Serienreifen bei Rallye 200 :: Diskussion

Ich glaube dass ihr alle ein wenig Recht habt. Wenn ich Strassenreifen gewohnt bin, bietet mir ein Semi-Slick Reserven. Aber wenn ich die oft genug fahre und mich mit der Zeit mehr und mehr traue, bin ich irgendwann auch an der Grenze. Bessere Zeiten kommen ja nur dadurch zustande, weil man eben - und nur - in Kurven schneller fährt und diese später anbremst.

Der Grenzbereich eines Semi-Slicks ist nicht unberechenbar, aber dennoch schmäler. Ein Strassenreifen fängt in Kurve X bei 80 Km/h an ganz leicht zu quietschen, bei 85 Km/h quietscht er lauter, bei 90 Km/h richtig laut und irgendwann danach ist's dann vorbei. Ein Semi-Slick quietscht bei 95 Km/h leicht und bei 100 Km/h verliert er schon die Haftung. Das habe ich im Vergleich mit meinem Equipment so ermittelt. Ob das 1:1 übertragbar ist, weiss ich nicht, aber es zeigt einen Trend.

Letztlich sind Reserven nur da, wenn man sie nicht ausnutzt. Ein Anfänger der sich direkt traut einen Strassenreifen auszunutzen, hat mit einem Semi-Slick noch Reserven. Aus diesem Grund hat mein erster und sehr erfahrener Beifahrer darauf bestanden, dass wir mit Semi-Slicks fahren - da ich das Adrenalin nicht gewohnt war, hätte es mit einem Strassenreifen beim Anbremsen an einigen Stellen wahrscheinlich nicht mehr gereicht.

Aber defintiv haben Semi-Slicks sicherheitstechnisch auch Nachteile - sie sind durch die verschiedenen Mischungen zwar im Prinzip anpassbar, aber nicht in jeder Grösse gibt es alle Mischungen. Der A048 ist in meiner Grösse nur in M zu haben, angeblich soll das S entsprechen, auf meinem hinten extrem leichten alten XR2 ist das aber viel zu hart, wenn's unter 20° Aussentemperatur geht. Und das ist dann wirklich unberechenbar, während ein Strassenreifen bis runter zu 5° in seinen Möglichkeiten prima funktioniert. Das Problem hat man mit einem Hecktriebler oder Allrad sicher nicht so stark, aber bei leichten Fronttrieblern ist das wirklich ein Problem.

Und wenn es anfängt zu regnen ist man mit einem Strassenreifen auch besser bedient als mit einem Semi-Slick. Ist nur eine Frage des Glücks, dass man nicht häufiger bei hohem Tempo um die Kurve kommt und da steht eine Wasserlache - die dann u.U. zur Eisbahn wird.

Semi-Slicks bieten sicher Vorteile wenn man weiss was geht, wenn man verschiedene Mischungen zur Auswahl hat und wenn man bei einsetzendem Regen wechseln dürfte/könnte.

Der angesprochene Michelin Pilot Sport Cup steht übrigens in Belgien auf der Verbotsliste - die sehen den also nicht als Strassenreifen an.

Grüsse,

Sergio

@ TBPeugeot

Ich glaub, soweit liegen wir garnicht auseinander... Womöglich hast du jetzt nicht alle meine Beiträge gelesen oder richtig einsortiert, das kann ich bei dem Wust des Geschreibsels hier aber sehr gut verstehen

Ich meine ja genau wie du, es gibt überhaupt keine vernünftige Definition eines Straßenreifens oder eines Sportreifens. Und von daher ist die Diskussion ein bisschen theoretisch. Zumindest insoweit, wie sie sich auf eine eventuell gefordertes Verbot der Sportreifen bezieht. Von daher bin auch gegen so ein Verbot. Ich meine auch, soll doch jeder fahren was er will. Und mir ist auch klar, dass man auf einer trockenen sauberen Sommerrallye mit Straßenreifen eben nicht ganz vorn mitfahren kann. Aber da von Sicherheitsrisiko zu reden, oder pauschal zu sagen, Straßenreifen, das geht garnicht, viel zu gefährlich, das leuchtet mir eben nicht ein... Die Markenpokale mit Einheitsreifen beweisen doch ständig das Gegenteil.

Viele hier haben offenbar eine Meinung, und die gilt es durchzuprügeln. Aus Angst, ihre geliebten Slicks könnten verboten werden. Aber wenn ich das richtig verstehe, steht das doch nirgends zur Debatte, wir diskutieren doch nur.

Dabei bleiben die Argumente anscheinend etwas auf der Strecke. Nur das Argument, dass es in kleinen Größen keine vernünftigen Reifen gibt, das erscheint mir wirklich schlagend...

