Austrian Rallye Legends vorzeitig abgebrochen

  • Es ist sicher tragisch, aber nach den Vorfällen in den letzten Jahren bei Veranstaltungen dieser Art bzw. deren Protagonisten überrascht es mich nicht im geringsten, dass es einmal auch in Ö. so weit gekommen ist. Ehe "Legends"-Veranstaltungen in Mode gekommen sind, waren diese Piloten häufig im Vorprgramm bei regulären Rallyes zu sehen und es gibt jede Menge Beispiele, dass einzelne Teilnehmer dann gefahren sind als ob sie im Bewerb selbst unterwegs wären, prompt tlw. schwere Unfälle gehabt haben, was oft genug zu WP-Absagen für die tatsächlichen Teilnehmer wegen Rettungswageneinsatz oder anderweitiger Bergungsmaßnahmen geführt hat - plus ziemlicher Wut der solcherart unnötig um WP-Kilometer gebrachte Teams. Es ist kein Wunder, dass typische Legend-Teams fast nirgendwo in Ö. mehr bei regulären Rallyes auf Zeit mehr auftreten können. An den tödlichen Unfall eines holländischen Legend-Teams bei der Deutschland-Rallye (ich glaube 2014, aber bitte nicht steinigen, wenn es ein Jahr vorher war) sei in diesem Zusammenhang erinnert. Das Problem des Großteils der Legend-Piloten ist, dass sie tolle Autos haben, tlw. sogar richtige Granaten (die Holländer hatten beispielsweise einen Triumph TR8 mit gut 350 PS bei Heckantrieb), aber zum größten Teil noch nie eine richtige Rallye absolviert haben und ihre Autos deshalb nicht wirklich in der Hand haben, dem Publikum aber gleichzeitig was bieten bzw. sich einfach auf abgesperrten Straßen austoben wollen. In der Ausschreibung der ARBÖ-Legend stand vor zwei Jahren (da habe ich sie letztmals gelesen) etwas von einem Maximalschnitt von 50 km/h, den die Teilnehmer einhalten müssen. Es ist wohl nicht ganz falsch, wenn viele von einem Minimalschnitt von 50 km/h ausgegangen sind. Youtube ist voll von wilden Unfällen bei Legend-Veranstaltungen. Erst 2015 hat sich ein Ex-Werks-Zweier-Golf überschlagen, wobei den Piloten nichts passiert ist. Aber was hat das mit einer "Demonstration" - und das ist eine Legend-Veranstaltung nach FIA-Definition - zu tun, wenn jemand so fährt, dass er sich rouliert? Kurt Gutternigg ist als Veranstalter zu bedauern, aber das Problem ist ein ziemlich tiefgreifendes. Und darüber sollte an kompetenter Stelle einmal gründlich nachgedacht werden. Schon um den "echten" Motorsport vor übler Nachrede durch Leute zu schützen, die keine Ahnung vom Unterschied haben. Denn Legend-Veranstaltungen sind alles, aber sicher kein echter Motorsport, so toll und tlw. einzigartig die teilnehmenden Autos auch sein mögen.

  • wo ist der Unterschied zwischen einem normalen in Wertung fahrenden Piloten oder einem auf einem historischen Rallyeauto.Wenn ein Anfänger kommt und auf einem Mitsubishi EVO fährt meinst du ist er qualifizierter weil er in Wertung fährt?
    Man bringt die in Wertung fahrenden Teilnehmer um ihre WP-KM???Die Legendenfahrer zahlen das gleiche Startgeld und deren Zeit wird nicht genommen und man hat keine Arbeit wegen Auswertung und bekommen keinen Pokal.Wer ist denn eigendlich der beschissene?
    Wo hat sich ein Ex-Werksgolf überschlagen,der Ex Werksgolf der sich meines Wissens überschlagen hat wurde sogar von einem bezahlten Profi gesteuert in Belgien.
    Deine Aussage hinkt in meinen Augen,vor allem weil leider die Verunglückten keine Raser waren.Die Legenden beleben den Rallyesport.

  • Er meint sicher den Unfall von Alfons Stock bei den Gr.-B-Rallyelegenden letztes Jahr.
    Allerdings ist diese Aussage dann auch nicht stimmig, Alfons Stock ist schließlich ehemaliger deutscher Rallyemeister...

