Quo vadis DRM?

  • Nun ist dies eingetreten, was ich bereits anfänglich prophezeit habe - die Diskussion wird vorschnell im argumantativen Bereich einseitig geführt.


    Doch greifen wir den Themenpunkt "Schotter" einmal auf. Grundsätzlich würde ich bei spontaner einseitiger Sichtweise zustimmen. Deswegen spalte ich es einmal.


    Aus Fahrersicht ist Schotter, keine Frage, das interessanteste überhaupt und der Kern des gesamten Rallyeimage. Es macht Spaß ohne Ende und wenn man sich kontrolliert anstellt, kann man in der Tat auf Landesmeisterschaftsebene mit nicht TOP Material Ergebnisse einfahren.


    Die andere Seite ist, dass die Teilnahme an einer Schotterveranstaltung auf hoher Ebene Unsummen verschlingt. Dabei sollte bedacht werden, dass wir bei der DRM nicht von einer Meisterschaft sprechen, die mit Fahrzeugen der VOC oder IG 318 ausgetragen wird.


    Die Fans wollen, so kann man hier stets einhellig nachlesen, absolute TOP Autos, vom Schlage Super 1600 oder gar WRC. Die Revision solcher Fahrzeuge sowie die Ersatzteile sind wesentlich kostenintensiver. Zwar kann ich bei einem Corsa S1600 einen Kotflügel mit Lackierung mit 300 Euro kalkulieren, jedoch lässt sich dies nicht auf die restlichen Fahrzeugkomponenten übertragen. Nicht alles ist günstig. Wer noch niemals einen handgefertigten Aluminium Dreieckslenker mit Lagerung für einen S1600 gekauft hat, kennt diese Zahlen nicht.


    Im Kundenbereich kalkulieren wir aktuell einen Lauf zur französischen Asphaltmeisterschaft mit dem Clio auf ca. 25500 bis 32000, je WP Kilometerlänge. Dies kann man direkt nach Deutschland transportieren. Die Saxo Preis liegen darunter, da der Saxo mit Puma und Punto der meistgebaute S1600 ist und die Teile reichhaltig verfügbar sind. Doch selbst mit einem Saxo ist als reiner WP Condit in etwa zwischen 75 und 90 Euro zu kalkulieren.


    Nun ruft man nach Schotterveranstaltungen. Nun gut. Für die Fans sehr gut, denn auf Schotter wird die Imagemessage Rallyesport am besten transportiert udn keine Frage, die Fans finden es toll. Aus Marketingsicht ist es zweischneidig. Dies ist unmittelbar abhängig von dem Partner. Wer noch nie auf hohem Niveau Sponsorscouting betrieben hat, der kennt die Frage potentieller Sponsoren nicht, wie die Handhabung bei verschmutzten Fahrzeugen ist. Der Sponsor möchte präsentiert werden und nicht schlussendlich unter dem Schlamm sein Logo wissen.


    Doch gehen wir auf die Kosten noch einmal zurück. Ihr Rallyefans wollt Schotter. Dann kalkulieren wir doch einmal nur den Einsatz eines S1600 auf Schotter. Folge ich den Vorschlägen hier, wäre wohl Interesse an einer Schottermeisterschaft. Gut. Hier wieder der Querverweis nach Frankreich. Wer soll es bezahlen, dass pro Jahr zwei weitere Bodys gebaut werden müssen? Ein Body ohne Aufbau liegt bei je nach Modell zwischen 25000 Corsa S1600 und 35000 z.B. 206 oder Clio. Glaubt man nicht, dass bei einer reinen Schottermeisterschaft drei Body verfahren werden? Dem ist so.


    Kalkulieren wir diese Kosten mit ein, dann erreicht man durchaus reelle WP KM Kosten im S1600 Bereich von über 150 Euro. Wer mag kann diese Zahl einmal mit den WP Kilometern eines DRM Laufes und der Anzahl der Rallyes pro Jahr multiplizieren. Man wird staunen.


    Doch bleiben wir realistisch. Derzeit wird für eine DRM Saison im S1600 durchaus bereits 300000 Euro kalkuliert. Es sei denn, das Fahrzeug wird von einem Importeur oder Hersteller zur Verfügung gestellt. Wir reden von privaten Engagements.


    Wenn ich nach jedem zweiten Schotterlauf Fahrwerksteile im Wert von 50000 kaufen muss und mein Fahrzeug nach JEDEM Lauf außerhalb des Revisionsplans "kernsaniert" werden muss, dann fahren diese Autos den Saisonauftakt und mit Glück die zwei Läufe danach noch. Die restlichen 5 ist Feierabend.


