Das Vermächtnis des Martin Winterkorn

  • Es war bzw. ist bisher immer ein offenes Geheimnis, dass die Abgaswerte nicht eingehalten werden können bei normalen Straßenfahrten. Nur dass bei VW ein Programm existierte, dass extra eine andere Motorabstimmung hatte ist echt hart.


    Benziner werden mit Sicherheit genauso von dem Problem betroffen sein, soweit sie Direkteinspritzer sind ;)


    Also eigentlich nichts neues, wird jetzt nur an die große Glocke gehängt..

  • .....heute in der HAZ :


    Ein interessanter Artikel über die Zusammenhänge, wie es zu den Enthüllungen kam . Gleichzeitig wurden mindestens 4 Marken (außerhalb der VW-Firmengruppe !) erwähnt, die ähnliche Auffälligkeiten haben. 3 Marken davon sind dick im Rallyesport verwurzelt .


    Da kann man nur die Ohren anklappen und hoffen, dass sich das Thema irgendwann von selbst erledigt.


    Gruß aus Hannover


    Frank

    2 Mal editiert, zuletzt von Frank E. ()

  • Der Anschiss lauert überall.


    Gerade noch hat Winterkorn die Attacke von Piech abwehren können und wähnte sich für immer auf dem Thron, da bläst ihm ein steifer und eiskalter Ostwind ins Gesicht, der seine Gesichtszüge gefrieren lässt und ihn zwingt, bewegungslos vom Thron zu fallen. Nicht ohne jedoch noch schnell eine mit Dackelgesicht vorgetragene und vom Telepromter abgelesene Entschuldigung vorzutragen.


    Wenn Winterkorn etwas über die Machenschaften wusste bleibt ihm keine andere Wahl, als das Handtuch zu werfen. Nur dass jemand glauben könnte, dass die Manager, aus denen der Nachfolger Winterkorns jetzt bestimmt wird, weniger skrupellos seien, als Winterkorn selbst, der kann sich von seiner Mama auch getrost mit dem Klammerbeutel pudern lassen.
    Wenn Winterkorn nicht informiert war, dann war es sicherlich Piech, der jetzt in der Lage ist –natürlich nicht selbst- seine Protegees an der Führungsspitze des VW-Konzerns zu etablieren.
    Und so gewinnt er am Ende doch noch den Zweikampf mit Winterkorn.


    Und... ein weiterer Profiteur dieser unsäglichen Wirtschaftsposse ist unser Verkehrsminister.
    Lange haben seine Eltern ihn im Kindergarten ausrufen lassen: „der kleine Alexander soll bitte aus der Schmollecke kommen. Mama und Papa sind nicht mehr böse, weil die Mautpläne abgeschmettert wurden“.
    Jetzt kommt er –gleich einem Phoenix aus der Asche- und etabliert in wenigen Stunden eine Aufklärungskommission, die „diesen Skandal rückhaltlos aufdecken“ soll.
    Wer glaubt denn einen solchen hanebüchenen Quatsch?
    Wer zwei Tage nach bekannt werden eines Betruges solchen Ausmaßes in der Lage ist eine Kommission zu präsentieren, der war bereits gut vorbereitet für den Fall der „Enthüllung“, um schnell reagieren zu können.
    Dobrindt ist in letzter Konsequenz der oberste Dienstherr aller Autohersteller in Deutschland. Die im Kabinett beschlossenen Maßnahmen zur Verringerung des Schadstoffausstoßes müssen in der Umsetzung von ihm überwacht werden. Wenn es tatsächlich „konspirative Kräfte“ gibt, die ohne Wissen der Politik und der Führungsspitze von VW auf eigene Faust derartige Programme entwickeln und einsetzen, dann muss Dobrindt in erster Linie dafür sorgen, dass „diese Verbrecher dingfest gemacht werden“ und in zweiter Instanz seinen Rücktritt erklären... wegen Unfähigkeit.

    Das ganze ist ein Possenspiel, das auf dem Rücken unendlich vieler ehrenhafter Arbeiter ausgetragen wird, und die Zeche wird im Endeffekt wieder einmal dem Steuerzahler aufgebrummt.


    Es wird höchste Zeit, dass sich an der Spitze unserer Politik und in den Führungsetagen der Wirtschaftsunternehmen etwas ändert.


    „Umdenken im Kopf!“ ist ein toller Slogan... Nur wer beginnt damit?

  • Was reingeht muß auch wieder Rauskommen. Der Spritverbrauch hat sich doch in den letzten Jahrzehnten kaum verbessert. Egal ob Benziner oder Diesel.
    Immer mehr Müll wird eingebaut um den Verbrauch zu senken ,Downsizing... dadurch gehen die Autos schlechter und man tritt mehr aufs Gas.


    Von den Fahrwerten und Verbrauch war ein Golf 2 ,ein A Corsa oder ein E30 318is nicht schlechter ,haben ja auch fast die hälfte Gewogen als die Modelle der heutigen Generation.


    Wo sollen denn die Verbrennungsrückstände hinkommen ?


    Und es geht doch sowieso nur ums Geld ,damit der Staat abkassiern kann mit der Klimalüge und den Umweltschutzwahn.

  • „Umdenken im Kopf!“ ist ein toller Slogan... Nur wer beginnt damit?


    Am Besten jeder bei sich selber. Auch wenn es Manche nicht hören wollen.


