Sicherheit bei Rallyes / Zuschauer / Presse

  • Dies ist ein ganz heikles Thema. Da wir ja alle den Rallyesport lieben und dieser wohl einzigartig Form, nicht permanenten Rennstrecken stattfinden sollte, wird es immer ein Kompromiss sein zwischen den Machbaren und Möglichen. Ich betreibe den Rallyesport nun schon seit einigen Jahren. Es ist egal ob ein Wagen mit 30 oder 300 PS von der Straße abfliegt. Der Schaden ist fast immer fatal. Ein Team welches sich in ein Wagen setzt sollte sich der Gefahr bewusst sein. Wir alle und damit meine ich die waren Fans des Sportes sollten mit guten Beispiel voran gehen und die Spontanzuschauer ruhig zeigen wo man stehen sollte. Unsere Gegner warten nur auf Negativschlagzeilen.


    Der Sprecher vom Zuschauerinformationswagen

    Thomas M.
    0170 38 20 483

  • Hallo zusammen,


    ich glaube immer noch an den gesunden menschenverstand :) bei allen beteiligten.


    zum thema zuschauersicherheit erreicht man vielleicht manchmal mit weniger mehr.
    ein beispiel: nach 25 jahren als zuschauer und aktiver im rallye sport habe ich vor 3 jahren beschlossen nicht mehr zu einer veranstaltung in deutschland zu gehen.
    ein freund überredete mich dieses jahr zur deutschland rallye. wir standen an einer spitzkehre im wald. 2 streckenposten, alles friedlich. wir standen hinter den absperrungen so wie von den jungs gewünscht und von uns selbst auch so als richtig angesehen. nach 20 autos kammen 4!!! weitere streckenposten dazu. sie begannen die zuschauer, warum auch immer, von plätzen wo es sicher war, an stellen zu vertreiben wo es meiner meinung nach nicht sicher war. diskusionen begannen (es waren mehrere nationalitäten vertreten), es fielen aussagen von männern in gelben westen die ich hier nicht wiederholen möchte, mir aber die schames röte ins gesicht trieben ob meiner eigenen landsleute. nach 3-4 minuten wurden uns dann allen schläge angedroht. das es nicht dazu kam ist wohl nur den zusschauern zu verdanken die ALLE die rallye, zumindest diesen platz verliesen.


    ich frage mich schon lange wo dieses sicherheitskonzept ist, bzw. wer es ausarbeitet. es läßt mich oft nach dem sinn fragen.


    als teilnehmer hatte ich bei einer DM rallye in deutschland ein bremsversagen (bremsschlauch vorne rechts geplatz) 300 - 400 meter schnell durch den wald dann links abzweig. notausgang war vorhanden .... allerdings nur 20- 30 meter. wir kamen ohne irgendwen oder was zu treffen in einem ort zwischen zuschauerautos zum stehen ........ nach etwa 200 metern!!!!!!
    nach der rallye hatte ich ein gespräch mit einem verantwortlichen: "jooooooo, reg dich nicht so auf, iss ja nix passiert" na, danke fürs gespräch.


    ich könnte jetzt, wie wahrscheinlich die meisten hier, noch ein paar storys erzählen ..... :-))
    vernunft und detail wissen würde wohl bei den verantwortlichen extrem weiter helfen, oder einfach mal mit ein paar sachkundigen leuten reden :)


    ich für meinen teil kann so manches nicht nachvollziehen.


    das nächste thema ist die sicherheit der aktiven, die meiner meinung nach, nicht immer optimal gewährleistet ist !!!!!!!



    lg

  • @ Nick


    Stelle Dir folgendes vor:


    Schule, 5. Klasse, 30 Schüler. Der Lehrer erklärt eine Aufgabe ca. 10 Min.
    Hefte raus, wir schreiben eine Probe. Ergebniss: 1/3 gut 1/3 mittel 1/3 schlecht.


    Wenn an einer Rallye 100 Posten stehen, ist 1/3 gut 1/3 mittel 1/3 schlecht.

  • 100%-ige Sicherheit für alle Beteiligten (Aktive und Zuschauer) wird es im
    Rallyesport niemals geben und ist auch nicht realisierbar.
    Hier muß jeder seinen Beitrag leisten:
    - Veranstalter
    - Funktionspersonal
    - Zuschauer
    - Aktive

  • ich finde das es eine ganz einfache Sache ist.
    Jeder...ob Fotograf-Filmer oder Zuschauer sollte sich fragen wie Lebensmüde er ist und dementsprechend soll er sich hinstellen.
    Ich für mich persönlich kläre das ab bevor das erste Auto kommt ob der Platz an dem ich stehe sicher ist oder ob ich jederzeit davon ausgehen muss das ich in Gefahr kommen könnte.In den 25 Jahren wo ich zum Zuschauen gehe musste ich mich nicht ein einziges mal hektisch bewegen beim zuschauen und hab trotzdem alles gut gesehen.

