Henri Toivonen

  • Hallo SuperSeb,


    ja so klein ist die Welt, ich wohne wirklich in der Nähe von Hildesheim. Bei der 1000 Seenrallye 1982 habe ich live gesehen, wie der Henri über die Ruhimäkiprüfung gefahren kam, nachdem er eine Schotterkiste am Straßenrand mit dem Ascona 400 getroffen hatte. Auch ein Ex Toivonenascona wurde mal von einem Hildesheimer (Günther Traska) aufgebaut und gefahren.


    Wenn wir uns mal treffen wollen ist das kein Problem. Ich bin zwar jetzt etwas von Rallyes abgekommen. (letzte Rallye SF 2005). Irgendwie läßt das Interesse etwas nach, aber nach 25 WM Rallyebesuchen ist doch noch einiges hängengeblieben und ich habe auch so einige "Anschaungsobjekte" noch aus den guten alten Gruppe B Zeiten.


    mfg
    "Henri"



    zum Schluß habe ich in einem anderen Thread dieses gefunden:



    günter trzaska



    Hallo und grüsse !


    mein Vater fährt leider nicht mehr...es ist richtig das der wagen bei hinz steht, aber fertig ist er noch lange nicht. am wochenende fahre ich erstmal mit einem seiner schrauber runter nach schotten und schaue mal was der motor macht. er wird übrigens nächstes Jahr 60 und ja, es ist richtig das er in Hildesheim im bereich der finanzierung tätig ist!
    viele grüsse aus hildesheim


    bleibt nur noch zu klären wer Hinz ist.

  • Dann wissen wir schonmal das der Motor bei R. Hainbach in Schotten fertig gemacht wird! Was wiederum bei mir vor der Haustür liegt!


    @ Henri: kannst du uns noch mehr aus der guten alten Zeit berichten??
    Hast du Bilder von den Fahrzeugen von Henri??
    Such noch Bilder von den Opels die er gefahren ist!


    MFG

  • @ henri - ja das wär natürlich super wenn sich da im neuen Jahr mal was finden lässt...


    Aus der Gruppe B zeit hab ich auch noch so einige bewegte bilder/photo´s gesammelt...

  • Zitat

    Original von Super Séb
    Aus der Gruppe B zeit hab ich auch noch so einige bewegte bilder/photo´s gesammelt...


    Zauber doch mal was aus Deiner Sammlung raus... ;)

  • Zitat

    Original von Henri


    ..... und schmidt-i; Bilder vom Ascona ist ja dank google wirklich kein Problem.


    Die hab ich jetzt auch alle die über Google zu finden sind! Hab da ja auch eigentlich auf Private Aufnahmen und Bilder angespielt....! 8)

  • Ich habe mal ein bisschen weiter geforscht,
    der K. Frieg aus Hildesheim wird das Auto wieder aufbauen und auch einsetzen.
    Es ist ein Original Werkswagen, mit dem Henri fuhr.
    Ich freue mich schon und finde es super.


    Grüße K. H.

  • "Die Zeit" 16.05.1986


    Dort oben", sagte die Lehrerin und wies zum 1100 Meter hohen Bergpaß, „werden die gleich auftauchen Das Dutzend Schulkinder reckte die Hake. Wir, „das Dorf", standen 750 Meter tiefer, in Erwartung der röhrenden, knatternden und mit Werbung vollgeknallten Rallye Monster, von denen einige nun schon seit Wochen im gedrosselten Erkundungstempo über Korsikas kurvenreiche Straßen brausten. Wir standen an einer Kreuzung, in die fünf Straßen münden. Aus einer langen Geraden heraus sollten die Wagen auf den Platz preschen und dann im power flight sich im spitzen Winkel zurück in eine andere, schmale Straße einfädeln. Ersatzteilwagen der Autofirmen machten den Wendeplatz noch enger, der normale Verkehr war nicht etwa gestoppt, sondern wurde nur durch zwei Klappschilder mit dem Hinweis „accident" Unfall - gewarnt, die ein rundlicher Gendarm aufgestellt hatte. Ein Notbehelf - ein Omen auch? Die Schulkinder standen genau dort, wo die Fliehkraft die Soliden hintragen würde, wenn ihnen die Heck über Bug Umwandlung der Fahrtrichtung mißlingen sollte.


