteil und 1x 3,7 sec. Nachteil
Rallye Potzberg: 1x Nachteil
Ich beschwere mich nicht über Potzberg und habe nur geschildert wie es sich verhalten hat.
Meine Meinung zur Zeitenermittlung: Mal gibt es leichte Vorteile, mal leichte Nachteile. In Summe gleicht es sich aus.
Gruß
Lars