    Rallyevideos aus Deutschland und Mitteleuropa: Youtube

  • Und kein orginaler Werksgolf.Ein ex deutscher Meister auf einem von ihm selber aufgebauten Golf.
    Aber Kevin Abbring hat sich mit einem orginalen Ex Werksgolf von Wolf-Dieter Ihle in Belgien überschlagen.Soviel zu der Aussage das unqualifizierte Fahrer Unfälle bauen.Die Unfalle passieren aus unerfahrenheit(die beiden tödlichen),dass will niemand bestreiten,aber es gibt sehr sehr viele historische Rallyes in Europa und es passiert auch nicht mehr als bei den anderen.Der Alois hätte sich auch einen EVO kaufen können,eine Lizenz beim DMSB geholt und bei der Niederbayernrallye verunglücken können.Die Legendenrallyes haben ihre Berechtigung,dass sieht man an den Zuschauerzahlen.In Saalfelden ca.+-35000Zuschauer.Wo habt ihr das sonst in Österreich?

  • Nichtsdestotrotz: Wenn sich bei einer Demonstration Autos überschlagen oder in Bäume fahren, dann stimmt was nicht. Und außerdem müssen Legendenteilnehmerautos und die Ausrüstung der Aktiven nicht den Sicherheitsvorschriften entsprechen, die für "echte" Rallyes gelten. Weder gesundheitlich noch was den Aufbau der Fahrzeuge entspricht. Erst vor zwei Jahren wurde bei der Niederbayern-Rallye ein Legend-Auto bei der Technischen Abnahme zurückgewiesen, weil es in drei Punkten nicht einmal annähernd den damals aktuellen Sicherheitsbestimmungen entsprochen hat. Und der Fahrer war ziemlich verblüfft darüber.

  • Sollte das nicht jeder Teilnehmer für sich selber entscheiden auf welchem Sicherheitsstand sein Fahrzeug ist?
    Abgesehen davon ist ein seitlicher Aufprall gegen einen Baum wie in diesem Fall immer ekelhaft, egal mit was für ein Auto und welchen Sicherheitsvorkehrungen (siehe Michael Park).


    Das sollte jetzt hier aber auch nicht zum Thema werden diese Diskussion. Mein herzlichstes Beileid an die Hinterbliebenen...

  • Seitlicher Aufprall ist sehr schlimm, keine Frage. Aber etwas anderes Grundsätzliches: In der Ausschreibung der Veranstaltung steht, dass nach der Straßenverkehrsordnung zu fahren ist (auch auf abgesperrten Straßen). Das was Beobachter vor Ort berichten ist, dass der Verstorbene zwar ziemlich normal gefahren ist, aber viele andere Teilnehmer ganz sicher nicht nach StVO. Und noch dazu, die Ausfahrt aus dem Rundkurs Hall ist bekannt schnell und schmal. Fährt man dort nach StVO (und meines Wissens ist dieser Bereich Ortsgebiet), also dem was die Ausschreibung bestimmt (und dass man sich an diese hält, verspricht man mit Abgabe der Nennung und Bezahlung des Nenngeldes ausdrücklich, das ist auch bei normalen Rallyes so) dürfte jeder nur 50 km/h fahren. Oder sollen's toleranterweise 60 sein. Ich will nicht päpstlicher sein wie der Papst.

  • Wo steht denn bitte in der Ausschreibung, dass nach StVO gefahren werden muss?
    Das ganze ist eine normale Rallye, nur ohne Zeitnahme, da die Veranstaltung "nicht zur Erzielung von Höchstgeschwindigkeiten und Bestzeiten" dient. Das ist aber auch schon alles.

    Rallyevideos aus Deutschland und Mitteleuropa: Youtube

  • Sorry aber diese Diskussion ob sich einer überschlägt weil er Anfänger war und einem Profi wäre es vielleicht weniger passiert ist doch vollkommen überflüssig, Die Arbö Rallye Legends so wie viele anderen Histo Events auch sind keine echten Rallyes, sondern nicht gezeitete "Show Runs" bei denen aber selbstverständlich trotzdem was passieren kann egal ob Profi oder Anfänger am Steuer. Hat auch nichts damit zu tun ob gewertete Rallye oder Show Run. Es ist sicher richtig, dass viele der Teilnehmer ihr Gerät nicht zu 100% im Griff haben, aber das Risiko fährt beim Profi genauso mit, der geht viel öfter in der WP ans Limit der Fahrphysik. Der Amateur geht wahrsch. öfter an die Grenze seines Talentes...der Endeffekt ist im worst case aber derselbe.
    Mir tut es sehr leid für Gutternigg und sein Team, natürlich allen voran volles Beileid den Angehörigen von Alois Sch.; R.I.P.