  • will nochmal meine meinung zu den thema"presse"sagen.wieviel von denen.welche hier über die presseleute.wie auch immer sie zu einer akkreditierung gekommen sind,herziehen,sind dann die ersten,von denen dann hier zu lesen ist:"gibt es schon fotos,gibt es schon videos von ...?".
    jeder muss selbst wissen,was ihm sein leben wert ist.
    zu der problematik streckenposten-es kann aber auch nicht angehen,14-und 15-jährige als als posten einzusetzen.selbst schon mehrfach gesehen.wer übernimmt hier die verantwortung,wenn an so einer stelle etwas passiert?
    ich weiss,genug posten zu bekommen,ist die andere seite der medaille.sollten hier nicht die veranstalter mehr untereinander zusammenarbeiten und sich gegenseitig aushelfen?

  • Ich war heuer nur auf 2 Rallyes als Zuschauer. Was ich da gesehen hab läßt mich vermuten, daß der große Sicherheitsstandart, den deutsche Rallyes früher hatten nach und nach verschwindet.
    Bei der Frankenrallye wurde ein Zuschauerpunkt im Programmheft ausgewiesen, der meiner Meinung nach völlig ungeeignet war. Da gabs ne schnelle Bergabpassage mit anschließendem Rechtsabzweig. Unten am Scheitelpunkt der Kurve kam ne kleine Böschung, danach ein abfälliges Feld. Das sollte der ZP sein. Ich hab mir die Stelle angeschaut und nicht für gut befunden. Nicht nur weil man wenig von der Strecke sah, sondern auch deshalb weil mir das Ganze zu gefährlich erschien. Promt hab ich danach gehört, daß sich just an der Stelle ein BMW mit mehreren Überschlägen verabschiedet hat. Zum Glück waren nur sehr wenige Zuschauer den Empfehlungen des Veranstalters gefolgt, und es ist nichts Schlimmes passiert.
    Bei der 3-Städte-Rallye sah ich auf WP 1 Zuseher ganz nah an der Piste stehn. Die Autos kamen im Drift an. Ganz knapp an den Leuten vorbei. Die hätten nicht mal ne Fluchtmöglichkeit gehabt, da sie mit dem Rücken an einem Zaun standen. Den Verantwortlichen war es wahrscheinlich auch zu brenzlig, und gaben über Lautsprecher bekannt, daß die Zuschauer den Platz dort verlassen sollten. Aber es rührte sich nichts und es ging so weiter. Von dieser Szene hab ich ein paar Fotos, die Ich, wenn ich etwas mehr Zeit habe hier mal poste.
    Ich möchte nicht als Nörgler hier auftreten, aber ich mach mir halt Gedanken ob man nicht wieder mehr auf Sicherheit achten sollte.
    Wie seht ihr die Entwicklung in den letzten paar Jahren?
    Auf eine unfallfreie Zukunft für Fahrer und Fans. Indiesem Sinne Gruß Günter.

    Victory SKODA

  • Hallo Günter,


    beide ausgewiesenen Zuschauerpunkte befanden sich an einer Links-Kurve. Da der Unfall des BMW am ZP in der Mitte der Prüfung war, gehe ich davon aus, daß Du diesen beschreibst. Die besagte Links-Kurve war kein Abzweig sondern eine flüssig zu fahrende ca. 75Grad-Kurve. Die Autos kamen von einem Bergaufstück über eine Kuppe und fuhren am Zuschauerpunkt seitlich vorbei bergab.


    In der Tat befand sich dort ein tieferliegendes Feld. Um den Fahrzeugen bei einem etwaigen Unfall Sturzraum zu geben und uns der bestehenden Topographie anzupassen, haben wir eine Sperrzone ausgewiesen und den ZP dahinter gelegt. Diese ausgewiesene Sperrzone hat auch ausgereicht, da der BMW in dieser zum Stillstand kam. Lediglich ein Fotograf, der sich auch nach einem Wortgefecht mit dem dortigen Streckenposten in der Sperrzone aufhielt, befand sich während des Vorfalls bedenklich nahe im Bereich des Abflugs. Zuschauer waren zu keinem Zeitpunkt gefährdet. Das lag nicht daran, daß keine Zuschauer vor Ort waren sondern daß das Fahrzeug einfach nicht in den Bereich der Zuschauer kam.


    Der Zuschauerpunkt wurde ausgewiesen, weil dort jedes Auto pro Prüfung drei mal zu sehen war.