@ Farina,

stimmt, es ist so unglaublich schwierig, den Grenzbereich eines Sportreifens zu finden... Da hab ich leider überhaupt keine Chance, stimmt.

Die paar Abflüge die ich mit den Dingern hatte, die waren dann vermutlich noch weit unterm Grenzbereich. Wahrscheinlich war ich einfach nur zu doof, das Lenkrad richtig zu halten. Jemand wie du hätte dann noch richtig Gas gegeben, hätte die Sicherheitsreserven genutzt und wäre durchgekommen, ist klar...

Ich würde sagen, du sitzt auf einem ziemlich hohen Ross. Mir egal, es ist schliesslich dein Arsch der wehtut, wenn du runterknallst.

Gruss Jo

@ Sergio,

na, endlich sind wir mal wirklich einer Meinung

Sehen wir uns in Zorn?

Gruss Jo

Hi -

kann mir mal jemand erklären, warum Forumsdiskussionen ab einem gewissen Punkt immer ins Persönliche abdriften müssen? Das nervt. Ehrlich!

Zum Thema: Ist es denn nicht gerade das Arbeiten mit den Reifen, das Ringen darum, sie zum Funktionieren zu bringen, ihr Potenzial optimal auszunutzen, was im Motorsport generell so viel Spaß macht?

Meines Erachtens haben noch immer viele Kollegen nicht realisiert, wie sehr die Performance von den Pneus abhängt - und dies gilt für die F1 ebenso wie für den Tourenwagensport (warum haben Toppiloten so große Schwierigkeiten mit ihrem Umstieg auf die DTM?) und erst recht für die Rallye - vom Profibereich bis zur nationalen R200. Bei manchen der oben geschilderten Problemen dräut es mir, dass die Reifen womöglich außerhalb ihres optimalen Funktionsbereichs gelegen haben müssen, zB was die Temperatur betrifft.

Ich für meinen Teil würde es sehr vermissen, nicht mehr mit Wettbewerbsreifen fahren zu dürfen.

Keep on sliding

leider ist das erfahrung sammeln um den faktor reifen optimal zu nutzen aber auch recht teuer...

und damit meine ich nicht die rechnung vom karosserieklempner !

es gibt so viele verschiedene reifen die du durchprobieren muss um das richtige zu finden, erst mal bauart und größe, dann mischung und profil...

ein einheitsreifen wäre eine tolle theoretische idee.
leider aber auch unmachbar, weil es nicht möglich ist fahrzeuge aller konzepte,
gewichte und leistungsgruppen bei unterschiedlichen reifengrößen gleich zu
behandeln.
einer unfairen behandlung ziehe ich aber immer einen fairen ( wenn auch teureren ) kampf vor.

wie schon richtig angemerkt aber eh akademisch, denn es gibt keine definition
sport oder serienreifen.
selbst a048 werden als auslieferungsreifen auf engl. serienautos montiert !

wo ein budget ist will es ausgegeben werden, und irgentein reifenhersteller wird immer zur stelle sein und einen reifen bauen, bei dem sich der expresszuschlag lohnt.

bei cups finde ich den einheitsreifen aaber absolut top !

@ Carsten: Klar kann ich den teuren Weg gehen, und alles zur Verfügung stehende Reifenmaterial miteinander einem Vergleichstest unterziehen.

In der Tat gäbe es kaum etwas, was ich lieber täte ...

Aber im Ernst: Es genügt schon, den vorhandenen Reifen die Aufmerksamkeit zu widmen, die ihnen gebührt - um ihr Potenzial optimal zu nutzen. Auch da lässt sich irre viel machen.

Was im übrigen kein Argument gegen Einheitspneus in Cups oder Serien sein soll. Auch diese wollen ordentlich genutzt werden. Nur "Serienreifen" im herkömmlichen Sinn fände ich wenig prickelnd, weil ich auf die spannende Charakteristik von Wettbewerbsprodukten nicht verzichten möchte.

Keep on Sliding

Nabend Kap,

Vielleicht sollten wir zu dem Thema mal einen neuen Thread starten? "Wie bringt man Sportreifen zum Funktionieren."

Du hast schon recht, unsere Probleme mit den Dingern waren sicherlich ein bisschen in der Art; falscher Temperaturbereich, falsche Randbedingungen.

Die "Hartz-4-Reifen" sind eben unproblematischer. Luft rein, fahren... Sie funktionieren dann "Im Rahmen ihrer Möglichkeiten" in einem sehr breiten Anwendungsbereich.

Heut nicht mehr... Morgen gehts weiter. Darf ich fragen, was für ein Auto du fährst?

