Mir auch. Da haben Sie recht.
Wobei das ja nur ein Teil der langen Zusammenfassung der Schriftsätze und mündlichen Verhandlungen ist, was immer zum Beginn eines jedes Urteils von den Gerichten sehr ausführlich ausgeführt und neutral dargestellt wird. Damit gehört das nicht zur eigentlichen Urteilsbegründung, womit es auch nicht die Meinung des Gerichtes zu diesem Verfahren darstellt, sondern nur rein die Argumentation des DMSB wiedergibt, mit der sie die Sportgerichtsstrafen vergeblich begründen wollten.
Dass der DMSB als Beklagter so argumentiert, um seine unrechtmäßigen Bestrafungen gegen seine Lizenznehmer wie dem Kläger zu rechtfertigen, finde ich schon heftig, frech und auch unwahr. Denn die ganzen Fahrer, die bestraft worden sind, sind doch schließlich mit Fahrzeugen nach ganz anderen Reglements bei der Rallye Grabfeld an den Start gegangen, sonst hätten sie ja auch keine DMSB-Lizenz mehr gehabt, weil sie im DMSB nicht mehr fahren dürfen. Von daher geht diese Argumentation klar am Thema vorbei.
Der heutige ADAC-Sportpräsident und DMSB-Vizepräsident, Dr. Hans-Gerd Ennser, wusste von diesen Argumenten selbst Ende 2017 offensichtlich noch gar nichts. In einem Interview hier im Rallye-Magazin sagte er nämlich „es haben uns alle Trägerverbände des DMSB aufgegeben, die Klassen- und Gruppenvielfalt zu reduzieren und die Gruppe-H auslaufen zu lassen. Und das wurde ja auch seit 2012 stets kommuniziert.“, Quelle: https://www.rallye-magazin.de/…infuehrung-des-kfp-32497/
Und auch der DMSB selbst schrieb bereits Ende 2012 dazu: „Das Exekutivkomitee (EK) des DMSB hat im Zuge der geplanten Umstrukturierungen im Rallyesport in seiner jüngsten Sitzung dem DMSB-Fachausschuss Rallye den Auftrag erteilt einen Stufenplan für die Gruppe H zu erstellen. Demnach soll die Gruppe H stufenweise bis zum Stichtag 1. Januar 2017 im DMSB-Rallyesport nicht mehr ausgeschrieben werden.“ Quelle: https://www.dmsb.de/de/news/dm…uer-die-gruppe-h-bis-2017
Also standen ja wohl die Argumente von Umwelt- und Sicherheitsbedenken, was ich auch erst in dem Urteil hier erstmals laß, ja nie zur Diskussion. Es ging doch nur um eine „Umstrukturierung“ und rein darum die „Klassen- und Gruppenvielfalt zu reduzieren“.
Nicht nur deshalb klingt mir das doch alles sehr konstruiert und an den Haaren herbeigezogen, was der DMSB in dem Gerichtsverfahren so vortrug. Kein Wunder, dass er damit das Gericht nicht überzeugen konnte und somit für sein rechtswidriges Verhalten zurecht so hart bestraft und verurteilt worden ist.