    Dem „Leader", wie die Franzosen sagen, Henri Toivonen aus Finnland, mißlang eine solche Schlitterwende, bevor noch der Paß erreicht war, zu dem wir hinaufschauten. Ein Augenzeuge über Radio Corse: „Er ging quergestellt in die Kurve, gab wieder Gas für die Gerade, da berührte sein Wagen eine kleine Brüstung, prallte ab und stürzte auf der anderen Seite die Böschung hinab " Toivonen und sein Kopilot Sergio Cresto verbrannten, ehe die Hilfstruppe mit Hubschraubern, Löschgerät und Ambulanzen zur Stelle war. Auf den Tag genau ein Jahr zuvor war der Italiener Attilio Bettega bei der Rallye aus der Kurve getragen worden und ums Leben gekommen.


    Die Tour de Corse wurde nicht etwa abgeblasen - das erwartete von den Zuschauern übrigens auch kein einziger , sondern nur neutralisiert bis zum nächsten Tag. Der nun schon zum zweitenmal betroffene „Stall" Lancia zog sich aus dem Wettbewerb zurück. Nur Lancia Direktor Cesare Fiorio, dessen Sohn auf einem kleinen Fiat mitfuhr, ließ auch Zweifel erkennen: „Dieser tragische Unfall hat uns das Ungleichgewicht zwischen Wagen, Straßen und Fahrern enthüllt. Wir sind zu weit gegangen in der Ausnutzung der Möglichkeiten der Wagen und mit der Geschwindigkeit, die auf dafür nicht geeigneten Straßen erreicht wird " Für Jean Marie Balestre, den Präsidenten des Internationalen Automobilsportverbandes, war die Erklärung zunächst einfacher: „Dieser Unfall ist eine Schicksalsfügung; sie traf einen außergewöhnlichen Fahrer, der ein bemerkenswertes Rennen fuhr Einen makabren Schluß zog er auch gleich: „Man muß einfach in Rechnung stellen, daß der Automobilsport einen tragischen Tribut von seinen Teilnehmern fordert "


    Doch Jean Marie Balestre geriet unter Druck. Einen Tag später verkündete er, nach Beratung im kleinsten Kreis: „Wir müssen die Wagen den Wettbewerbsbedingungen anpassen und nicht umgekehrt Die hochgezüchteten, nur in wenigen Einheiten gebauten Autos sollen im nächsten Jahr nicht mehr an den Start gehen dürfen, alle Wagen sollen sicherer werden, die Weltmeisterschaft soll mit Sportwagen entschieden werden, die in mindestens 5000 Exemplaren gebaut wurden.


    Nicht alle Kräfte im Rallyespört haben jedoch ihren Fatalismus so schnell überwunden wie Monsieur Balestre. Bernard Darniche, der zwischen 1970 und 1981 sechsmal die Tour de Corse gewann, zur Presse: „Wundert euch das etwa, diese tödlichen Unfälle? Der Automobilsport ist und bleibt ein Risikosport. Das tragische Ende von Toivonen kann weder die Wagen in Frage stellen noch die Rallyes Die Formel 1 Fahrer halten uns für Verrückte, sie fragen sich immer wieder, wieso wir nicht mehr tödliche Unfälle haben. Und wir haben tatsächlich viele, mehr als man denkt. Aber so ist das nun einmal, selbst, wenn es tragisch ist "


    Die Stellungnahmen noch im Schock sprechen für sich. Nein, niemanden können wohl solche Unfälle wundern. Ein Wunder aber ist, daß nicht schon mehr passiert ist. Was, wenn die PowerWende auf unserer Kreuzung mißglückt wäre? Der Gendarm fand den Aufstellungsort der Kinder ganz in Ordnung, dabei hatten die Bürgermeister ausdrücklich gewarnt, sich nicht auf der Außenseite von Kurven zu postieren. Es ist ein Wunder, daß bei der Tour de Corse noch keine Menschen niedergemäht wurden, wie kürzlich bei der Rallye in Portugal. Ein Wunder, denkt man nicht nur an das unbestrittene Können der Fahrer, sondern auch an ihre schier unmenschliche Beanspruchung.


