Tiltion Bremskraftrregelventil

  • Ich denke mal, Du solltest etwas Nachdenken, bevor Du hier physikalisch richtige Aussagen als Unfug hinstellst.


    Nur mal so als Denkanstoss :


    Du willst das Überbremsen an der Hinterachse mit kleineren Bremszylindern in den Griff bekommen !
    Sowas ist Unfug, denn die vom Hauptbremszylinder zur HA geschickte Bremsflüssigkeitsmenge bleibt gleich, doch wenn sich der Durchmesser der Leitung oder des Bremszylinder verringert steigt der Druck innerhalb des Systems und somit auch der auf den Belag ausgeübte Druck. Damit erreichst Du genau das Gegenteil, die Achse überbremst nochmehr.
    Und eine Verringerung des Fläche des Reibbelags verringert ebenfalls die Bremswirkung.
    Im Gegenzug kann ich durch Vergrößerung derselben mehr Bremswirkung erzeugen, oder warum fahren hier fast alle eine möglichst große Bremse in ihren Rallyefahrzeugen ? Ich kanns Dir sagen - weil die alle keine Ahnung haben !!!


    Mit einem Bremskraftregelventil reduzierst Du die Flüssigkeitsmenge, welche zur Hinterachse gelangt, verminderst also den Druck innerhalb des hinteren Bremskreislaufes und damit letztendlich auch die Kraft, welche auf den Belag ausgeübt wird. Das gleiche, d. h. die Druckreduzierung, erreicht man ohne Regelventil, wenn man Z.B. größere Bremszylinder verwendet, weil sich das vorhandene Flüssigkeitsvolumen innerhalb eines größeren Raumes ausdehnen kann, ergo sinkt der Druck.


    Einfach mal beim Blumengießen das nächste mal den Schlauch etwas zudrücken - ist das gleiche Prinzip.
    Geringerer Durchmesser - mehr Druck (deswegen spritzt's auch weiter) .


    Gruß Ralf

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom !

  • Lieber Ralf,


    sich ganz sicher sein, bedeutet soviel wie "sich ganz laut irren".


    Ich möchte Überbremsen mit kleineren RADBREMSZYLINDERN in den Griff bekommen. Das ist technisch völlig über jeden Zweifel erhaben. Selbstverständlich erzeugen die weniger Kraft, welche dann auf den Belag wirkt. Selbstverständlich sinkt dann die Bremswirkung.


    Durch Kürzen des Belags bei Trommelbremsen kann man auch Einfluss nehmen. Diese haben eine ablaufende und eine auflaufende Backe. Die auflaufende Backe übernimmt den größeren Teil der Bremswirkung, sie wird in gewisser Weise durch die Trommel mitgenommen, es resultiert eine Kraft, die die Anpresskraft durch den Radbremszylinder verstärkt.


    Es gibt deshalb Duplex-Trommelbremsen, die haben zwei auflaufende Backen. Aber sowas ist fast eher Geschichte, mein VW-Bus T1 Bj 65 hat sowas vorn. Oder ne Guzzi V7 750 Sport, die hat das gleich auf beiden Seiten der Radnabe, nennt sich dann Doppelduplexbremse. Wie gesagt, eher von historischem Interesse.


    Wenn ich die ablaufende Backe an der Zylinderseite kürze, vermindert sich der ablaufende Effekt, die Backe wirkt dann etwas besser. Obwohl ihre Reibfläche kleiner ist. An der auflaufenden Backe kannst du den Auflaufeffekt verstärken. Die Bremse wird dann giftiger. Das geht soweit, dass du bis zur Selbsthemmung kommen kannst. Die Bremse blockiert dann, und lässt erst wieder los, wenn die Fuhre steht...


    Größere Reibflächen bewirken nicht automatisch mehr Reibkraft. In erster Näherung ist die Reibung gegeben durch F mal µ, also Anpresskraft mal Reibfaktor. Die Fläche geht in die Formel NICHT ein.


    Aber, so einfach ist es natürlich nicht. Erzeugst du die Reibung auf kleinerer Fläche, steigt dort die Wärmeentwicklung stark an. Selbe Wärmemenge auf kleiner Fläche = mehr Temperatur.


    Im Endeffekt verbrennt dir der Belag, so eine Bremse bremst dann einmal gut, dann nicht mehr. Deshalb bauen wir eine möglichst große Bremse ins Fahrzeug. Nicht weil wir doof sind...


    Blockieren tut auch auch die Serienbremse. Aber zigmal hintereinander aus hohem Tempo, das tut sie nicht so gut.


    Zu deinem Gartenschlauch: Wir haben bei der Bremse ein weitgehend hydrostatisches System. Vergiss den Gartenschlauch. Es geht nicht drum, möglichst weit zu spritzen, sondern Druck aufzubauen. Nach wenigen Zehntelsekunden strömt in der Bremse garnichts mehr, Strömung gibts nur in dem Moment, wo du sie betätigst (oder wieder loslässt).


