24. AvD Histo-Monte 2024 wie ist es für uns gelaufen...

  • Nach 2019 und 2022 haben wir uns dazu entschlossen mit unserem Ford Fiesta wieder an der AvD Histo-Monte 2024 teilzunehmen. Nach der YpernHistoricRegularity im vergangenen Dezember wurde erstmal das Fahrzeug wieder für die ca. 2.000 Kilometer lange Fahrt von Rothenburg o.d.T. nach Monaco fit gemacht. Am Montag, dem 5. Februar ging es dann nach Rothenburg wo wir gegen Mittag ankamen. Um 16.00 waren wir pünktlich bei der Doku-Abnahme, danach Auto beklebt und dann zum TÜV-Süd in die Prüfstelle wo die techn. Abnahme stattfand. Dort wurde gleichzeitig auch das GPS Messgerät eingebaut und danach ging es noch auf die Eichstrecke. Gegen 18.30 war alles erledigt und ich konnte mich im Hotel mit den beiden Roadbooks beschäftigen. Gegen 0.00 Uhr hab ich dann Feierabend gemacht und nach dem Frühstück am Dienstagmorgen hab ich den Rest noch bearbeitet. Dann hieß es warten auf den Start zum Prolog um 17.00. Der führte rund um Rothenburg und war knapp 100 Kilometer lang. Die Strecke war sehr selektiv und anspruchsvoll in der Wegfindung und nach gut 2einhalb Stunden waren wir wieder zurück in Rothenburg. Den Prolog beendeten wir auf Platz 26 von 72 Startern. Danach war in der Reichstadthalle noch eine Ansprache vom Bürgermeister und ein Briefing für den nächsten Tag. Am Mittwochmorgen war dann frühes Aufstehen angesagt, Hotel Auschecken und um 7.45 Aufstellung auf dem Rathausplatz. Dann um 8.05 unser Start in Richtung Schwarzwald mit dem Etappenziel Freiburg i.B. Auf GLP6 "Granheim" dann das erste Fiasko. Durch einen klaren Navigationsfehler meinerseits kassierten wir 200 Strafpunkte. Das sollte mir dann am Mittwochabend in Freiburg noch übel aufstoßen. Gesamtplatz 50 von 71 Autos in Wertung. So ein Mist ! Trotzdem, nach einem tollen Abendessen im Hotel in Freiburg ging es früh ins Bett, die kommenden 3 Tage haben es in sich. Am Donnerstagmorgen ging es früh aus den Federn, Zimmer räumen, Frühstücken, AusChecken, Auto aus Parkhaus holen und um 7.34 Startzeit in den 3. Rallyetag. Es ging erstmal in Richtung Schweiz nach Rheinfelden. Vor der Schweizer Grenze nochmal volltanken und dann ein Highlight: Die Überfahrt über die historische Rheinbrücke in Rheinfelden mit anschließender DK. Dann über die Autobahn in Richtung Delemont mit Stop in St. Ursanne. Dort waren viele Zuschauer gekommen um das insgesamt tolle Starterfeld zu verfolgen. Nach einem leckeren Espresso ging es weiter durchs Schweizer Jura über die Grenze nach Frankreich. Dort folgten einige GLP´s bis zum Mittag im Hotel LeLac in Malbuisson. Nach der GLP " Col de Berentin" war eine DK in der Trambar in Contfort. Meine Hoffnung auf Eis und Schnee gab ich jetzt vollkommen auf, angesichts der Temperaturen von 10 und mehr Grad. Etappenziel war Aix-les-Baines, wo wir nach einem langen Tag in Dunkelheit ankamen. Beim Abendessen herrschte mit Blick auf die Ergebnisliste Ratlosigkeit, auch bei unseren Teamkollegen Hanns und Holger. Irgendetwas war anders als die Jahre davor. Wir standen im Gesamt auf Platz 39 von 71, obwohl wir alle GLP´s nach unserem TerraTrip so gut es ging auf Komma Null gefahren sind. Beispiel GLP 13: mit 17 Strafpunkten waren wir auf dieser Prüfung auf Platz 57, unser Teamkollege Hanns mit 11 Strafpunkten auf Platz 48, selbst der Holger, normalerweise ein TopTen Mann mit nur 6 Strafpunkten auf Platz 24. Ich rätsel jetzt noch woran das liegt, meine Erklärung: die Strecken sind viel genauer eingemessen als früher, eventuell mehr Messpunkte für die Schnittüberwachung und die Autos im vorderen Feld haben deutlich am Equipment aufgerüstet. Unsere Strategie hieß jetzt: So genau wie möglich die Veranstaltung zu Ende zufahren und sehen was am Ende dabei herauskommt. Dann kam der Freitag, mein erster persönlicher Highlight Tag. Es wurden allesamt originale WP´s der Weltmeisterschaft damals wie heute gefahren. Ich krieg jetzt noch Gänsehaut - Mont Revard, Col de Granier, Lac de Sautet. St. Apollinaire. Am Samstag: Chartreuse über den Col de Perty, Col de Bleine, Col de Castellaras, Col de Turini, Col de