    Leute, bleibt realistisch, dieses Geld ist in Deutschland nicht da!


    Es kann für die DRM nur einen Weg geben und der sagt klar - weg von Schotterveranstaltungen und hin zu einer reinen Asphaltmeisterschaft. Ganz nebenbei gibt es einen Schottercup und diese freut sich auch über Bereicherung.


    Weiterhin habe ich vor einiger Zeit einmal mit Alfred gerade dieses Thema besprochen. Wie lange man in der Lausitz aus den "vollen" schöpfen kann, ist auch dort nicht bekannt.


    Über das Thema WRC müssen wir nicht sprechen. Diese Fahrzeuge gehören nicht in eine nationale Meisterschaft. Es gibt auch keine deutsche Formel 1. Oder habe ich etwas verpasst? :D


    Ihr wollt alle eine gesunde DRM. Eine solche kann es u.a. nur geben, wenn bei der Kalendererstellung der Blick über den Tellerrand gewagt wird und man einmal die Landesgrenzen leicht überschreitet.


    Schaut, Ihr sprecht davon, dass Schotter für Fahrer toll ist. Es gibt noch etwas, das für Fahrer toll ist, nämlich SELEKTIVE WP´s. Diese gibt es z.B. gerade bei der Alsace-Vosges.


    Niki erzählte nach seinem Start letztes Jahr in Frankreich, dass so viele Kurven in so einer kurzen Folge aufeinander gar nicht vorstellbar sind. Sprecht einmal mit Beifahrern. Auch ein Dieter Hawranke bekommt glänzende Augen, wenn man französische WP´s anspricht.


    Eine DRM, die rein auf Asphalt stattfindet, einen Lauf im Norden Deutschlands hat den man u.a. zur Dänischen Rallye-Meisterschaft zählen konnte (hierzu gleich ein Beispiel), ein Start bei der Alsace-Vosges und der Bohemia sowie mit z.B. der Sulingen noch etwas für die hollandischen Freunde - dann geht es wieder aufwärts.


    Hier müssen Gespräche mit Verbänden im Nachbar Ausland her. Ein Agreement mit Frankreich - die Saarland zählt zur französischen Asphaltmeisterschaft und die DRM startet wie gesagt bei der Vosges. Mit einem Schlag wären 30 wirklich potentielle Starter mehr da.


    Die Eifel könnte etwas unter die Arme gefasst bekommen, dass man hier eventuell ein Abkommen mit Belgien oder den Niederlanden trifft. Auch dort gibt es tolle Autos und klasse Fans.


    Der Sulingen etwas unter die Arme gefasst und zum Aufstieg verholfen und zu guter letzte die Auferstehung einer kleinen DRM Legende in Form der Wikinger Rallye bei Kiel. Diesen Lauf kann man mit etwas Verhandlungsgeschick zur dänischen Meisterschaft zählen und auch dort wird toller Sport geboten.


    Nun, es gibt Tausend Wege die nach Rom führen sagt man. Sollen die derzeit so professionell Agierden Leute schauen, wie man die Kuh vom Eis bekommt.


    Doch meine Meinung steht. Die DRM muss in Regionen, in denen man auch neue Fankreise erschließen kann (Norddeutschland) und vor allem auch bei Rallyes starten, die neue Teilnehmer aus dem Ausland bringen.


    Die DTM hat dies vorgemacht und im Rundstreckensport ist es nichts Neues. Seit Jahren wird immer wieder auch in Zolder, Spa oder Zaandvort gefahren wenn die deutschen Termine belegt sind.


    Noch etwas in Punkto Begeisterung der Fans. Schaue ich - entschuldigt den wiederholten Vergleich - nach Frankreich, dann sind die Zuschauerzahlen bei einem Asphaltlauf wesentlich höher als bei der Terre. Schaue ich mir auch die Zuschauerzahlen der Eifel an und stelle diese z.B. der alten 3-Städte die Schotter hatte, gegenüber, dann stelle ich keine erhöhte Fanzahl fest.


    Also, pro Asphalt DRM, denn die Aktiven werden es wohlwollend zur Kenntnis nehmen, dass man weder für den S1600 oder das Kitcar, was Ihr ja wollt, einen Gravelspec kaufen müssen, noch, dass unkalkulierbare Revisionskosten das Jahresbudget sprengen.


