Links Bremsen

  • Für mich ein interessantes Thema, mit dem ich mich schon lange beschäftige und auch beim (Rallye)fahren einsetze. Es ist schon vieles erwähnt worden, jedoch auch einiges m. E. falsch oder unvollständig, deswegen mal meine Zusammenfassung, die u. a. auch die Erfahrungen beinhaltet, die Uwe Nittel mir weitergegeben hat:


    I. Linksbremsen zum besseren Einlenken bei mittelschnellen Kurven auf losem Untergrund


    Egal welche Antriebsart (auch für Hecktriebler), kurzes Bremsen mit den linken Fuß bei gleichzeitiger Wegnahme des Gas bewirkt eine Gewichtsverlagerung auf die Vorderachse (mehr Grip) und Entlastung des Hecks (weniger Grip, Drift). Die Dosierung ist insbesondere auf sehr glattem Untergrund nicht so einfach, auf keinen Fall dürfen die Vorderräder hierbei blockieren, würde anstatt zum Übersteurn zum Untersteuern führen. Ist eine hervorragende Technik, um das Auto in die Kurve zu positionieren.


    II. Linksbremsen zum Kontrollieren des Drifts in der Kurve


    Soll der Drift in der Kurve verstärkt werden (z. B. bei einer macht zu), so wird wie unter I verfahren (sehr kurze Bremsstöße). Anwendung sowohl bei Allrad als auch bei Hecktrieblern. Hat gegenüber dem einfachen vermehrten Gasgeben zur Verstärkung des Drifts den Vorteil, dass das Auto NICHT schneller wird, und damit die Kurvenlinie und der Speed eher passt. Diese Technik kann ich insbesondere auf Schotter nur empfehlen, das Auto lässt sich damit sehr kontrolliert zirkeln und positionieren.


    III. Linksbremsen beim Anstellen der Kurve
    Auch wie unter I, jedoch beim Einpendeln in die Kurve nach dem Anstellvorgang zur Verstärkung des Driftwinkels, insbesondere bei Kehren eine gute Sache


    IV. Linksbremsen beim Anbremsen und Anfahren der Kurve
    Bei allen Fahrzeugen, die keine Kupplung beim Runterschalten vor der Kurve benötigen, eine sinnvolle Sache. Hat den Vorteil, dass man den Augenblick der "Instabilität" beim Wechsel von der Bremse auf das Gas bei Einfahrt in die Kurve vermeidet. Der Übergang wird wesentlich harmonischer, und man vermeidet u. a. auch das Drehmomentloch


    V. Linksbremsen zum Stabilisieren des Fahrzeugs auf stark welligen Pisten


    Hier steigt man im Bedarfsfall mit dem linken Fuß auf die Bremse, während man mit den rechten weiter Gas gibt. Reduziert das ungewollte Hüpfen und Pendeln des Hecks, da hierüber eine entsprechende Spannung aller vier Räder aufgebaut wird. Nach meiner Kenntnis vor allem bei Allradlern und auch ggf. Fronttieblern zu verwenden, ob das bei einem Hecktriebler irgendeinen Sinn machen würde, kann ich nicht beurteilen.


    VI. Linksbremsen bei Fronttrieblern im Drift auf losem Untergrund
    Hier kann ich nur von meiner Vorrallyezeit berichten. Hier wird beim Drift gleichzeitig gebremst und Gas gegeben. Die Bremswirkung an der Vorderachse wird durch verstärktes Gasgeben ausgeglichen, während die Hinterräder blockiert den Drift verstärken. Funktioniert auf Schnee sehr gut, eine vernünftige Bremsbalance vorausgesetzt. Die meisten Serienautos haben jedoch den Nachteil, dass aus Sicherheitsgründen die Vorderachse überbremst und die Bremswirkung auf der Hinterachse schwach ist (z. B. Saab neuerer Bauart). Ob das hier unter VI. beschriebene Verfahren für den Rallyesport sinnvoll ist und von professionellen Fahrern angewendet wird, oder man bei I. bis V. bleiben sollte, weiß ich nicht

  • Hier steigt man im Bedarfsfall mit dem linken Fuß auf die Bremse, während man mit den rechten weiter Gas gibt. Reduziert das ungewollte Hüpfen und Pendeln des Hecks, da hierüber eine entsprechende Spannung aller vier Räder aufgebaut wird. Nach meiner Kenntnis vor allem bei Allradlern und auch ggf. Fronttieblern zu verwenden, ob das bei einem Hecktriebler irgendeinen Sinn machen würde, kann ich nicht beurteilen.



    Den Part musst du mir mal erklären, da ich ihn gerade nicht verstehe. Wie kann man bei einem Frontatriebsfahrzeug durch gleichzeitiges Bremsen (links) und Gasgeben (rechts) Spannung auf der Hinterachse aufbauen, wenn doch Hauptbremsteil und Antriebsachse gleichzeitig vorne ist?

    Aus Liebe zum Automobil...

  • Den Part musst du mir mal erklären, da ich ihn gerade nicht verstehe. Wie kann man bei einem Frontatriebsfahrzeug durch gleichzeitiges Bremsen (links) und Gasgeben (rechts) Spannung auf der Hinterachse aufbauen, wenn doch Hauptbremsteil und Antriebsachse gleichzeitig vorne ist?



    Durch das Bremsen werden die Hinterräder leicht verzögert, und damit stärker gezogen (von der Vorderachse), das gibt m. E. Stabilität

  • Hallo Jo,
    glaub mir auch beim Hecktriebler funktioniert das Linksbremsen!!!
    mußt halt üben,üben,üben.......
    oder kommst vorbei dann bekommst du eine Lektion.


    P.S.: qualmt dein Dieselross immer noch so?
    Grüße



    Tach auch,


    den Qualm haben wir ihm weitestgehend abgewöhnt, und ich hoffe mal, dass wir nächstes Jahr endlich mit Elektronik an den Start gehen. Dann sollten wir es ihm komplett abgewöhnt bekommen...


    Aber es ist schon ganz OK, wenn man sich die Videos von Zorn etc. anguckt, dann fällt eigentlich nichts mehr auf.


    Das Linksbremsen mit ner Heckschleuder mit dem Ziel, das Heck kommen zu lassen, das würde mich wirklich interessieren... Wäre nicht das erste mal, dass die Realität die Theorie Lügen straft ;)


    Wo könnte man sich mal treffen? Wir fahren als nächstes die Rotkäppchen-Geschichte, und dann wahrscheinlich die Schotter-Veranstaltung in Emmersdorf....


    Vorbeikommen? Wo wäre das?


    Gruss Jo

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