St. Raphael, Col de Castillon. Leute ich sag euch, für mich als Monte-Fan seit Teenager Tagen war es für mich das größte solche Prüfungen im Auto im Wettbewerb zu erleben. Der Freitag war landschaftlich grandios, die Prüfungen wurden so genau es ging von uns gefahren, das Wetter hatte jetzt viel Regen, der Fluß Var führte schon Hochwasser. Der Tag endete nach über 11 Stunden Fahrzeit in Cannes Mandelieu im Pullman Hotel. Ergebnis am Freitag: Platz 48 in der Tageswertung und Platz 47 im Gesamt von noch 67 im Wettbewerb in Wertung. Als ich abends im Hotel in der Badewanne saß, wurde draußen das Wetter immer schlechter. Der Wind war jetzt sehr stürmisch und peitschte ergiebigen Regen auf den Hotelbalkon. Am nächsten Morgen und dem letzten Rallyetag war das Wetter nicht besser geworden. Es hatte die ganze Nacht geschüttet und der Parkplatz mit den ganzen Autos stand teilweise knöcheltief unter Wasser. Ich latsch natürlich mit meinen Unterlagen unterm Arm erstmal in eine tiefe Pfütze, die Füsse jetzt klitschnass, das Wasser war oben in die Schuhe reingelaufen, aber zum Schuhe wechseln war jetzt keine Zeit mehr, ich hatte schon die Bordkarte gestempelt, somit läuft die Gesamtzeit schon. So ging es ab dem Hotel in Richtung "Col de Turini", wo laut Wetterbericht Schnee gefallen sein sollte. Glauben konnte ich das allerdings nicht, weil es in Cannes morgens um 8.00 schon 10 Grad hatte. Übrigens waren vor unseren Start in den Tag vor dem Hotel schon viele Leute versammelt, der Grund: der Audi Sport Quattro E2, das originale Monte Auto von 1986, und der Walter Röhrl fuhr damit am letzten Tag der Histo-Monte nochmal mit. Der ist mehrmals den Turini hochgeballert mit verschiedenen Leuten auf dem Beifahrersitz. Ich selbst hab das Auto nicht fahren gesehen, aber der Walter hat unseren Teamkollegen Hanns am Turini überholt auf seiner Fahrt. Die Fahrt von uns auf den Samstagsprüfungen forderten vor allem von meinem Fahrer Helmut höchste Konzentration. Die starken Regenfälle und vor allem viele Steinbrocken teils Tennisballgroß lagen mitten auf der Fahrbahn. Einige hatten dadurch Reifenschäden, so auch der Röhrl am Audi. Die Krönung der ganzen Veranstaltung war dann die Pause oben auf dem Turini bei Wirtin Letitcia mit ihrem berühmten Blaubeerkuchen. Dort hätte ich locker 2 Stunden verbringen können, die ganze Bude war innen vollgepflastert mit Fotos von sämtlichen Rallye Fahrern. Oben auf dem Turini lag auf dem letzten Kilometer ein wenig Schnee, die Straße war aber befahrbar, es war mehr Pratsch und Wasser als Schnee. Dann kam die vorletzte GLP, Turini runter in Richtung Sospel. Durch die vielen Pfützen hatten wir in den Serpentinen schon beim Anbremsen mit 50 Km/h Aquaplaning. Die letzte GLP wurde dann wegen des Unwetters abgesagt und neutralisiert. Zwischenzeitlich hatte es noch einen heftigen Unfall gegeben, der die Richtigkeit der Absage bestätigte. Dann kam auch für den Rallyeleiter Peter Göbel die wohl größte Enttäuschung. Die Behörden in Monaco hatten wegen Sturmwarnung die Zieldurchfahrt durch den Zielbogen auf dem neuen Hafenkai verboten und so gab es nur einen kurzen Halt mit Foto und dann direkt wieder zurück nach Cannes. Trotz aller Probleme für den Veranstalter am letzten Tag, war die Siegerehrung mit einem leckeren Essen ein gelungener Abschluß dieser tollen Rallye. Peter Göbel und seinem Team von ProRallye gilt unser Dank für 5 super Rallyetage. Wir beendeten Tag 5 auf Platz 48 vom 64, und waren 44zigste im Gesamtklassement von 64 Autos. Ich persönlich war enttäuscht, hatte ich mir nach Platz 21 vor 2 Jahren, dieses Jahr mehr erhofft. Emotional waren es supergeile Tage, viele Eindrücke erlebt, tolle Menschen kennengelernt, und 4 Tage von morgens bis abends durch eine tolle Landschaft gefahren. Mein besonderer Dank gilt meinem Driver Helmut für eine fehlerfreie und sichere Fahrt, meiner lieben Frau Iris die wieder alles mit organisierte und mich unterstützte, und dann noch dem Thomas und der Andrea, die uns alle Tage begleiteten und für uns da waren, wenn nötig. Gruss Jörg

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