    Denkt daran. Es geht hier nicht darum, was das Herz eines Rallyefahres möchte, sonder darum, was sein Sponsor, bzw. der eigene Gedlbeutel bezahlen kann. Und dies ist nicht Schotter. Nebenbei angemerkt, so schön wie Fans sind und was diese wollen, doch schlussendlich zahlen diese nicht den Einsatz von gewünschter High-Tech und weiterhin geht es den Fans doch vordergründig um eine gesunde DRM mit vielfälltiger S1600 oder KC Beteiligung.


    Sport frei!

  • @Mr.X


    Deine Pro-Frankreich-Aktion in allen Ehren (langsam weiß man auch zu welchem Team Du gehörst!) aber an eine schöne Schotterrallye kommt auch der tollste Asphaltlauf nicht ran.


    Vergleich doch bitte nicht die Situation in Frankreich mit der hier in Deutschland. In dem Cup wo Dein "Lieblingsfahrer" startet, investiert ein Hersteller Unsummern an Kohle. In Deutschland wäre sowas mit VW und dem unsäglichen Polo-Cup auf der Rundstrecke vergleichbar. Natürlich läßt sich mit viel Geld viel bewegen, aber solange Rundstreckenfans als Sportchefs (VW, Ford, Opel) agieren, wird nicht viel übrig bleiben für den Rallyesport.


    Im Übrigen finde ich Deine Idee über die Zusammenlegung einiger Asphaltläufe nicht schlecht, aber bitte reib dir nicht die Augen, denn im Herbst rücken in der Lausitz eine Menge ausländischer Starter an, weil sie diese Schotterrallye unbedingt fahren wollen! Warum? Weil die Strecken einfach geil sind...Du vergleichst die Eifel-Rallye mit der 3-Städte? Wo warst Du im letzten Jahr bei der Lausitz-Rallye? Schon klar, die ist weit weg von Dir, aber ich war dort und kann Dir sagen, dass dort meisten Zuschauer des Jahres waren.


    Du willst neue Fankreise ansprechen? Prima! Aber was denkst Du geht im Kopf eines neuen Fans vor wenn er einen Mitsubishi untersteuernd durch eine Kurve fahren sieht, ohne auch nur den Ansatz eines Drifts? Auf Schotter nicht denkbar! Dort entsteht Begeisterung, ansonsten schreit der "Neuling" gleich nach Deiner DTM. Auf Schotter können selbst die kleinsten Autos spektakulär aussehen. Zum Vergleich: Die Volvos fuhren in Sulingen auf Asphalt. Ich kann Dir nur eins sagen, es war schlimm. Werden die Autos aber auf Schotter bewegt, bleibt bei den Fans an der Strecke kein Auge trocken...


    Es bleibt dabei: An eine Schotterrallye kommt keine Asphaltrallye ran. Das wirst Du auch mit den längsten und schlimmsten Kostenrechnungen nicht ändern können und die Starterzahlen bei solchen Läufen sprechen eine eindeutige Sprache.


    Ach ja: Ich aktzeptiere Deine Meinung, aber Du bitte auch meine und werte diese nicht mit dem schlauen Satz am Anfang Deines Beitrages ab.

  • ....... kann so glaube ich, für das Thema DM zunächst einmal nicht eine ganz so große Rolle spielen, denn wir haben doch gar keine so große Auswahl an Veranstaltungen mehr bei denen noch Schotter geboten wird, der über zwei Tage fahrbar ist und hiernach nicht über ein ganzes Jahr kostenintensiv aufgeforstet werden muß! Welcher Veranstalter kann und möchte heutzutage ein solches Risiko überhaupt noch stemmen?! Ferner würden dann fast alle Läufe nur noch im Osten unserer Republik gefahren werden und ob dieses sinnvoll und ewig möglich wäre, wage ich zu bezweifeln. Es ist schade, aber die Zeit der uneingeschränkten Nutzungsmöglichkeit unserer `Schotterspielwiesen´ der Truppenübungsplätze neigt sich leider dem Ende und daher müssen Ausweichschauplätze (wenn auch ohne Schotter) herhalten.


    Beste Grüße Frank


    P.S. @ MrX setzt Du Dich bitte einmal kurz mit mir per E-Mail in Verbindung?! Danke

  • Ob nun Schotter oder Asphalt ist erstmal egal. Denn es muss mehr geboten werden bei den Rallyes. Klar auf Schotter gibt es mehr Action aber auch eine Asphalt-Rallye mit Ortsdurchfahrten usw. kann begeistern. Aber neue Fankreise (tolles Wort!) bekommt man mit den bisherigen System nicht. Dazu muss viel mehr geboten werden, vor allen an den Zuschauerpunkten und in den Serviceparks. Dann kann man sich auch wieder mal Hoffnung machen das mehr Zuschauer kommen werden und wieder Geld in Richtung Rallyesport fließt. Ob man mit 40-50 Renault Clios bei "Nicht-Fans" was reissen kann, sei mal dahingestellt.

