Wenn der Beifahrer fast eine Stunde vorlesen muss

  • JA...!


    80 Kilometer sind vielleicht für eine einzelne WP ein wenig heftig. Aber die Sache hat auch einen großen Vorteil: Die Rallye-Besucher können sich auf einem sehr weiten Areal verteilen, und es kommt - so wollen wir hoffen - nicht so leicht zu einem so folgenschweren Unfall wie beim Dakar-Prolog.

  • ...ich muß da gerade an die Hunsrück-Rallyes irgendwann Ende der 70er denken.


    ...da hast Du links im Auto gehockt und von rechts kam ab und an ein "ohhjoijoijoi" oder "geil"
    (stopp, nein: eher nicht "geil" sondern "klasse" oder "irre" - das Wort "geil" gab's damals noch nicht oder eher auf der Reeperbahn)
    ...nix aufschreiben
    ...nix abfahren
    ...nix Videocheck (Video nannte man noch Super 8 Schmalfilm)
    ...alles auf Sicht - der Co war nur zum Stempeln da und hat von innen Beulen in den Fußraum gedrückt
    Aber 80 oder über 100 km waren die längsten WPs auch. Irgendwann auch fast 120km aber da wurde dann leider schon aufgeschrieben.


    Als Orientierung hattest du die Richtungspfeile an Dachlatte gesteckt in "Betonmassel". Die stehen 2016 wieder/noch bei der Deutschland-Rallye.


    Klebt dem Co den Mund zu und laßt die Jungs ohne Ansage fahren. Dann franzt die "Knabberleiste" auch nicht aus....



    Leute, da habt ihr etwas verpaßt. Rallyes wie die "Hunsrück" + die "Köln-Ahrweiler" auf Sicht und nach Popometer - das hatte was.



    Aus Hannover grüßt


    FBE

  • Liebe Rallyefreunde,


    ich kann mich noch an Zeiten erinnern, wo wir auf Baumholder eine 72 km-WP gefahren sind (als kleine Privatfahrer).
    Bei einer derartig langen WP kann man einfach nicht ständig 100% fahren und der Co muss zwischendurch trinken.
    Heute gibt es tolle Systeme, die einem das Trinken möglich machen.
    Wenn man aber eine derartige WP bewältigt hat, weiß man aber auch das Motorsport wirklich Sport ist. Kein Faden am
    Leib ist dann noch trocken. Aber auch alles andere ist dann einfach "bei". wir sind beispielsweise auf den Drähten
    der Reifen herausgefahren. Aber es war einfach toll.


    Schöne Grüße!

  • ich kann mich noch an Zeiten erinnern, wo wir auf Baumholder eine 72 km-WP gefahren sind (als kleine Privatfahrer).
    Bei einer derartig langen WP kann man einfach nicht ständig 100% fahren und der Co muss zwischendurch trinken.


    Da kann ich mich auch noch dran erinnern. War bei der Hunsrück 1985. Da hatte ich allerdings zum Trinken keine Zeit. Umso durstiger war man dann am Ziel. Es war übrigens die einzige WP, an die ich mich erinnern kann, die in Baumholder durch's Artillerie-Zielgebiet ging. Wir mussten damals unterschreiben, dass wir uns wegen Blindgängergefahr nach einem Ausfall nicht mehr als 10 Meter vom Auto entfernen dürften.

  • Auch wenn ich altmodisch erscheine - FRÜHER WAR DER MOTORSPORT BESSER - ganz ehrlich, zu den Rallyes in den sechziger, siebziger und achtziger Jahren ist doch so ein WM Lauf von der Distanz her heute eine Lachnummer. Ein Freund von mir hat ein Programmheft von der RAC aus den siebziger Jahren. Wahnsinn 64 Sonderprüfungen mit durchschnittlich immer so um 50 Kilometer mit wahnsinnigen Verbindungsetappen bis rauf nach Schottland. Und alles ohne GPS und sonstigen Hilfsmitteln. Die müssen ja mind. 50 Landkarten bei gehabt haben. Oder in den 60ziger Jahren die Marathon de la Route Veranstaltungen nonstop von Lüttich nach Sofia in 96 Stunden - in Sofia 1 Stunde (!) Pause und dann zurück. Da würden die Jungs von heute auch mal lernen was es heißt das Auto heil ins Ziel zu bringen. Die nächste kommende Generation von Beifahrern wäre vollkommen am Ende weil 80 Prozent gar wissen wo Sofia liegt. Schönes Wochenende Jörg

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