    Gruss Jo

  • Hallo Tilton User,
    haben unser Auto fertiggestellt. Mit viel probieren und fummeln mit Tilton Bremskraftregelventil sind wir (vorerst) am Ziel. Nun habe ich ein riesiges Problem. Ich habe für http://www.tiltonracing.com/content.php?page=list2&id=37&m=b keine ABE mehr. Brauche sie für den Golf 2 GTI 16 V E19. Kann mir bitte jemand helfen? Das Auto soll zum Tüv und dieses Jahr nochmal starten. Please help!
    LG TM177

  • Hallo Tilton User,
    haben unser Auto fertiggestellt. Mit viel probieren und fummeln mit Tilton Bremskraftregelventil sind wir (vorerst) am Ziel. Nun habe ich ein riesiges Problem. Ich habe für http://www.tiltonracing.com/content.php?page=list2&id=37&m=b keine ABE mehr. Brauche sie für den Golf 2 GTI 16 V E19. Kann mir bitte jemand helfen? Das Auto soll zum Tüv und dieses Jahr nochmal starten. Please help!
    LG TM177


    Da gibts auch keine ABE für, muss per Einzelabnahme beim TÜV eingetragen werden.
    Der Einbau eines BKRV ist eine Änderung am Bremssystem, die immer eintragungspflichtig ist.
    Auch wird es für orig. englische Teile schwerlich eine ABE geben.

  • Was ist den besser als Stufenverstellbare oder eines mit Handrad zum einstellen des Bremsdrucks ??


    Kommt drauf an, Geschmackssache...


    Das mit den Stufen hast du eben schnell definiert eingestellt. Beim Handrad musst du entweder Umdrehungen zählen oder ein paar Probebremsungen durchexerzieren.


    Dafür wär das Handrad halt stufenlos.


    Persönlich halte ich von dem Tilton nicht mehr so viel. Seit wir nen Waagebalken haben, halte ich das eher für einen Notbehelf...


    Mein Problem mit dem Dingen, beim Bremsdruckaufbauen mag es ganz gut funzen, beim zarten Nachlassen der Bremse hält es den Druck hinten so lange aufrecht, bis der Eingangsdruck kleiner wird als der zuvor geminderte Druck hinten.


    In der Folge neigen dann die Hinterräder doch wieder zum Überbremsen.


    Also so grundsätzlich solltest du mit der Bremsbalance schonmal fast zu Hause sein, und nur noch den letzten kleinen Rest dem Ventil überlassen. Zaubern kann es nicht.


    Gruss Jo

  • Hallo!


    Bin mit den AP-Ventil hochzufrieden, das kommt einem üblichen lastabhängigen Bremskraftregler recht nahe. Die Feder wird einfach in mehreren Stufen manuell gespannt und erhöht damit die Bremskraft an der HA. Ich hab jetzt DS3000 Beläge (am G2 mit der G60 vorne) rundum und kann über die ganze Bandbreite des Reglers auf verschiedene Untergründe dosieren.


    Zum Thema überbremsen... das kann schon auftreten, wenn man vorne andere Beläge einsetzt. Ich hatte das beim Audi Typ 81 ganz extrem als nur auf DS3000 umgerüstet wurde. Selbst die Gewichtsverteilung entsprach der Serie!


    An der Hinterachse die Bremse bewusst verschlechtern halt ich für nicht zielführend. Denn da verschenkt man einiges an Bremskraft und damit Zeit. Für mich kommt da nur noch das einstellbare Ventil oder Waagebalken in Frage und "flexibles" Gewicht auf die Hinterachse z.B. Batterie.


    Gruß Hansi

  • Hi Hansi,


    ich kenne das AP-Ventil nicht, aber ich glaub nicht, dass das Ventil den Druck hinten verstärken kann. Dazu müsste es wahnsinnig kompliziert aufgebaut sein. Mit großen Kolben, die kleinere vor sich her schieben etc... Oder gar einen Stromanschluss haben.


    Wenn man solche Ventile verwendet, sorgt man dafür, dass die Hinterachse leicht überbremst ist, und reduziert dann den Druck über das Ventil.


    Gruss Jo

  • Joachim: Den Druck erhöhen kanns natürlich nicht. Im Normalfall iss das ja auch nicht erwünscht.


    Ich mag keine überbremsenden Hinterachsen... da befindet mal sich immer so schnell im physikalischen Niemandsland :D

  • Bevor sich noch einer wehtut:


    Das Bremskraftregelventil ist ein Druckminderer - so ähnlich wie er sich an den Flaschenarmaturen von Gasflaschen wiederfindet, nur halt ohne Manometer. Das heißt, der Bremsdruck der am hinteren Bremskreis ankommt kann nur verkleinert werden. Ein serienmässiges BKRV kann im Kreis bleiben.


    Wird es entfernt, kann es sein dass das Tilton sehr stark mindern muss, was mit verzögert einsetzender Bremsleistung an der HA einhergeht.


    Ein Verringern des wirksamen Kolbendurchmessers an der HA verringert genauso die Bremsleistung an der HA. Der Druck bleibt zwar der gleiche, die resultierende Kraft mit der der Belag angepresst wird wird jedoch kleiner.