Gruss Jo

Hallo Jo -

aber gerne: einen Gruppe N-Peugeot 205 GTI 1.6 in der Youngtimer Rallye Trophy, auch wenn wir ab Saisonmitte in der Gruppe A gestartet sind (wir konnten die Teppiche nicht mehr sehen). Unser 2008er - genannt: der Schwarze - war nach dem unplanmäßigen Verscheiden seines Vorgängers ("der Rote") ursprünglich nur als Übergangslösung gedacht. Grassierender Zeitmangel bei allen Beteiligten haben aber den Aufbau des neuen Geräts ("der Weiße") immer wieder verzögert. Deswegen hatte der Schwarze auch leichte optische Blessuren. Jetzt wird aber auch er für 2009 wieder auf Stand gebracht, während der neue seiner Vollendung entgegen sieht. Der ist dann auch wirklich Gruppe A in Kombination mit einem N+-Motor - ich freue mich riesig drauf, denn ich verspreche mir von den zahlreichen technischen Zusatzoptionen eine Menge Spaß, da sie meinen Fahrstil entgegen kommen müssten.

Gruß, keep on sliding

Hi Kap,

hat ein bisschen gedauert... Danke für die Auskunft. Das Auto dürfte dann reifentechnisch so etwa unserem entsprechen. Frontkratzer, hinten sehr leicht, verhältnismäßig gut motorisiert. Also müsstest du gute Tipps für uns haben

Wie auch immer, ich wünsche schonmal viel Spaß mit dem Neuen. Das klingt nach mehr PS, hydraulische Handbremse, fette Bremsen, Sperre, also das volle Programm?

Mal schaun, bei Gelegenheit starte ich dann mal so einen besagten Thread. Aber im Moment hab ich zuviel um die Ohren.

Bei uns gibts meist wichtigere Baustellen als die Reifen. Auch wenn die zugebenermaßen sehr wichtig zum Schnellfahren sind, aber ohne Motor geht halt garnix. Die Leistung eines 1,6-er Turbodiesel mit 70 PS zu verdoppeln ist noch einigermaßen leicht. Sie zu verdreifachen ist leider etwas schwieriger. In der Klasse H15 aber wohl nötig...

Gruss Jo

moin zusammen

kann mir einer sagen was im moment der angesagte straßenreifen in der belgischen rallyeszene ist ?

danke schon mal.

Hallo Pinky
viele fahre da den Maxis ?!?! keine Ahnung
was jetzt immer mehr kommt sich aber in Belgien noch nicht ganz durchgestzt hat das ist der Toyo R1R

Licht

hat ja ein interessantes profilbid der toyo.
kennst du schon jemanden der mit dem reifen erfahrung hat?

Die Belgische Positivreifenliste wäre eine ideale Basis um auch in Deutschland bei Rallyes 200 auf Strassenreifen umzuschwenken.

In Belgien fahren sogar die leistungsstarken Autos mit den Reifen.

... no grip no fun ...

gugste hier

http://www.asaf.be/Bible/2009/…TOURISME_ADMIS_123_09.pdf

Zitat von matsg

Mir ist schon klar das die den fahren dürfen, aber kein TOP Fahrer fährt Straßen Reifen!! Wieso sollten die das machen wenn die das Geld besitzen um sich Pirelli´s oder BFGoodrich´s zu kaufen???

In drei von vier Divisionen sind in der Belgischen Meisterschaft nur Strassenreifen erlaubt.

Und wenn Straßenreifen auf einem E36 M3 gehen, dann wohl auf allen Autos, die im nationalen Bereich bei uns gefahren werden.

Zitat von dbdaniel

In drei von vier Divisionen sind in der Belgischen Meisterschaft nur Strassenreifen erlaubt.

Und wenn Straßenreifen auf einem E36 M3 gehen, dann wohl auf allen Autos, die im nationalen Bereich bei uns gefahren werden.

das sehe ich anders, ein M3 hat eine Lastverteilung von ca 50/50 und durch den Heckantrieb bräuchte er natürlich nie vorn/ hinten unterschiedliche Mischungen, bei einen Fronttriebler sieht das schon anders aus.
Auch solltest du beachten das ein M3 wohl 18" fährt, bei einem Frontkrazer mit habwegs Leistung und vieleicht mit nur 15" sind die Reifen auf der VA schnell am Ende

Zitat von matsg

Also in Belgien hab ich noch nie nen BMW M3 E36 vorne gesehen! Ausser Snijers, der hatte aber Rennreifen drauf!!!!!!

Mann darf von 250 Autos ruhig mehr als die ersten zehn gucken