'Röhrl soll sich mal neben Loeb setzen'

Zitat von 711avracing

röhrl war sicher der beste seiner zeit- als er weltmeister wurde, nicht zur gruppe b zeit! da gabs bessere.

Das stimmt so nicht. Schon einmal über die technischen Hintergründe nachgedacht und dabei festgestellt, daß ein Walter Röhrl einen Wagen mit FRONT-Motor gefahren ist, während seine (meist) ergebnismäßig erfolgreicheren Konkurrenten wie Salonen oder Vatanen ein Mittelmotor-Auto hatten? Das ist ein eklatanter Wettbewerbsnachteil!

Im Übrigen, und das betrifft viele hier, sollte sich keiner in der Wortwahl vergreifen. Egal ob Röhrl-Fan oder nicht.

Der Andi triffts auf den Punkt. Vergleiche zwischen 3 Jahrzehnten zu ziehen ist nicht sehr hilfreich, die tatsächlichen Leistungen zu analysieren. Ein wichtiger Aspekt wurde allerdings völlig vergessen! Aus meiner Sicht war es in der "alten Zeit" wesentlich einfacher, mit viel Talent, aber wenig Budget auf sich aufmerksam zu machen und dadurch seine Fahrerkarriere auszubauen. Früher konnte man bei entsprechend vielen und anspruchsvollen WP Kilometern mit einem "fast" Serien Auto auch weit nach vorn fahren. Heute ist die technische Leistungsdichte enorm hoch und nahezu unbezahlbar. Loeb war ein "entdeckter" Glücksgriff. Der Walter hat sich mit wenig Budget hochgefahren. Beide haben in ihrer Zeit enormen Eindruck hinterlassen.

Also ich denk schon das der Röhrl der beste Gr.B Fahrer war.Ich denke ein Toivonen wäre vielleicht mal gefährlich geworden.Er wurde aber nicht von den anderen Fahrern besiegt in den letzten Zügen der Gruppe B,sondern von den besseren Autos.Audi hatte nicht nur ein schlechtes Konzept mit dem SQ oder S1,sie waren auch nicht standfest.
Man darf nicht vergessen,dass Röhrl der einzigste Fahrer war,der mit einem 2 Rad getriebenen Auto,den Audi Quattro damals die Titel und Siege nahm.Wenn er nicht so stuhr gewesen wäre und 1983 auf seine nur 7 Läufe auf Lancia Rallye 037 bestanden hätte,sondern noch 2 Rallyes drann gehängt hätte,er spielend nochmal Weltmeister gewesen wäre.Das waren auch schon Gr.B Zeiten.
Ich denke er hat sich noch nie für jemanden eingesetzt.Das gefällt mir bei den Finnen.Wie habe ich mal gehört,die Zahlen alle in einen Pott und dafür werden wieder junge Talente gefördert.Jeder Weltmeister gibt auch mal wieder was ab und fördert.

Das hinkt in Deutschland sehr.

Ich denke das wenn die eine Seite immer äußert wie gut mal alles war,darf das die andere auch machen.Also auch Daumen hoch für Ilka.Ich denke mir das es zwischen einem Bayern und einer Dame aus dem Almdudler Land keine Probleme gibt und die bestimmt mal zusammen einen Almdudler trinken.:o:p

Ich denke dem Walter sein Ruf bester Rallyefahrer aller Zeiten ist nicht ganz richtig.Ich bewundere ja den Loeb oder jetzt auch Ogier,dass sie überall auf der Welt gewinnen wollen und auch dort antretten.Das habe ich bei Walter vermisst.
Ein Juha Kankkunen, Tommi Mäkinen,Sebastien Loeb,Marcus Gröhnholm sind alles größen im Rallye Sport.

Was den Walter ausmacht ,dass er einer der besten Allrounder im Motorsport ist.Er konnte Rallye Weltmeister werden,aber gleichzeitig auch auf der Rundstrecke gewinnen.Das hat ihm noch keiner nachgemacht und das macht ihn zu dem was er ist.Darum ist er einer oder ist er der beste Motorsportler aller Zeiten.Er konnte als Rallyefahrer mal schnell auf die Rundstrecke gehn und denen einen schönen Rallyegruss aufdrücken:p:o.Das macht ihn einzigartig.

Ich denke, die Diskussion gestaltet sich ziemlich schwierig, weil leicht etwas in den falschen Hals kommen kann. Für mich persönlich ist der Kampf um die Glaubensfrage, ob jetzt die alte Zeit (meist meint man damit die Gruppe B-Ära) oder die Neuzeit die Bessere ist, wenig zielführend. Und mit der Wahrheit nimmt man es auch nicht immer so genau, egal auf welcher Seite. Ein Walter Röhrl hat auch nicht immer nur kluge Dinge gesagt, und gewiß sieht auch er Vieles durch die rosarote Brille. Ich erinnere mich noch an eine Aussage von ihm, wonach nach dem Gruppe B-Verbot Fahrer gleich schnell gewesen wären wie er, die während der Gruppe B-Zeit zu blöd gewesen wären, um so schnell zu sein wie er. Das ist zum Beispiel ein Fall, wo ich energisch widersprechen muß, denn daß nur eine beschränkte Anzahl an Fahrern ein siegfähiges Auto hatten, hat nichts mit der Intelligenz der Fahrer zu tun. Außerdem macht für mich gerade das den Reiz des Rallyefahrens aus: Daß es einen möglichst großen Kreis an Favoriten gibt, die für einen Sieg in Frage kommen. Dieses Ideal, wenn man so will (ich weiß nicht, ob nur ich das so sehe) wird in der heutigen Zeit auch denkbar schlecht erfüllt, weil genauso glaube ich daran, daß es weltweit durchaus einige, vielleicht sogar erstaunlich viele Fahrer gäbe, die mit einem Loeb oder Ogier gleichziehen könnten, wenn sie nur die Chance auf ein gleichwertiges Material und ein gleichwertiges gutes Umfeld hätten, wie das bei diesen der Fall war bzw. ist.

Gleichwohl halte ich Walter Röhrl vom Charisma und von seiner Originalität für die genialste Persönlichkeit, die der Rallyesport bisher hervorgebracht hat, und die teilweise herausragenden fahrerischen Leistungen muß ihm auch einmal jemand nachmachen (ich sage nur Eines: Arganil 1980!). Es hängt immer von vielen Faktoren ab, wie effektiv jemand sein Talent in Erfolg umsetzen kann, und speziell Walter Röhrl war von den Umständen meist nicht begünstigt. So schafft halt der Eine neun Titel und der Andere nur vier oder zwei Titel. Es ist sicher naiv, zu glauben, es käme da nur auf den Fahrer alleine an.

Der langen Rede kurzer Sinn: Ich bin für möglichst ausgeglichene Verhältnisse, und in diese Richtung sollten alle Anstrengungen gehen!