    Henri Toivonen kannte Korsika seit 1980. Damals unternahm er nur eine Testfahrt und notierte: „Kurve, wieder Kurve, gleich nochmals Kurve 1981 schied er frühzeitig aus. Der MonteCarlo Sieger vom Januar startete in Ajaccio mit einer Grippe und 39 Grad Fieber. Und, wie er zugab, „mit Zittern bei dem Gedanken an diese erste, 415 Kilometer lange Etappe, mit der Stoppuhr als einzigem Richter". Im Tagesziel Bastia klagte er dem italienischen Mannschaftsarzt seine große Müdigkeit und seine tiefe physische Qual „Vorsicht" soll ihm der Doktor verschrieben haben. Doch gehetzt von der sich durch Ausfälle schnell lichtenden Schar der Konkurrenten, heftete der 30jährige einen „Scratch", eine Bestzeit nach der anderen, an den ihm schon sicher scheinenden Lorbeer, baute er, der vor dem letzten Start noch gesagt hatte, für den Sieg reiche eine Sekunde, seinen Vorsprung immer weiter aus. Dabei gestand er bei der Mittagspause in Corte einem Freund; „Es ist zu hart, das geht einfach zu schnell " Schnell, das waren in der Todeskurve etwa 95 Kilometer pro Stunde. Schnell, das ist auf korsischen Straßen für den Normalfahrer ein Stundenmittel von nicht über 40 Kilometern, war für Toivonen auf der ersten „Speciale" nach der Pause eine Zeit von 39 Minuten und 29 Sekunden für 58 Kilometer - ein neuer Rekord und auch sein letzter.


    Die Drei Tage Rallye der „10 000 Kurven" auf diesmal 1603 Kilometern führte über Straßen, die schon bei defensivem Fahren tückisch sind und unberechenbar. Der Lancia Fahrer Massimo Bia„Es gibt keine Ideallinie, man muß seinem sion:


    Herzen folgen Diese Straßen, nur streckenweise abgesperrt, wenn die Tour kommt, sind nicht breiter, als ein Kleinwagen lang ist. Mit lächerlichen „Schutzmauern" zum Abgrund hin: Nirgendwo in Europa sieht man so viele Bremsspuren, die ins Nichts führen, nirgends so viele Autowracks tief unten in den Felsen hängen. Selten aber auch so viele zerbeulte, zerschrammte und zusammengeschusterte Autos im Verkehr, die man beim deutschen TÜV schon vor dem Tor abwinken würde.


    Die Zeitungsnotiz: „ kam aus ungeklärten Gründen von der Straße ab erscheint fast täglich. Auf Gedenksteinen ist eingemeißelt: „Diese vermaledeite Brücke hat meinen Mann getötet " Der Mensch scheint niemals schuld zu haben. Auch wenn er einfach wider besseres Wissen nicht mit Steinschlag rechnet, der so schnell nicht weggeräumt wird, mit Kühen und Eseln, die mitten in einer Kurve stehen, mit Gewitterpfützen, die tiefe Schlaglöcher verbergen.


    Nicht alle Rallyefahrer sind auf diese Situation vorbereitet. Ein französischer Photograph ging mit seinem Serienmercedes an den Start, der ihm erst zwei Wochen zuvor zur Verfügung gestellt worden war. Mit acht Ersatzreifen als einziger „technischer Assistenz", zum erstenmal auf Korsika und deshalb auch ohne jede Kenntnis der Straßen. Er wurde als „einer vom alten Pioniergeist" gefeiert - und kam tatsächlich heil ins Ziel. Aber es gibt auch Fahrer, die sich gar nicht erst anmelden, sondern die Tour de Corse wie das Laufen mit den Stieren vor der Corrida verstehen. Kurz vor dem Etappenziel in Bastia hatte im Tunnel unten im Hafen ein einheimischer R4 - offenbar nachträglich mit einem Turbo ausgerüstet - einen Rallyewagen zu überholen versucht und war auf dem Dach gelandet.


    All das macht die Tour de Corse zu einer Rallye wie keine andere. Und da soll es eine „Fatalität" sein, wenn ein (grippekranker) Meisterfahrer in seinem 450 PS starken, 1000 Kilo leichten Rennsportwagen den Tod findet? Eher schon ist es korsische „maladizione". Wenn die Tragödie nun wenigstens der technischen Hybris Grenzen setzte, wäre schon viel gewonnen. Am 31. Mai beginnt die Rallye Akropolis.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!