    Die Bremsbelagfläche hat fast keinen Einfluß auf die Bremsleistung. Je größer die Fläche, desto besser die Wärmeableitung. Große Bremsen bremsen deshalb besser, weil der wirksame Hebelarm von Belagsangrifffläche zu Radnabenmitte größer ist als bei einer kleinen.


    Mann, muss mir langweilig sein....


  • Aha. Hier hat mal einer in Physik (Kindergarten: kleine Gruppe ) aufgepaßt,
    denn auch im Internetzeitalter gilt: F = pxA

  • Hallo Leute
    hab einen mk2 Escort
    wollte mit einfachen und möglichst billigen aber sicheren Mitteln mal den Bremsdruck hinten auf der Achse erhöhn um bei rallyeausflügen mal das heck leichter wegbrechen zu lassen


    bin vorher mit einem mk1 gefahren, der hatte hinten und vorne trommelbremsen, da hat man hinten bisschen stärker nachgestellt als vorne, und dann ging das wunderbar


    leider ist mein mk2 "normal" ausgerüstet (ohne das mir jetzt jemand schreibt, ich solle mir trommelbremsen vorne einbaun :) )
    kann mir da bitte jemand helfen ohne ne riesen geschichte draus zu machen, der vielleicht selbst sowas schon mehr oder weniger professionell gemacht hat


    danke im vorraus

  • Moin auch,


    auf die Schnelle gibts da zwei Möglichkeiten.


    1. Da du den Druck im hinteren Kreis nicht einfach steigern kannst, musst du ihn vorn senken. Also so ein Druckbegrenzungsventil in den vorderen Kreis einschleifen.


    2. Eine bessere Möglichkeit, du besorgst dir für hinten Radbremszylinder mit etwas größerem Kolbendurchmesser. Was es da für deinen Wagen an Auswahl gibt, weiss ich nicht. Bei meimen VW Golf I war das leicht, es passte alles mögliche von etwas größeren Autos, wie Passat, Audi etc...


    Gruss Jo


    PS, übertreibs nicht. Zumindest ein Fronttriebler ist so arg überbremst sehr schwer zu beherrschen. Vielleicht reagiert ein Hecktriebler nicht so extrem, weil man da irgendwie mehr Kontrolle hinten hat, ich weiss es nicht...

  • Andere Alternative:
    Man fährt an der HA Bremsbeläge mit höherem Reibwert.


    Geht man mal davon aus das im Moment Serienbeläge verbaut sind, dann könnte man z.b. an der VA Serie lassen und an der HA Ferrodo DS2500 verbauen, oder man nimmt an der VA DS2500 und an der HA DS3000.

  • Hi,


    für Trommelbremsen muss man sich wahrscheinlich schon anstrengen, um Beläge mit höherem Reibwert aufzuttreiben... Was mich aber gleich zur nächsten Off-Toppic-Frage bringt:


    Gibts irgendwo Beläge für Trommelbremsen zum Aufnieten als "Meterware"? Ein Restaurationsobjekt von mir (ein VW-T1-Bulli) hätte da mal was nötig. Da die Trommeln schon ausgedreht wurden, passen die normalen Beläge nicht mehr recht, wenns was dickeres gäbe? Kennt jemand da Quellen?


    Gruss JO

  • Ich kann mich noch dunkel aus meiner Lehrzeit erinnern, das wir mal Trabantbelege in einer Firma haben aufkleben bzw. aufnieten lassen. Es gab sogar die Möglichkeit den Belag zu wählen. Und wenn ich nicht ganz mischugge bin waren das sogar welche von nem Fahrstuhl, waren wohl sehr griffig:D.
    Die Firma gibt es heute noch und machen wohl überwiegend LKW-Belege.
    "Röhler" oder "Köhler" - Klebetechnik in Eisenach müsste das sein. Google hilft bestimmt.
    Eventl. gibts ja auch so ne LKW-Bude in deiner in der Nähe.

  • dankeschön
    werd mich mal auf die suche machen
    die ventilvariante gefällt mir wegen der verstellung ganz gut


    übrigens halt ich nix von niete, problem ist besonders bei fahrzeugen wie oldtimern, das die nieten irgendwann an der trommel angekommen sind und du die trommeln auch noch neu kaufen kannst


    ist bei meinem einser escort passiert, ich hatte vorne und hinten trommelbremsen mit neuen trommeln, die ich beide danach entsorgen konnte
    hätte sie auch nicht mehr nachdrehen lassen können da die furschen zu tief waren (war vor zwei jahren noch mein alltagsauto)
    ausserdem geht dir der millimeter niete auch noch flöten von der bremsbelagdicke her

  • Hi,


    ja sicher ist kleben die tollere Variante... Aber ist das was zum Selbermachen?


    Nieten kann ich, bei Kleben mach ich drei ???


    Und geklebte Beläge für nen T1-Bulli von 65 kaufen? Das war da noch nicht so üblich...


    Gruss Jo

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