TV kontra Rallye?

    • Offizieller Beitrag

    Zugegeben, die Fernseh-Bilder der Monte-Zuschauerprüfung war mehr als gelungen. Die Schneereifen sorgten für die erwareten Drifts, die schnell geschnittenen Bilder für die erhoffte Action. Nach der tollen Down-Town-Stage in Zypern setze diese Prüfung ein weiteres Highlight in Sachen Super-Special.


    Doch der Preis war hoch. Zu hoch, wie ich meine. Der Monte-Sonntag bekam erst gar nicht die Bezeichnung Etappe, nur eine Mini-Prüfung stand auf dem Programm. Die Top-Piloten konnten bereits gegen 10 Uhr Dienstschluss verkünden, mussten aber danach bis zur Siegerehrung beim Fürsten ausharren.


    Die Uhrzeit der Super-Special war denkbar ungünstig gewählt, ganz zu schweigen, dass in Deutschland nur der Bezahlsender "Eurosport 2" sendete. So erreicht man nicht die breite Masse, für die solche Prüfungen aber gemacht wurden. Die mit einfach verständlicher WRC-Kost angefüttert werden sollte und für Einschaltquoten sorgt. Der einzigen Währung, die scheinbar heutzutage über Erfolg und Mißerfolg einer Sportart entscheidet.


    Aber der Rallyesport ist eben mehr als nur 2.8 Kilometer Asphalt durch den Hafen. Er lebt vom genialen Live-Erlebnis an der Strecke und von eindrucksvollen TV-Bilder die Landschaft, Sport und Action zeigen. Warum sind die Dakar-Sendungen wohl so erfolgreich?


    Doch davon bekam man am Sonntagmorgen nicht viel mit, auch wenn man das Glück hat, Eurosport 2 zu empfangen und nicht vergaß um 10 Uhr den Fernseher einzuschalten. Nach nicht einmal 30 Minuten war der Spuk schon wieder vorbei, gerade hatte man es sich vor dem TV gemütlich gemacht und Norbert Ockenga gelauscht, der immer wieder betonte, warum der eine oder andere Fahrer seine Wohnung in den Betonsilos des Früstentums habe. Um die Sendezeit zu strecken, strahlte man zwar Bilder aus früheren Jahren aus, aber diese wirkten mehr als deplatziert. Statt auf die letzten Tage der Rallye einzugehen, wollte man sich an ihrer Geschichte sonnen, scheinbar gibt der aktuelle Sport nicht mehr viel her.


    Was bleibt ist ein komisches Gefühl. Eine finale Super-Special ist ein gutes Mittel um tolle Live-Action im Fernsehen zu präsentieren. Doch noch hapert es an der Umsetzung und vor allem an der Verknüpfung zu den vorangegangenen Rallye-Tagen. Denn ein WM-Lauf findet eben nicht nur am Sonntagmittag statt...

    drifters wanted!

  • Das Konzept mit Nachprüfungen zur Eröffnung und der SS in MC hat den kurzen Sonntag wahrscheinlich notwendig gemacht. Man kann nicht Alles haben!


    Die Aufnahmen, die auf ES zu sehen waren, waren diesmal der Hammer - nicht nur die von der SS am Sonntag. Ich möchte fast behaupten, man hat die Abspielgeschwindigkeit manipuliert, um so das Geschehen realitätsnäher zu zeigen. Wer schonmal in einem Rallyeauto sas und dann Aufnahmen davon sieht, weis wie gross der Unterschied ist - insbesondere bei onboard-Aufnahmen.


    Wer besondere Dinge im Fernsehen sehen will, muss halt bezahlen. Das ist für verwöhnte Deutsche noch ungewöhnlich, in anderen Ländern aber total normal. Tut ja auch eigentlich nicht weh, wenn man dafür von halbstündigen Werbeblöcken (auf RTL ja schon heute Realität) verschont bleibt.


    Dass eine Rallye mehr ist, als eine SS durch den Hafen von MC, sollte klar sein. Der ES-Zuschauer hat dies auch sehen können, wenn er sich alle Übertragungen angesehen hat.


    Ich denke, man muss der Sache Zeit geben, sich zu entwickeln und nicht schon nach den ersten, IMHO vielversprechenden Versuchen den Vorschlaghammer rausholen.


    Grüsse,


    Sergio

  • Es gibt auch noch öffentlich rechtliche Sender, die Rallyesport im Fernsehen zeigen; siehe den ORF Bericht von der Jänner Rallye. Der war um Welten besser als die Montezusammenfassungen von Eurosport.

  • von der dakar war immer mal was zwischendurch auf eurosport zu sehen, immer mal kleine berichte zwischen tennis und skilanglauf.


    sonntagnachts kommt dann was über einen rallye-wm-lauf... wo der normale bürger im bett liegen sollte, weil er am montagmorgen arbeiten geht. bloß kein mensch soll zufällig sehen, dass es rallye im tv gibt, mein gott, womöglich entdeckt jemand diesen sport für sich und begeistert sich vollkommen dafür. hab den bericht nicht zu ende geschaut....war schon viel zu müde. schade. es fehlt einfach das deutsche team. oder besser gesagt: der deutsche fahrer. der beifahrer ist ja nicht mal würdig auf der seitenscheibe vertreten zu sein. *grml* der rallyesport wird einfach nicht schmackhaft genug gemacht.


    sogar im radio kam mehrmals, aufm weg zur arbeit, dass ein deutsches paar europäischer meister im eiskunstlauf wurde. (aber sah auch schick aus was die da gemacht haben ;) )

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