    No Grönholm - No Party!

  • Vielleicht einmal eine Definition der angesprochenen Punkte von Graf Erhart.


    1. TOP AUTO:


    Als ein TOP AUTO bezeichnet der allgemeine Rallyefan und daher auch ich ein Fahrzeug, welches ein imposantes Erscheinungsbild und einen infernalischen Sound hat. Dies trifft auf WRC, Kitcar, S1600 sowie manche Gruppe H oder auch N-GT Fahrzeuge zu.


    Positives Beispiel: Rallyefans diskutieren hier im Forum über den genialen Sound und das optische Erscheinungsbild eines Escort Maxi nach einer Rallye 200.


    Negatives Beispiel: Am Zuschauerpunkt eines DRM Laufes sprechen Leute beim Vorbeifahren eines Dieselautos darüber, wie so etwas selbst dem Fahrer Spaß machen kann.


    Neutrales Beispiel: Ein gut bewegter Honda Type R oder Clio Ragnotti ist das mindeste, was die Leute im Rahmen der DRM "eigentlich" sehen wollen, wenn es nicht einen Cup gibt, der durch Chancengleichheit (Suzuki) begeistert.


    Resultat: Ein TOP AUTO ist für mich die erstgenannte Kategorie, denn gerade S1600 und Kitcar sind die Autos, die Rallyefans an der WP begeistern und diese Autos sind durch Ihr Begeisterungspotenzial nun einmal die Träger einer Serie wie der DRM.


    Mal rein spekulativ, eine DRM nur mit Gruppe N und ohne WRC oder S1600 geht nach dem Motto es ist Rallye und keiner geht hin.


    Ich möchte einmal herausstellen was damals im Forum zu lesen war, als bekannt wurde, dass sowohl Citroen, als auch Suzuki und dann noch oben drauf Carsten gesagt hat - es ist Feierabend. Die Postings überschlugen sich und die Rallyefans waren extrem derbe enttäuscht.


    Kurzum: die DRM braucht Autos mit Begeisterungspotenzial und diese Autos kommen nur dann, wenn die Rallyenebenkosten so gering als möglich sind, denn sonst kann es sich niemand leisten.


    Kostensekung geht wiederum nur durch Straffung des Zeitplans, Streichung von Schotterveranstaltungen für die DRM (niemand sagt, dass diese Rallyes nicht weiterlaufen sollen) und Internationale Beteiligung, da der Werbewert steigt.


    Kostensenkung kann auch bedeuten, dass bei entsprechender Attraktivität der DRM (mehr Teams, größerer Wettbewerb, mehr "Party" und eventl. TV Coverage) den Teams die Basis für konditionell bessere Sponsorverhandlungen gegeben wird, damit ein Rückfluss des Investment stattfinden kann.


    Soweit mal zur Definition und der Wechselwirkung von TOP AUTOS.


    2. Warum ich von "Ihr" spreche?


    Nun, ganz einfach. Zwar lesen hier eine Menge aktiver Rallyefahrer und Organisatoren, doch sind die meisten Schreiber Rallyefans, die den Sport nicht aktiv ausüben. Diese Stimmen sollte man jedoch beachten und auch Rallyefans haben einen Anspruch darauf, Zusammenhänge dargestellt zu bekommen. Erst wenn einem Rallyefan bewusst ist, was der Sport und vor allem das, was Er fordert, kostet, wird dieser darüber nachdenken, ob es real möglich ist. Einem selbst Aktiven S1600 Fahrer muss ich nicht vorrechnen, was sein Engagement kostet, das ist diesem selbst bekannt.


    3. Das Thema Schotter ja/nein.


    Im Kern stimme ich Rallyefrank zu, dass dies nicht der alleinige und alles entscheidende Punkt ob eine DRM lebt oder nicht, ist. Wie ich geschrieben habe - ich selbst finde Schotter toll - gleich ob vor oder hinter dem Flatterband. Jedoch sprechen wir hier über Maßnahmen, die daraufhin abzielen, die DRM wieder attraktiver zu machen und dabei dürfen nun einmal die Kostenpunkte nicht unbeachtet bleiben. Ich garantiere denen, die sich für Schotter aussprechen würden, dass kein TOP AUTO mehr am Start wäre. In unserem Land ist derzeit noch nicht einmal das Geld für eine komplette Mischsaison vorhanden.