    Es ist aber die Genetik des Rallyesports, dass im freien Gelände auf abgesperrten Strecken Geschwindkeiten erreicht werden, die bei Fahrfehlern eben tödlich ausgehen können.(mir wäre jetzt auch neu, dass die Teilnehmer nach STVO fahren müssen ??) Punkt. Wenn man das ausschliessen will, musst du die Autos mit 30km/h begrenzen und im 1. Gang durch die WP rollen lassen, nur dann kommt keiner mehr zusehen...


    Motorsport kann (lebens)gefährlich sein, jeder involvierte weis das. Ich hoffe am Modus der Ärbo Rallye Legends und anderen Veranstaltungen ändert der Unfall nichts...vom safety Aspekt ist die Ärbo Rallye Legends sehr gut organisiert gewesen.

  • Ich habe schon mal gehört das es da eine Auflage gab,aber mehr weiß ich dazu nicht.Aber die große Frage ist klar,wer will das vorschreiben oder verbieten wie schnell eine DEMO Rallye sein darf.Das kann nur der Veranstalter selber,solange er kein Prädikat von irgendeinem Motorsportbund hat,wo Richtlinien herschen.
    So Legendenrallyes unterstehn in meinen Augen ihren eigenen Gesetzten,wo wir alle hoffen müssen das Veranstalter und Teilnehmer alle an einem Strang ziehen und Sicherheit wichtig nehmen.Aber dazu verdonnern nur 50 km/h Schnitte,dass wäre ziemlich...wer will das sehn?Also lassen wir die Kirche im Dorf und auch Legendenrallyes haben ihre Berechtigung.Die Sicherheit bei den Fahrzeugen ist nicht schlechter mittlerweile als bei anderen kleineren Rallyes.Die Fehler liegen bei den einzelnen.R.I.P Alois

  • Zum Thema STVO


    Fahre mit 50Km/h im Ort an eine Wand, dann tut das weh !
    Fahre mit 100KM/h Außerorts an einem Baum, dann kann das Fatal werden.... seitlich mit ziemlicher Sicherheit !
    Und das alles im legalem Bereich.Unfälle können überall passieren. Also ist diese Diskussion total überflüssig.


    Thema Schnitt 50:


    Versuche mal eine WP im Nassen mit sehr vielen Kurven und Abzweigen mit einem Schnitt von 50Km/h zu fahren. So sehr langsam ist das das nicht.
    Es hieß, der Fahrer wäre auf nasser Fahrbahn in einen Rechtskurve verunfallt. Demnach war wohl seine Geschwindigkeit den Umständen entsprechend zu hoch.
    Das passiert nicht nur bei Rallyes. Leider ging dieser Unfall nicht gut aus aber jeder kennt die Gefahren wenn er ins Auto steigt. Ob STVO oder Rallye

  • Seitlicher Aufprall ist sehr schlimm, keine Frage. Aber etwas anderes Grundsätzliches: In der Ausschreibung der Veranstaltung steht, dass nach der Straßenverkehrsordnung zu fahren ist (auch auf abgesperrten Straßen). Das was Beobachter vor Ort berichten ist, dass der Verstorbene zwar ziemlich normal gefahren ist, aber viele andere Teilnehmer ganz sicher nicht nach StVO. Und noch dazu, die Ausfahrt aus dem Rundkurs Hall ist bekannt schnell und schmal. Fährt man dort nach StVO (und meines Wissens ist dieser Bereich Ortsgebiet), also dem was die Ausschreibung bestimmt (und dass man sich an diese hält, verspricht man mit Abgabe der Nennung und Bezahlung des Nenngeldes ausdrücklich, das ist auch bei normalen Rallyes so) dürfte jeder nur 50 km/h fahren. Oder sollen's toleranterweise 60 sein. Ich will nicht päpstlicher sein wie der Papst.



    Entschuldige.
    Bist Du Aktiver Motorsportler, Motorsportfan oder nur Kritiker ?