    Ich habe mir lange überlegt, ob ich mich zu dieser Thematik hier äußern soll. Wer weiß, vielleicht bringt es ja doch etwas. Was mir in erster Linie einfällt, ist ein abgewandeltes Bibelzitat: Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein. Das heißt nicht, daß ich Diejenigen, die den VW-Skandal direkt oder indirekt zu verantworten haben, entschuldigen möchte. ÜBERHAUPT NICHT!! Aber - sind wir ehrlich: Das, was hier so medienwirksam an die große Glocke gehängt wird, ist doch nur die sprichwörtliche Spitze des Eisberges! Unsere ganze Zivilisation ist von Korruption, Intrigen und Mobbing geprägt. Und nebenbei gesagt: Ob die US-Amerikaner, die sich in der VW-Sache so fürchterlich aufblasen, es selber mit dem Umweltschutz und der (Wirtschafts- etc.)Ethik so genau nehmen, steht auch auf einem anderen Blatt. Ich nenne nur ein Stichwort: Waffenlieferungen an kriegsführende Staaten.


    Man könnte hier stundenlang politisieren, aber im Gegensatz dazu beschränke ich mich darauf, zu sagen: Jeder muß sich selber an der Nase nehmen. Erst dann wird der Zustand unserer Welt ein besserer. Der moralische Verfall beginnt schon in verhältnismäßig kleinen Kreisen. Ich sehe ein großes Problem im Mangel an Zivilcourage in unserer Gesellschaft und darin, daß viele Menschen dazu neigen, lieber denken zu lassen anstatt selber zu denken. Und wenn da nicht bald eine entschiedene Gegenbewegung stattfindet, durch wen auch immer eingeleitet, dann wird die wirtschaftliche und politische Krise, die wir in den letzten Jahren erlebt haben, erst quasi das Vorspiel sein für das, was uns noch bevorsteht. Bei solchen Diskussionen verweise ich immer gerne auf Erich Kästner, der gesagt haben soll: Schuld am Unfug sind nicht nur diejenigen, die ihn begehen, sondern auch die, die ihn nicht verhindern.


    Je früher man diesem Grundsatz Rechnung trägt, umso besser ist es!


    P.S.: Ich werde trotz Allem ein VW-Fan bleiben, weil für mich das Positive, was dieses Unternehmen für die Menschheit geleistet hat, immer im Vordergrund stehen wird.

    Einmal editiert, zuletzt von Andi Lugauer ()

  • Hallo zusammen,


    mal ehrlich, glaubt wirklich einer ernsthaft, das dies nur bei VW der Fall ist?
    Komischerweise wird das gerade zu dem Zeitpunkt entdeckt, wo der neue Passat in den USA auf den Markt kommt - Konkurrenz zu Ford und GM.
    Apropo GM, wo war die Aufregung, als wegen deren (wissentlich) defekten Zundschlössern 176 Menschen gestorben sind? Wo ist der grosse Aufschrei, weil bei anderen Fahrzeugen Bremssysteme versagen?? VW soll 20 mal so viel (!) Strafe zahlen wie GM wegen den Zündschlössern. Klar ist das nicht in Ordnung, das die Werte geschönt bzw. da manipuliert wurde, aber wo ist denn bitte da das Verhältnis?
    Die GM - Chefin Barra ist immer noch im Amt. Wie gesagt, 176 Tote vs. manipulierte Abgaswerte.


    Gruß
    Andreas

  • Ja der geschätzte Herr Müller ;-). Die Verhältnismäßigkeit kann man in Frage stellen.


    Aber das Nischen-Maddin und Co. jetzt ihren Hut nehmen müssen ist ja mal das Mindeste. Es geht hier immerhin um vorsätzlichen Betrug im großen Stil.

  • Ich bin mal gespannt, ob der "Abgas-Skandal" auch Auswirkungen auf das künftige VW-Engagement in der Rallye-WM hat.

  • Moin,


    ich sag ja nicht das das keine Konsequenzen haben soll. Betrug ist Betrug, das ist natürlich richtig, und das muss bestraft werden.
    Ich find wie gesagt nur verwunderlich, warum z.B. bei GM keiner "rollende Köpfe" gefordert hat, wo das Vergehen in meinen Augen deutlich schlimmer war. Zumal die Politik schon länger davon weiss, und auch das es viele andere Hersteller ähnlich machen. Da müsste es auch Konsequenzen geben, aber da hackt eine Krähe der anderen ja kein Auge aus. Die Autolobby ist eben eine sehr starke.


    Und letztendlich ist doch für die meisten Endverbraucher diese Schummelei mit den Abgaswerten doch eigentlich wurscht, die meisten schauen doch bei Autokauf gar nicht darauf.


    Was es für Auswirkungen auf das WM- Engagement hat bin ich auch sehr gespannt.

  • Das schlimmste ist das es nächstes oder übernächstes Jahr dann heißt das die Gewinnerwartungen nicht gehalten werden können und man müsse sich von Mitarbeitern trennen.
    Wenn der Herr Winterkorn (den ich eigentlich für einen guten Manager halte, nicht wie Ackermann etc.) wirklich dazu steht, dass man nun die Arbeit von 300.000 Mitarbeitern nicht kaputtredet, dann verzichtet er auf die 28 Mio Pensionsansprüche.
    Denn ob beabsichtigt oder aus Versehen. Er hat seinen Job nicht richtig gemacht!

  • Genau das ist es ja. Ob Manager oder Politiker, wenn die Scheisse bauen nehmen sie ihren Hut und ihre Abfindungen und sind weg oder auf einem anderen Posten. Die meisten juckt das doch gar nicht wirklich. Wobei ich auch den WiKo für einen der besseren halte.

  • Der Anschiss lauert überall.


    „Umdenken im Kopf!“ ist ein toller Slogan... Nur wer beginnt damit?


    Der Slogan hat ja nun gar nix mit VW zu tun, ich habe es aber getan und umgeparkt, nicht nur im Kopf sondern in der Realität: der Megane GT180 wurde durch einen Opel-Mokka mit Gasantrieb (LPG) ersetzt!

    Einmal editiert, zuletzt von platana ()

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