    Auch spreche ich in meiner Argumentation natürlich aus Team- bzw. allgemein Aktivensicht unter der Prämisse Kostensenkung. Wäre ich ein Rallyefan und ginge es bei diesem Thema darum, wie die DRM interessant wird egal was es kostet, würde ich mich sichelrich für 25 WRC´s und 12 Schotterrallyes aussprechen. Doch wir müssen realistisch bleiben.


    Eine Anmerkung noch zum Thema Schotter. Derzeit blüht die Lausitz, keine Frage und es ist für den Rallyesport in seinem Erscheinungsbild toll. Doch wir wissen aus der Vergangenheit wie es ausgeht, wenn Rallyes einen hohen Stellenwert in einer Meisterschaft bekommen. Irgendwann ist dort der Bart ab. Dann gibt es entweder Genehmigungs- oder Finanzierungsschwierigkeiten. Stellt sich jemand die Frage, was man für die Ausrichter einer Schotterrallye tun kann? Hat schon einmal jemand die Instandsetzungskosten nach einer Schotterrallye tragen müssen? Es ist nicht immer damit getan, 500 Tonnen Schotter mit 50 Kipper auf eingefahrene WP´s zu fahren.


    Warum versuchen wir nicht in Deutschland aus den Fehlern und vor allem von denen Leuten zu lernen, die es vielleicht - ich sage einmal besser - unter den Gesichtspunkten finanzielle Tragbarkeit in Relation zur Öffentlichkeitswirksamkeit einer Rallyemeisterschaft betreiben?


    Nun, eine Garantie gibt es für nichts, doch bin ich persönlich davon überzeugt, dass der Weg für die DRM nur wie folgt aussehen kann:


    1. WRC Verbot
    2. Strikte Zeitplanvorgabe an Veranstalter
    (Freitags Abnahme, Training, Shakedown und am Abend zwei bis drei WP´s - Samstags Rallye mit Ziel im Dunklen
    3. Neuordnung des Veranstaltungskalenders (die DRM muss in Regionen, die ehemals auch Rallye Hochburgen waren (Norddeutschland z.B. Neuauflage Wikinger Rallye oder ähnliches)
    4. Neue Klassen (z.B. 2-Liter Turbo Frontantrieb)
    5. Platzierungsgewichte zur Sicherstellung des Wettbewerbes
    6. Auslandstarts (z.B. Czech und Frankreich)
    7. Prädikateerweiterung für ausländische Meisterschaften (Dänische Meisterschaft, Niederländische Meisterschaft)
    8. Preisgeldtopf für Privatiers
    9. and more ....


    Nur ein Paar Beispiele die ich bereits ausgeführt hatte um weitere kontroverse Diskussionsgrundlagen zu schaffen.


    @Graf Erhart - in dem Punkt, dass eine reine Asphaltmeisterschaft an Attraktivität verliert, bin ich anderer Meinung, was jedoch nicht ausschließt, dass ich dir nicht zustimme, dass eine Schotterrallye nicht mehr Begeisterung auslösen kann.


    Doch wie bereits oben angesprochen reden wir über Maßnahmen, die vordergründig die Attraktivität der DRM wieder herstellt und nicht darüber, wonach uns Rallyefreunden das Herz durstet. Ich bin der Meinung, dass den Fans bei meinem Gedanken mit Sicherheit 5 S1600 und 5 Kitcars mehr vor die Linse kommen würden und dies in Kombination mit der durchaus starken Gruppe N und den bekannten S1600 Tretern wäre mehr als imposant. Es wäre keine Illussion davon zu sprechen, dass bei jedem DRM Lauf mindestens 10 verschiedene Sieganwärter am Start wären und genau dieser Sekundenfight würde die Leute wieder an die Strecke ziehen.


    Schaut, in den Niederlanden, in Czech, in Frankreich - selbst in der Schweiz und in Dänemark fahren mehr dieser Fahrzeuge als bei uns. Man stelle sich vor, dass diese Klasse in Deutschland mit 10 Autos laufen könnte. Schon würden auch weitere deutsche Importeure erkennen müssen, dass ein S1600 Engagement Sinn macht und sein muss.


    Ich denke die Anwendung von Praktiken, die einen größtmöglichen Multiplikator mit sich bringen, wäre der Weg aus dem Tal auf den Berg.


    Sport frei!


    P.S.: Um Gottes Willen, nicht falsch verstehen, es ist sehr wertvoll wenn fleißig diskutiert wird und daher bloß nicht den Mund halten. Als raus mit den Meinungen und übrigens an R5+ - Irrtum! :D

  • Auch auf die Gefahr hin, dass wir die einzigen sind, die das Thema öffentlich behandeln, Graf Erhart, nehme ich noch einmal Stellung zu deiner letzten Aussage.