  • Eigendlich sollte man kein Wort darüber verlieren,weil wir alle wissen warum was passiert.Ab und zu geht was schief und es wurde meißtens durch einen Fehler herbeigeführt.


    Stimmt natürlich. Es gibt gegen solche brutale Schicksalsfälle keine hundertprozentige Absicherung, und keiner, der einen Rallyewagen besteigt, weiß in jeder Situation absolut sicher, was er tut. Trotzdem würde ich es gerne tun (ein paar Worte verlieren).


    Zunächst einmal: Mein tief empfundenes Mitgefühl an alle Angehörigen des Verunglückten. In so einer Situation Trost zu finden, muß verdammt schwer sein. Ich kann mir auch gut vorstellen, wie Kurt Gutternigg und seinem Veranstalterteam zumute ist. Daß das niemand gewollt hat, darüber brauchen wir nicht reden.


    Unabhängig von dem hier konkret vorliegenden Fall möchte ich mir dennoch ein paar ergänzende Bemerkungen erlauben. Und ich bin dabei wirklich um die größtmögliche Wahrung jeglicher Pietät bemüht.


    Das Problem des Großteils der Legend-Piloten ist, dass sie tolle Autos haben, tlw. sogar richtige Granaten (die Holländer hatten beispielsweise einen Triumph TR8 mit gut 350 PS bei Heckantrieb), aber zum größten Teil noch nie eine richtige Rallye absolviert haben und ihre Autos deshalb nicht wirklich in der Hand haben, dem Publikum aber gleichzeitig was bieten bzw. sich einfach auf abgesperrten Straßen austoben wollen.


    Ich weiß nicht, ob man es ganz so kraß sehen sollte, aber ein bißchen was könnte da schon dran sein. Überforderte Fahrer - vor allem mit stark motorisierten Wagen - könnten schon eine starke Gefahr für sich darstellen. Gott bewahre davor, daß dabei ein Zuseher ungünstig steht.


    wo ist der Unterschied zwischen einem normalen in Wertung fahrenden Piloten oder einem auf einem historischen Rallyeauto.Wenn ein Anfänger kommt und auf einem Mitsubishi EVO fährt meinst du ist er qualifizierter weil er in Wertung fährt?


    Das ist ja genau das Gleiche. Ich würde sicher nie eine Rallye fahren, ohne davor in irgendeiner anderen, weniger risikobehafteten Motorsportart (Hat's beispielsweise schon jemals einen tödlich verunglückten Rallycross-Fahrer gegeben?) Erfahrungen gesammelt zu haben. Das brauchst du einfach, um mit dem Grenzbereich einigermaßen auf Du zu sein und eine entsprechende Sicherheitsreserve zu haben. Und selbst dann würde ich zunächst einmal mit einem eher untermotorisierten Fahrzeug starten, um überhaupt einmal mit den Gegebenheiten einer Rallye vertraut zu werden.


    Das wäre mein Zugang.

  • Die Legendenrallyes haben ihre Berechtigung,dass sieht man an den Zuschauerzahlen.In Saalfelden ca.+-35000Zuschauer.Wo habt ihr das sonst in Österreich?


    So sehr mir die Legendenrallyes auch am Herzen liegen, das ist doch eine Mär. Bei ziemlichen jeden ÖM-Lauf (ausser bedingt durch die Gegebenheiten im Schneebergland) sind gefühlt mehr Zuseher als in Saalfelden oder Admont vor Ort. (Irgendwelche Zahlen lasse ich mal außen vor). Es mag schon sein, dass es auf 4 oder 5 km langen Prüfungen in Saalfelden manchmal dichter erscheinen mag, als bei Rallyes mit 150 SP km und mehr. Ein Rundkurs Eitweg im Lavanttal als Beispiel ist jedoch eine ganz andere Nummer. Alleine anhand der Menge an parkenden Autos zu sehen.

    2 Mal editiert, zuletzt von wedi ()

  • Mit dieser Aussage habe ich mich zu weit aus dem Fenster gelehnt,ich komme aus Bayern.Nur in Deutschland glaube ich hat z.B. die Eifel sehr viele Zuschauer gegenüber all den anderen Rallyes in Deutschland.In Italien keine Frage,die Rallylegend war z.B. 2014 die best besuchteste Sport Veranstaltung Italiens in dem Jahr.Das habe ich wahrscheinlich übertragen.

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