Historischer Referenzklasse-Rallyesport vom MAGAZIN FÜR DRIFTKULTUR nicht erwähnt.
Midnattssolsrallyt 2014 “Historischer Rallyesport vom Feinsten", berichten die Nachbarn.
Ergänzend ein Augenzeugenkommentar:
Wer es über den Tellerrand schaffte, dem wurde ein Shakedown und eine Kraftwagenwettfahrt über 18 Bestzeitprüfungen geboten. Genau so wenig WP's wie bei der aktuellen Rallye WM in Deutschland auch.
Nur dem Fahrzeugalter und mancher Teams gerecht, etwas entspannter mit 175 WP km in einem Zeitfenster von insgesamt 5 Tagen. Die längste Prüfung ging über 26,82km. Wo findet sowas heute noch?
Über mehr Quer musste man sich keine Sorgen machen. Jede Menge Driftkultur bot das bunte Starterfeld auf schönen Schotterprüfungen. Abgesehen von 2 x 1,51km Asphalt, was auch driftend ging.
Stig Blomqvist, Mats Jonsson, Kenneth Bäcklund, Patrik Sandell und Rainhard Hainbach waren die hierzulande wohl bekanntesten Teilnehmer.
Björn Waldegård musste kurzfristig absagen. Er wurde von Ex-Juniorenweltmeister, Patrik Sandell mit Mattias Lönn bestens vertreten. Sie fuhren den Tuthill Porsche 911 zum knappen Gesamtsieg.
Im spannenden Schlußkampf kassierten die Führenden Kenneth Bäcklund / Jörgen Lundh 10 Strafsekunden (Frühstart). Somit landete der von Historic RallySport Ltd. sauber aufgebaute Ford Escort RS 1800, mit 6,5 Sekunden Rückstand auf Platz 2.
Mats Jonsson's Porsche 924 GTS Rallye fiel mit Defekt bereits in WP2 aus. Mit technischen Problemen kämpfte zeitweise auch Blomqvist's Quattro, Platz 9. 30 Jahre nach seinem Weltmeistertitel hat er nichts verlernt.
“I'm here to learn“ sagte der alte Hase Reinhard Hainbach. Klingt zwar komisch, wenn das ein 2-facher deutscher Rallyemeister sagt. Spiegelt aber die meist hinteren Platzierungen deutscher Starter auf skandinavischem Schotter wieder. Als Wiederholungstäter büffelte er zum 5. mal unter der Mitternachtssonne.
Platz 31 und jede Menge Spaß sprangen für Reinhard Hainbach mit Kartläsare Helmut Putsch auf Opel Commodore heraus. Opel Commodore? Ja, na so einer wie Jean Ragnotti auch mal fuhr. Nur in gelb.
Andreas Fojtik / Thomas Polehnia aus Österreich kämpften sich auf Platz 37. Einen Bericht des Saab 96 Teams gibt’s hier.
In Falten gelegt, erinnerte Dick und Jessica Larsson's Volvo 142, vom Erscheinungsbild und Fahrweise an Colin McRae's Auftritt in Finnland 1992.
Linksbremskünstler Gunnar Frederiksson auf Saab 96 machte zeitgenössige Ergebnisslisten nachvollziehbar, als der Stratos das Nachsehen hatte. Auf Platz 12 ließ er diverse leistungsstärkere Fahrzeuge hinter sich. Ebenso wie Kjell Fransson im VW Käfer, auf Platz 13.
V8 Klänge im Feld lockerten den Klanggenuß auf. Unter anderem ein Ford Falcon, wie ihn Stig Blomqvist zur Austrian Rallye Legends vom 18.-20. September 2014 angekündigt hat.
1956 Akropolis Sieger, heute auf Schotter ein seltener Anblick. Ein 300 SL, Bj. 1955 fuhr die komplette Rallye als 00 und schreckte auch vor Drifts nicht zurück. Keine Gefahr. Alles mit Bedacht und in sicherer Hand von Lasse Jönsson.
Verdammt lang quer waren Christoffer Holmberg / Niklas Olsson im B-Ascona, Vorrauswagen unterwegs.
Sie lieferten mit spektakulärer Fahrweise eine tolle Show und die gefühlt meiste Querzeit.
Aus Zuschauersicht sehr gut organisiert. Ich könnte nicht mal jammern auf hohem Niveau.
100 Schwedenkronen, ca. 11 Euro für Programm = Eintritt sind weit unterbezahlt. Ein anderer Stellenwert des Sports / Sponsorenlage in Schweden machen es möglich. Mit Deutschland nicht vergleichbar.
Für schonenderen Sport, gab es ein Sollzeitfeld, mit weiteren automobilen Kulturgütern. Ähnlich dem Historic Rallye Cup in Deutschland.
Am Samstag nutzte der Slottssprinten Ericsberg (eine 200er Rallye mit 120 Startern) 4 WP's im Anschluß an das Midnattssolsrallytfeld.
Staubtrockenes Hochsommerwetter sorgte für schöne Bilder, aber auch für zeitweise Sichtbehinderungen.
Amateur-Knipserbilder gibt’s in der Gallerie. Doch live bleibt live.
Bessere Bilder, Videos Ergebnisse und Infos zur Midnattssolsrallyt 2014 finden sich im Internet.
Zukünftig Startinteressierte finden derzeit noch die Ausschreibungen zum Bestzeitbewerb (Historic Rally) und Sollzeitbewerb (Regularity Rally) auf der Veranstalterseite verlinkt.
Zeitfenster dieses Jahr war: 8.-12. Juli 2014
Dienstag: Shakedown, freiwillig im Västerås Motorstadion. Von Mittwoch-Samstag 18 WP's.
Das Nenngeld lag bei 15000 Schwedischen Kronen, ca. 1632 Euro.
Heute für Kompaktformat verwöhnte Fahrer und Fans sind bis zu 100kmVerbindungsetappe ungewohnt. Früher war das nicht erwähnenswert.
Reinhard Hainbach und Andreas Fojtik wollen wiederkommen.