    Natürlich ist es vollkommen richtig, dass - so wie Du sagst - der "Fisch im Prinzip von Vorne stinkt". Doch wir müssen auf dem Boden der Tatsachen bleiben.


    Es hat keinerlei konstruktiven Nutzen, wenn das geschrieben wird, was jeder weiß. Natürlich könnte man die ein oder andere Person, die bis dato am Ruder lenkte, austauschen, doch gibt es dabei ein großes Problem.


    Deutschland hat sich in den letzten Jahren Strukturen im Motorsport geschaffen, die letztlich alle an einem Ende zusammenkommen. "Der Eine", wie manche glauben, ist niemals existent gewesen, denn die Geschicke wurden stets als Kompromisslösungen im Sinne der politischen Sportkultur geleitet. Soll heißen, eine Krähe hackte der anderen kein Auge aus und wann immer Personen aus direktem leitenden Umfeld delegiert wurden, fand man diese an anderer leitender Stelle im Motorsport wieder. Wie ich einmal sagte, regulär wird man immer an dem gemessen, was man auch der Substanz machte und die Substanz der DRM war vor 20 Jahren besser als aktuell. Daraus müsste der Schluss folgen, dass die Personen, die die Substanz nicht zu nutzen wussten, schlecht agierten und nun den Weg frei machen müssten. Ohne politisch werden zu wollen, geschieht derzeit auf politischer Ebene etwas identisches. Es gab Substanzen die erst die einen und dann die anderen nicht positiv verändern konnten. Was folgen wird, ist inzwischen landesweit bekannt. Doch zurück zum Sport.


    Die Ausführungen mit der FIA sind zwar richtig, doch helfen solche Darstellungen nicht weiter. Wäre ich Präsident der FIA würde ich auch im Rahmen meiner Möglichkeiten unter Anwendung gewisser Machtinstrumente versuchen, die Automobilhersteller zu Fertigung von Basis-Sportgeräten zu bewegen.


    Doch es geht hier um die DRM und wie diese positiv verändert werden kann. Also sollten wir uns auf diesen Themenpunkt beschränken, denn alle wissen, dass theoretisch gesehen die Einführung der VK Nachträge und die S1600, WRC und sonst was Geschichten Blödsinn war. Nichts wäre so erfolgreich derzeit wie die reine unveränderte Gruppe A und fertig.


    Blicken wir einmal in die immer wieder als gesund dargestellte Zeit des deutschen Rallyesportes. Damals waren es gerade die Gruppe A Fahrzeuge, die gewiss einen interessanten Sport boten, Zuschauer anlockten und die TV Coverage gewährleisteten. Was gab es Namen von Leuten, ob Gerber, Wezelsberger, Holzer, Demuth, Kleint, Moosleitner und wie alle sich nannten.


    Doch ist die Frage wie kommen wir zumindest dort wieder hin? Und da bleibe ich bei meiner Aussage, der Weg nach Vorne kann nur über Kostensenkung gehen, denn dies ist letztlich das, was Fahrer vom Start mit potenten Fahrzeugen abhält. Beispiel gefällig? Schaue den aktuellen Beitrag zum Thema Dobberkauf auf Evo5 an. In letzter Konsequenz hat auch dies gewisse Kostengründe und es ist schade darum.


    Was Du anspricht, mit dem Englandvergleich - ich sehe darin keiner Realisierungsmöglichkeit. Es wäre eine grundsätzliche Veränderung der Rallyestruktur in Deutschland. Um eine Struktur zu verändern muss eine Substanz vorhanden sein. Das Ziel sollte nun erst einmal sein, die "mageren" Jahre zu überbrücken, neue Teilnehmer und Fans zu gewinnen und eine Substanz wieder herzustellen. Erst dann denke ich, ist es real, in Folge dessen, weitere Veränderungen vorzunehmen.


    Zu der Ausführung, dass die DRM sich auflehnen könnte - bleiben wir realistisch. Interessen zu bündeln, faktisch gegenüber der Gegenfraktion auf konstruktiven Wege darzustellen ist die eine Sache - mit der Axt in den Wald laufen und gesunde Bäume fällen, nur damit man "etwas" gegen das Waldsterben getan hat, ist das andere. Klar, die DRM könnte theoretisch gesehen in der Gesamtheit der Sache als nicht FIA genehmigte Landesmeisterschaft im Rahmen von Veranstaltungen stattfinden, die der NAVC ausrichtet. Denke jedoch nicht, dass der DMSB solche Wege einschlagen kann. Motorsport ist in Deutschland seit letztem Jahr 01.07. als "Sport" in Deutschland anerkannt und der DMSB in den Deutschen Sportbund angegliedert.