    Das der ZP für dich nicht geeignet war, ist deine Einschätzung. Wir tun aber unser möglichstes um so eine Veranstaltung sowohl für die Aktiven als auch für die Zuschauer so gefahrlos wie möglich darzustellen und gleichzeitig die Einschränkungen für Anwohner und Genehmigungsbehörden so gering wie möglich zu halten. Nach meiner Ansicht ist uns das gelungen. Deine Kritik, die noch dazu auf Hörensagen in Bezug auf den Unfall und die Anzahl der Zuschauer vor Ort basiert, halte ich demnach nicht für angebracht.


    Gruß,
    Markus
    Leiter Streckensicherung

  • Es stimmt schon, daß der ZP ziemlich weit weg von der WP war. Aber nach meiner Einschätzung bestand im Falle eines Abflugs durchaus die Gefahr, daß die Zuschauer trotzdem gefährdet waren, wegen des abschüssigen Terrains.
    Ich will keineswegs hier alles kritisiren. Ich muß auch sagen, daß ich weiß, daß es immer schwieriger wird eine Rallye zu organisieren. Die Rallye hat mir trotzdem sehr gut gefallen, da ich für mich einen guten Zuschauerplatz gefunden hab, von dem aus man gefahrlos die Strecke gut einsehen konnte.
    Mir gehts nur darum sowohl Zuschauer als auch Veranstalter wach zu rütteln wieder mehr auf Sicherheit zu achten. Wir wollen doch schließlich alle unseren geliebten Sport die nächsten Jahre weiter betreiben, oder sehen.
    Nix für ungut Günter.;)

    Victory SKODA

  • Natürlich standen die Leute falsch. Manchmal sind die Streckenposten machtlos, wenn Zuschauer nach mehrmaligen Auffordern den Gefahrenbereich zu verlassen trotzdem dort verharren. Da bleibt dann nur die Prüfung abzusagen.
    Wer meint sowas gibts in Deutschland nicht liegt da völlig falsch. Bei der letzten 3-Städte standen die Leute bei der 1. WP auch an einer sehr gefährlichen Stelle. Da wurde sogar über Lautsprecher darauf hingewiesen den Platz zu verlassen, sonst gibts Abbruch. Aber es passierte nichts. Zum Glück auch kein Unfall. Die Bilder können gar nicht verdeutlichen wie die Autos nur wenige cm an den Zusehern vorbei drifteten. Es war keinerlei Fluchtmöglichkeit nach hinten, da die Leute entweder am Zaun oder der Hauswand lehnten. Besonders veranwortungslos fand ich, daß da auch noch Kinder dabei waren.


    Victory SKODA

  • Natürlich standen die Leute falsch. Manchmal sind die Streckenposten machtlos, wenn Zuschauer nach mehrmaligen Auffordern den Gefahrenbereich zu verlassen trotzdem dort verharren. Da bleibt dann nur die Prüfung abzusagen.
    Wer meint sowas gibts in Deutschland nicht liegt da völlig falsch. Bei der letzten 3-Städte standen die Leute bei der 1. WP auch an einer sehr gefährlichen Stelle. Da wurde sogar über Lautsprecher darauf hingewiesen den Platz zu verlassen, sonst gibts Abbruch. Aber es passierte nichts. Zum Glück auch kein Unfall. Die Bilder können gar nicht verdeutlichen wie die Autos nur wenige cm an den Zusehern vorbei drifteten. Es war keinerlei Fluchtmöglichkeit nach hinten, da die Leute entweder am Zaun oder der Hauswand lehnten. Besonders veranwortungslos fand ich, daß da auch noch Kinder dabei waren.



    Ich würd sagen den Bildern nach sind die Streckenposten nicht ganz unschuldig daran. Denn warum werden solche Stellen nicht von vornherein für die Zuschauer gesperrt?

  • Ich denke schon, das der Bereich gesperrt war.
    Aber wenn die Streckenposten nicht konsequent sofort die ersten Leute wegschicken, bildet sich schnell ne grössere Menge.
    Und je mehr Leute da stehen, umso kleiner die Warscheinlichkeit, das sie vernünftig werden und weggehen.
    Auf der Rally Hannut vor ein paar Jahren war es ganz gut gelöst.
    Sobald sich Leute nicht aus dem Gefahrenbereich wegbewegt haben, wurde sofort die Polizei gerufen, die dann mit dem Motorrad innerhalb 5 Minuten da waren.
    Ich habs selbst gesehen und muss sagen, sobald die "Blauen" aufgetaucht sind, waren die gleichen Zuschauer auf einmal sehr einsichtig :D

  • Aber im normal Fall müßte man den aus der Karre ziehen und paar auf die Schnautze geben.


    Egal ob die hinter der absperrung standen oder ned, das Verhalten im Anschluss ist einfach das letzte.

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