Die Veranstalter haben in diesen Zeiten viele Probleme zu bewältigen.
Es geht damit los, dass viele Streckenposten ganz einfach keine Lust mehr haben, sich fürn Appel und n'Ei rauszustellen. Noch schlimmer wird es, wenn sie dann noch mit Zuschauern zu kämpfen haben. Es mag sein, dass manche Veranstaltungen ihre Zuschauerplätze von der Strecke "weiter entfernt" aufbauen, als andere. Aber man muss auch immer bedenken, dass im schlimmsten Fall dann doch ein Rallyeleiter, bzw. der Leiter der Streckensicherung hier ihre Köpfe hinhalten müssen. Insofern kann ich es diesen Personen nicht verdenken, ein wenig konservativer abzutrassieren. Viele Zuschauer wollen sich mit dieser Thematik aber nicht vertraut machen und sorgen somit nur für Probleme. Probleme, die der einzelne Streckenposten draussen alleine bewältigen muss. Und das wollen sich viele nicht mehr antun. Ist halt leider so, dass wir unseren eigenen Sport auch selbst kaputt machen.
Neben der allseits bekannten Problematik, dass viele Vereine auch nicht mehr über die nötige Mannschaft verfügen, um eine Rallye selbst zu veranstalten, wird es aber auch auf offizieller Seite immer schwieriger. Um eine Rallye zu veranstalten sind einige Lizenzträger notwendig. Ich kenne viele, die sagen: Ich bleibe bei meiner Lizenzstufe B, da kann ich meine notwändige Fortbildung beim Regionalclub machen und muss nicht nach Homberg (Ohm), Frankfurt oder an den Nürburgring. Leider gibt es aber für Rallyeleiter und Leiter der Streckensicherung keine Alternative. Die wenigen Leute, die wir aktuell in diesen Positionen haben, machen in meinen Augen einen grandiosen Job. Aber schaut Euch mal die Ausschreibungen der Thüringen, Sachsen, Wartburg und noch anderer Veranstaltungen an, so tauchen immer wieder die selben Leute auf.
Aber eines der größten Probleme ist es heutzutage auch noch gute Wertungsprüfungen zu finden. Es gäbe noch genügend (ehemalige) Liegenschaften der Bundeswehr. Aber hier kommt man über ein erstes Gespräch nur selten hinaus.
Oberhinkelstein ist mittlerweile auch nicht mehr in Besitz der Bundeswehr, sondern ist an den Landkreis "abgetreten" worden, also kein Truppenübungsplatz mehr, sondern Naherholungsgebiet.
Also selbst mit Umweltgutachten und allen Gelbbauch-Unken als Rallyefans, wird man da keine Genehmigung bekommen.
Wenn man bedenkt, dass die Rallye mal München-Wien-Budapest geheissen hat........
Es gibt kaum mehr Entscheidungsträger, die dem Rallyesport wohlgesonnen sind. Es gibt keine "Einzelentscheidungen" mehr, wo sich jemand weit aus dem Fenster lehnt und das Ganze genehmigt. Der Rallyesport hat keine Lobby in Deutschland. Umweltschutzgründe und Bürgerbedenken wiegen akutell viel höher als unser Sport. Das mag in verkehrsreichen Gegenden auch sinnvoll sein. An anderen Standorten ist es aber kaum nachvollziehbar, weshalb auf Truppenübungsplätzen keine Rallye stattfinden darf, aber zum gleichen Zeitpunkt Panzer oder im schlechtesten Fall Bauern mit Pflügen durchgeschickt werden, damit der Boden "umgegraben" wird.
Leider sagt die Bundeswehr, dass es keinen Motorsport mehr bei Ihr gibt. Ausgenommen sind abgezählte Veranstaltungen, oftmals mit Bestandsschutz. Wehe, der Bestandsschutz wird ein Jahr nicht wahrgenommen...
Es gibt bestimmt noch eine Vielzahl anderer Probleme, mit denen die Veranstalter kämpfen müssen. Aus meiner Erfahrung heraus, würden ja doch immer wieder gerne Clubs eine Rallye machen. Und sei es nur eine Rallye 35, aber es fehlt an vielerlei Themen, warum die Pläne nicht oder kaum umgesetzt werden.