    Ich denke, wir sollten wie gesagt, eine kontroverse doch konstruktive Diskussion weiterführen, die vielleicht auch dem ein oder anderen der hier hineinschaut einmal eine Anregung gibt.


    Sport frei!


    P.S.: Rallyefrank - unter welcher Mailadresse bitte oder doch lieber bei der Eifel persönlich?

  • Herzlich Willkommen Denkanstoss,


    zunächst einmal meinen Glückwunsch, denn eines hast Du völlig richtig gesehen - der Rotstift muss angesetzt werden und diese Aufgabe hast Du nun mit Bravour erledigt :D


    Mit den Aussagen, dass Kostenangaben nicht korrekt sind, nimmst Du dir leider jegliche Glaubwürdigkeit für deine Aussagen, denn wer jemals ein Kitcar und/oder S1600 aufgebaut und eingesetzt hat, der kennt auch die Preise. Ich bin seit zu vielen Jahren u.a. als Consulter im Motorsport aktiv um zu wissen, wie sich das Preisgefüge der jeweiligen Sportabteilungen darstellt.


    Doch wenn Du derat günstige Bezugsquellen kennst, wäre eine Telefonnummer des entsprechenden Unternehmens sehr wertvoll. Konkret bin ich an jeglichen Preisofferten im KC und S1600 Bereich für u.a. die Fahrzeuge Corsa S1600, Saxo, Puma, und Peugeot 206 sowie für Kitcars (Golf III und IV), Seat Ibiza Evo 2 und Skoda Octavia interessiert. All diese Fahrzeuge zähle ich zu meinem direkten Kundenkreis. Im voraus vielen Dank.


    Zum Thema Wikinger Rallye solltest Du einfach noch einmal eine Nacht darüber schlafen und Dir die Frage stellen, welche Personen früher u.a. bei von dir genannter Veranstaltung mitgewirkt haben. Bei aufmerksamer Recherche wirst Du Übereinstimmungen finden und die Aussage, dass Rallyehistorie im Norden belebt werden soll, bedeutet nicht, dass vorgenannte Veranstaltung einmal DRM Lauf war. Auch sollte Dir als involvierter in der Szene bekannt sein, dass die Wikinger Rallye mit Sicherheit zu einer der absolut besten Rallye 200 in Deutschland geht, wenn die Messlatte im Bereich Zuschaueraquise und Öffentlichkeitswirksame Darstellung einer Veranstaltung angelegt wird. Welche Rallye 200 erhält im Ausland derartiges Interesse? Maximal die Rallye Oberehe im Beneluxraum.


    Vielleicht ist es dann nun wieder möglich faktisch zu sprechen und etwas fundierter vorzugehen wie mein Vorredner.


    Sport frei!


    Übrigens, mit deiner Aussage, dass Rallyefans im nationalen Sport unwichtig sind, disqualifizierst Du dich fachlich vollends, denn ohne Fans an der Strecke zahlt Dir kein Unternehmer auch nur einen Cent. Falls es dich persönlich interessiert, ja, ich bin Unternehmer und ja, ich betreibe Sportsponsoring. Doch nicht nur 8)

  • ich habe versucht der diskusion zu folgen, doch trotz intensiver recherche verliere ich bei den langen beiträgen den überblick und vor allem die geduld.


    3 fragen zu einem der oberen beiträge.


    welche rolle , vor allem positiv, soll eine zielankunft samstag im dunkeln spielen. wem soll ich das am samstag abend noch verkaufen, weder als meldung, noch als film schaffe ich es in keine sportsendung oder nachrichtensendung mehr, und sonntag morgen ist es kalter kaffee.


    ich habe auch noch nicht viel von einer übermäßig großen rallyetradition im norden gehört, aber das kann auch eine lücke sein, ich verstehe allerdings nicht wieso gerade in den bevölkerungsärmsten und strukturschwächsten regieonen gerade die DRM zum blühen erweckt werden soll, wenn sie sogar in echten hochburgen, mit vielen schnellen einheimischen fahrern sogar kränkelt.


    wie soll ich als team mit meinen sponsoren vernünftig den shakedown abdecken, heißt catering , mitfahrten, bla bla, wenn ich als fahrer a gerade beim training bin bzw schon zu wp eins muß, oder soll der sd schon ftreitag früh im dunkeln gefahren werden


    so und nun zerreisst mich
    ciao andy

  • trotz der langen beiträge finde ich es schade, das dann wenig auf spezielle rückfragen eingegangen wird.



