Traditionen der Rallye Monte Carlo

Zitat von Lancia_037_Rally

Ich meine Walter Röhrl ist im Audi doch nicht wirklich in Bad Homburg gestartet, oder?

Warum nicht? Wenn es -wie Du richtig erkannt hast- sogar auf den Autos steht, warum sollte es dann nicht stimmen?

Mit ein wenig Recherche hättest Du sogar rausbekommen können, dass auch lange nach Walter Röhrls Karriereende Bad Homburg weiterhin Startort war. siehe Foto

Erst Mitte der Neunziger ist diese Tradition beendet worden.

Das das auch später noch der Fall war, weiß ich noch, weil ich mich an den Impreza von (ich glaube) Sainz erinnern kann mit BARCELONA.

Stimmt,hier ein Foto1994 MC SAINZ.jpg

..wenn Du es mit einem Audi S 1 von Bad Homburg bis Monte Carlo geschafft hast
bist Du in die Wertung gekommen,..:)

..ürsprünglich aus alten Monte-Zeiten als Sternfahrt gedacht (Anfahrt aus mehreren
Orten zum Zielort) und bis in die 90er Jahre aus Tradition aufrecht erhalten..

bei wikipedia wird rallye schön erklärt - auch die sternfahrt am beispiel der monte. die strecken der zielfahrt wurden auch mit ZK unterteilt und vereinzelt gab es bereits dabei strafpunkte. bei der monte vereinigten sich die strecken der sogenannten anfahrt meist in südfrankreich (z.b. gap) und von hier wurden dann die ersten WP auf einer schleife nach monte carlo gefahren. die besten 60 aus wertungspunkten anfahrt und wp durften dann zur nacht der langen messer starten.

solche verschiedenen anfahrten gab es auch bei anderen rallyes - z.b. konnte man in den frühen 70 jahren mindestenes einmal bei der rallye TAP (heute portugal rally) in münchen am rasthaus langwieder see starten.

Der Grundgedanke von einer Rallye war immer aus verschiedenen Startorten ein gemeinsames Ziel erreichen (Sternfahrt). Dabei stellt man aber fest, um eine gerechte Wertung zu bekommen, sollten alle Teilnehmer die gleichen Sonderprüfungen (WP´s) befahren. Durchfahrtskontrollen gab es schon immer. Dabei wurde der Fahrtabschnitt real ermittelt. Aber wenn dann die Wagen bis GAP schon mal 2000 km hinter sich hatten, dann war die erste Stufe der Zuverlässigkeit schon mal erfüllt.

Zitat von thomas.muehlhausen

Aber wenn dann die Wagen bis GAP schon mal 2000 km hinter sich hatten, dann war die erste Stufe der Zuverlässigkeit schon mal erfüllt.

Dazu fällt mir eine nette Story aus dem Jahr 1977 ein. Opel hatte damals werksseitig zwei Gruppe 4-Kadett GT/E eingesetzt, einen für Röhrl/Pitz, und einen für Nicolas/Todt. Üblicherweise fuhren auf der Sternfahrt ausschließlich die Beifahrer, während die Fahrer schon mal etwas Schlaf vorholten.

Aber irgendwo auf dem Weg zum Sammelpunkt wollten die beiden Fahrer aus Neugier mal wissen, wie die Leistung des Autos des Teamkollegen im Vergleich zum eigenen war. Also tauschten Röhrl und Nicolas die Fahrzeuge und fuhren eine nächtliche Passstraße in etwas zügigeren Tempo.

In dieser Aera war es um die Zuverlässigkeit der Rüsselsheimer Rallyeautos nicht so sonderlich gut bestellt. Und es kam so, wie es wohl kommen musste. Röhrl hörte beim Testen irgendwann unangenehme und ziemlich endgültige Geräusche aus dem Motorraum des geliehenen Fahrzeugs.

Jean Pierre Nicolas war wohl nicht sonderlich begeistert, als Röhrl ihm bei der Rückgabe des Autos die unangenehme Nachricht übermittelte, dass der Einsatz der beiden Franzosen bei der Monte bereits zu diesem frühen Zeitpunkt zu Ende war.

Als ausgleichende Gerechtigkeit war auch Röhrl dann auch mit seinem eigenen Auto bei den WPs von diversen technischen Problemen gebeutelt und auf WP 5 war dann auch für ihn die Rallye zu Ende.

Zitat von Lancia_037_Rally

Ich erkenne das auch als den Anfang unseres Sports an und verneige mich immer wieder vor diesen Storys.
Aber wenn man an heutige Rallyes denkt, die mit Anhänger hergebracht werden....

Da erkennt man erst die wahre Leistung dieser Zeiten.

Was soll man dazu noch sagen,Du hast 100% recht!:D:D