Wittlich bekommt mit DRM-Rallye neue Großveranstaltung
Wittlich/Dreis/Klüsserath Rennsport, Fluthilfe und nachhaltige Antriebe: Bei der Deutschen-Rallye-Meisterschaft in Wittlich und Umgebung geht es nicht nur um Bestzeiten. Zur Großverantsaltung im Juli werden mehr als 10.000 Zuschauer erwartet.
Von Christian Moeris
Redaktion Wittlich
Zuwachs im Veranstaltungskalender: Neben der Säubrennerkirmes und dem Oktoberfest ist für die Stadt Wittlich und Umgebung noch eine weitere Großveranstaltung in der Planung. Die Säubrennerstadt sowie mehrere Gemeinden in der Eifel und an der Mosel werden in diesem Sommer zum Schauplatz und zur Rennstrecke der Rallye ADAC-Mittelrhein. Die Rallye ADAC-Mittelrhein rund um Wittlich ist neu im Kalender der Deutschen Rallye-Meisterschaft (DRM). Neben sechs weiteren Veranstaltungsorten in Deutschland wird „Wittlich“ damit am 1. und 2. Juli Teil und vollwertiger Lauf der Deutschen Rallye-Meisterschaft.
Wer hat die DRM 2022 nach Wittlich geholt?
Die DRM nach Wittlich und Umgebung geholt hat der Wittlicher Unternehmer Axel Friedhoff. Der 57-Jährige ist Sport-Vorstand des ADAC-Mittelrhein, Rennfahrer seit seinem 15. Lebensjahr und das in vierter Generation. Doch statt selbst DRM-Rennen zu fahren, engagiert sich der Rennsportenthusiast und ehemaliger Meister zweier Rallye-Regionalmeisterschaften nun hauptsächlich in der Verbandsarbeit. Was brachte ihn auf die Idee, die Rallye in seine Heimatstadt Wittlich zu holen? „Durch den Wegfall der Deutschland-Rallye in Trier ist in der Region beim Rallyesport ein Vakuum entstanden – auch was die Zusammenarbeit der Ortsclubs betrifft, die deshalb kaum mehr zusammenkommen, da gemeinsame Veranstaltungen fehlen.“ Als ein „Jung“ der Stadt Wittlich, so Friedhoff, wolle er seiner Heimatstadt auch etwas zurückgeben.
Seine Idee, Wittlich als Austragungsort für die Deutsche-Rallye-Meisterschaft zu etablieren, habe auch deshalb beim Automobilclub ADAC in München Zustimmung gefunden, sagt er, „weil damit Teile der ehemaligen WM-Strecken befahren werden“. Denn die bis 2016 in Trier beheimatete Rallye-Veranstaltung war ehemals sogar Teil der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC). Auch Landrat Gregor Eibes und Bürgermeister Joachim Rodenkirch konnte Friedhoff mit seinen Plänen für das neue Rennsportereignis überzeugen. Kein Wunder: „Denn das bringt richtig Leben in die Stadt.“ Mit rund 10.000 Zuschauern, sagt Friedhoff, sei da schon zu rechnen.
Wittlich Obwohl Wittlich das Zentrum der Veranstaltung wird, werden in der Säubrennerstadt selbst keine Rennen zu sehen sein. Am Parkplatz Viehmarkt vor dem Stadthaus wird der Servicepark errichtet, wo getankt, Reifen gewechselt und an den Fahrzeugen geschraubt wird. Nebenan im Eventum wird die Renn-Leitung ihr „Head Office“ einrichten. „Von da aus haben wir per GPS alle Fahrzeuge im Blick.“ Die Fahrzeuge seien mit automatischen Alarmsystem ausgerüstet, erklärt Friedhoff. Rallyewagen bekommen die Wittlicher auch auf dem Marktplatz zu sehen: Bevor es am Freitagnachmittag, 1. Juli, zur ersten Wertungsprüfung nach Bergweiler geht, werden die Fahrer und Teams mit ihren Wagen dort begrüßt, dem Publikum vorgestellt und verabschiedet. Die Sieger der Rennsportveranstaltung werden am Samstagabend, 2. Juli, auf dem Platz an der Lieser geehrt. Dazu gibt es eine Party mit Live-Musik und ein gastronomisches Angebot.
Wertungsprüfungen Als Tor zur Mosel und Eifel, wie die beiden Schlüssel im Stadtwappen es bedeuten, sei Wittlich der optimale Veranstaltungsort für die Rallye, sagt Friedhoff. Von dort aus starten die 80 Teilnehmer der Rallye DRM sowie auch die 60 Teilnehmer der Rallye 70 (mit maximal 70 Kilometer Wertungsprüfung) zu ihren Wertungsprüfungen ins Umland der Säubrennerstadt. Am Freitag,1. Juli, stehen mit Bergweiler und Dreis zwei neue Strecken auf dem Programm. Am Samstag, dem zweiten Veranstaltungstag, der um 8 Uhr am Morgen beginnt, gibt es Wertungsprüfungen an der Mittelmosel in Klüsserath, Wintrich, Veldenz/Gornhausen sowie auch in der Vulkaneifel bei Hontheim und Wilwerscheid zu sehen. „Jede Strecke wird zwei Mal abgefahren. Damit besteht die Rallye aus insgesamt zwölf Wertungsprüfungen.“
Zuschauer Entlang der rund zehn bis zwölf Kilometer langen Strecken werden vom Veranstalter im Hinblick auf den Schutz der Landschaft sowie auf die Sicherheit gut erreichbare Zuschauerzonen ausgewiesen. Auf dem Rundkurs in Bergweiler sollen freitags zwischen 12 und 15 Uhr „Taxifahrten“ angeboten werden. Rallyefans dürfen als Mitfahrer einsteigen „und hautnah miterleben, was es heißt, Rallye zu fahren“.
Podiumsdiskussion Im Programm der Deutschen Rallye Meisterschaft in Wittlich stehen nicht nur Rennen. Für den Freitagmittag verspricht der ADAC eine „hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion“ zum Thema nachhaltige Antriebe, wobei es auch um Wasserstoff und Eco-Fuels gehen soll. Der Veranstalter arbeitet zudem daran, mit Eco-Fuels betriebene Fahrzeuge an den Start zu bekommen.
Flutopferhilfe Zum gesellschaftlich verbindenden Charakter der Motorsportveranstaltung solle auch eine finanzielle Unterstützung der Flutopfer im Ahrtal beitragen, sagt Friedhoff. Die Gewinne, die durch den Verkauf der Getränke und Speisen erwirtschaftet werden, will der ADAC spenden. „Dabei sind wir auch auf die Kooperation von Sponsoren angewiesen und natürlich darauf, dass möglichst viele Zuschauer kommen.“ Mit weiteren potenziellen Sponsoren sei man im Gespräch, wobei man, so Friedhoff, jedoch auch noch auf der Suche nach weiteren Sponsoren sowie auch Helfern für die Deutsche-Rallye-Meisterschaft in Wittlich sei.