    fragen siehe weiter oben

  • sollte keine herablassung sein aber bevor ich die langen pseudonyme lese , mir auch noch merke mach ich es kurz, eben bla bla ohne hintergedanken.
    ich habe nachgedacht über deine vorschläge und bin eben darauf gekommen das sie nicht umsetzbar sind. das ende einer veranstaltung sollte eine bestimmte zeit darstellen, dabei ist es egal ob dunkel hell oder irgendwas. fakt ist je später der abend umso schlechter kann ich die information weiterverkaufen.


    siehe eurosport. nur hartcorefans schauen sich diese sendungen noch an. wer sich wirklich interessiert informiert sich anders, und nicht nur mir ist es dann schon mal so gegangen das ich dannn auch die wiederholung am sonntag hab sausen lassen.
    einen richtigen fight muß man nun mal auch heiß wiedergeben und nicht aufgewärmt am nächsten tag.


    die sender weigern sich doch heute selbst fertige beiträge zu senden, geschweige denn schnell in der nacht noch was selber fertig zu machen.


    darum sollte zu einer erträglichen zeit schluß sein, das mag manchen fan stören, ist aber für die allgemeinheit und damit das interesse an der drm besser.

  • Mir fehlt leider einiges an Blicken hinter die Kulissen, aber ich wage mich vorsichtig in die Diskussion. :))


    Die Veranstalter der DRM-Läufe haben doch eine Art "IG" gegründet. Weiß' jemand, ob und ich welchem Umfang diese Arbeitsgruppe schon tätig geworden ist ? Kann sie überhaupt ein Gegengewicht zum DMSB sein (Lobby-mäßig, wie auch "rechtlich") ? Also kann sie wirklich Druck ausüben, oder kann sich der DMSB letztendlich immer in die Ecke setzen und sagen: "Schlagt vor, was ihr wollt - es wird trotzdem so gemacht, wie wir es sagen !".


    Das soll keine pauschale DMSB-Schelte sein, mich interessieren nur die Mechanismen, die zwischen den Gruppierungen arbeiten.

  • Hallo Graf,


    ich lese deine Beiträge immer sehr aufmerksam und bin mir sicher, dass dies auch andere Besucher tun. Dabei bleibt immer etwas hängen.


    Von MSA&Co halte ich Null. Man muss sich nur mal anschauen wieviel Rallye in ihren Zeitungen kommt, entsprechend wenig Fans lesen diese Blätter. Gut das es das Mag gibt!

  • hallo graf!
    wer hier was vermarktet und nach welchen kriterien
    wissen die götter.nach langer intressenlosigkeit am
    nationalen rallyesport.muss ich mich seit geraumer
    zeit wieder damit befassen.ich muss feststellen das
    man wohl über die top 10 ein wenig berichtet der rest
    jedoch irgendwie abhanden kommt.
    dabei haben die macher doch einige interesante high-ligths bei ihren läufen.mtv bringt eine reportage(info)
    von suzuki über eine 20jährige die rallye fahren möchte.
    der film ist doch ein werbefilm ü suzuki und wohl etwas
    weltfremd.
    tatsachen:da kommt im adac junior cup ein andreas
    schrinner und holt sich für die küs(drm u.europameisterschaftlauf)eine 15 jährige!!! beifahrerin
    und liegt mit ihr bis wp 13 aüf rang 2 in der cupwertung
    (ausfallgrund kabelbrand).laut sprecher die jüngste teilnehmerin an einem drm lauf die es je gab.
    sie startet bei einem challengelauf(helfenstein)als co von jörn limbach im ignis cup.
    mit andreas schrinner wieder bei der eifel.nach überschlag auf wp17 noch 4 im junior cup.
    ünd diese tatsachen vermarktet niemand.ich denke
    das sowas schon von intresse wäre für einen bericht
    und nicht nur berichte da fuhren ein paar bunte autos
    durch die gegen und die üblichen verdächtigen haben gewonnen.und der nachwuchs?
    ein tip für die macher der medien zum schluss.
    es geht das gerücht um das bei der limes am 20.08,05
    die 15J.(mitlerweile 16)mit der 18 jähigen p.p.(seit 5wochen den fs 1 200 mit ihrem dad als co)im ignis-cup
    an den start gehen.mal sehen was die medien daraus machen.über die co kann man sich bei
    http://www.scuderia-jenny.de informieren.

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